Der Sternenhimmel im Mai wartet mit vielen imposanten Highlights auf – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Dadruch, dass Milchstraße und Ekliptik zur Standardbeobachtungszeit an den Nord- bzw. Südhorizont gewandert sind, können wir den Blick durch unser Teleskop in das weite Universum schweifen lassen.
Und hier treffen wir auf zwei Berühmtheiten des Nachthimmels im Frühling…
So um die Ecke, etwa 25000 Lichtjahre von uns entfernt, befindet sich der bekannteste Kugelsternhaufen des Nordhimmels. Es ist der Herkuleshaufen Messier 13 (oder NGC 6205). Er hat einen Druchmesser von etwa 150 Lichtjahren und besteht aus einem Großteil relativ alter Sterne. In einer dunklen, mondlosen Nacht ist er an der Westseite des Herkules-Trapezes gerade noch freiäugig zu erkennen. Bereits mit einem Feldstecher wird seine ausgedehnte, kugelige, körnige Struktur erkennbar. Bei größeren Teleskopen werden immer mehr Sterne in den Randbereichen auflösbar; die Abbildung zeigt eine Zusammenführung von acht 10-Minuten Belichtungen. Umfasst wird der Sternhaufen von einem roten und einem blauen Stern, die jedoch nicht zum Kugelsternhaufen gehören. Und im fernen Hintergrund sind noch zwei Galaxien (NGC 6207, 46 Mio Lj und die schwächere, noch näher beim Zentrum gelegene IC 4617) auszumachen.
Ein anderes berühmtes Objekt des Sternenhimmels, welches es sogar ab und zu in die populärwissenschaftlichen Gazetten schafft, ist die Galaxie M104 im Sternbild Jungfrau. Der Beobachtungszeitraum ist allerdings eingeschränkt, da sie von uns aus gesehen relativ weit südlich steht und keine größeren Horizonthöhen erreicht.
Aufgrund des sie umgebenden Staubbandes und des prägnanten Kerns hat sie die Form eines Sombreros und wird daher auch so genannt – Sombrerogalaxie. Sie ist etwa 30 Millionen Lichtjahre entfernt und damit wesentlich näher zu uns gelegen als die Galaxien des Virgohaufens im gleichnamigen Sternbild. Besonders imposant und einzigartig ist der die Sombrerogalaxie umgebende Sternenhalo, dessen Entstehung den Geist der Wissenschaftler immer wieder neu beflügelt.