Zu Beginn dieses Kurstages schien uns der Himmel tatsächlich wohlgesonnen. Während ich meine Materialien aus dem Auto schaffte, funkelten über mir die Sterne; obwohl es erst kurz vorher wie aus Kübeln gegossen hatte. Trotzdem baute ich erstmal im Klassenraum auf; bei dieser Wetterlage weiß man ja nie.
Etwas frische Winterluft
Nachdem die letzten Teilnehmer erschienen waren, war es immer noch klar – also raus auf hinter den Schulhof an die frische Luft! Uns funkelten im Süden Orion und im Osten die Zwillinge entgegen; doch im Westen stiegen wieder dichte Wolken empor, die zunächst den Pegasus, die Andromeda und schließlich auch die südlich stehenden Sternbilder verschluckten. Nach einer Viertelstunde war alles wieder pottendicht; doch es reichte zumindest für eine Mini-Himmelsführung durch die wichtigsten Wintersternbilder. Danach trafen wir uns im Klassenraum wieder. Mit dem Albireo-Programm wurde dann auch die Himmelsführung komplettiert.
Die Seh-Chemie im menschlichen Auge
Im Hauptteil des Kurses wurde dieses mal kein vordergründig astronomischen Thema behandelt: Das Sehverhalten und die Chemie des menschlichen Auges. Den Teilnehmern wurden die wichtigsten Zelltypen der Netzhaut, ihr Aufbau und ihre Empfindlichkeit bei spezifischen Wellenlängen erklärt: Stäbchenzellen (für die Wahrnehmung von Helligkeitsunterschieden) mit dem eingelagerten Sehpurpur, die vom Iodopsin bestimmten rot/grün und blau-empfindlichen Zäpchen für das Farbsehen. Auch auf die unterschiedliche Verteilung von Stäbchen- und Zäpfchenzellen in der Sehrgrube (Foeva) und der übrigen Netzhaut (Retina) wurde eingegangen und auf das Unterschiede im Auflösungsvermögen von Stäbchen- und Zäpfchenzellen.
Das Sternbild der Woche
Zum Schluss wollte noch das Sternbild der Woche erraten werden. Es handelte sich dieses mal um das Tierkreis-Sternzeichen der Zwillinge mit Pollux und Castor als markante Hauptsterne und vielen interessanten eingebetteten astronomischen Objekten: Der Offene Sternhaufen M35 und sein 16000 Lichtjahre entfernter Nachbar NGC 2158, der Eskimonebel und der rötlich leuchtende Quallennebel IC 443; ein Supernova-Überrest.
Ist doch logisch…
Wie man Pollux und (K)Castor unterscheiden kann? Ganz einfach: Kastor steht alphabetisch vor Pollux. Er geht also früher auf und ist damit der westlich gelegene der beiden Sterne…