Im Mittelpunkt dieses Kurstages stand der Träger der wichtigsten Erkenntnisquelle der Astronomen: Das Licht.
Oder allgemeiner: Das elektromagnetische Spektrum; denn Licht besteht aus nichts anderem als aus elektromagnetischen Wellen innerhalb eines Wellenlängenbandes, welches sich von 780 nm (rotes Licht) bis 380 nm (violettes Licht) erstreckt. Die Angabe ’nm‘ bedeutet ‚Nanometer‘, oder auch milliardstel Meter (millionstel Millimeter).
Während vor hundert Jahren die Astronomen auf die Auswertung des sichtbaren Lichts mit Hilfe von Linsen- und Spiegelteleskopen beschränkt waren, stehen ihnen heute Instrumente zur Verfügung, die auch für das menschliche Auge nicht sichtbare Wellenlängen erfassen können. Denn ausschließlich der Auswertung elektromagnetischer Wellen verdanken wir unsere Erkenntnisse, die wir über die Sterne und den Kosmos haben.
Das elektromagnetische Spektrum beschreibt die Gesamtheit aller elektromagnetischen Wellen über ihren gesamten Wellenlängenbereich hinweg. Es erfasst Radiowellen, Mikrowellen, Infrarotstrahlung, sichtbares Licht, Ultraviolettes Licht, Röntgen- Gamma und Höhenstrahlung. Radiowellen sind die elektromagnetischen Wellen mit den größten bekannten Wellenlängen (bis zu mehreren tausend Kilometern), während die Höhenstrahlung aus extrem kurzwelligen, energiereichen Partikeln besteht mit Wellenlängen unterhalb von 10 pm (Pikometer, 0.000000001 mm).
Elektromagnetische Wellen werden im Kosmos von beschleunigten elektrisch geladenenen Teilchen (z.B. Elektronen) oder von Abstrahlung angeregter interstellarer Atome und Moleküle erzeugt. Je energiereicher die Strahlung ist, desto kürzer ist die Wellenlänge. So zeugen Radio- und Infrarotwellen von der Geburt von noch unsichtbaren Proto-Sternen in Gaswolken und Gamma- und Höhenstrahlen von gewaltigen Sternenexplosionen oder exotischen energiereichen Prozessen am Rande der uns bekannten physikalischen Grenzen.