Am 5. Kurstag lag unsere Region mal wieder direkt an einer Wettergrenze. Tagsüber hatten wir klaren Himmel und es sah ganz nach einem Beobachtungsabend am Astroplatz mit unserer VHS-Gruppe aus. Dann allerdings, fast pünktlich zum Kursbeginn um 19:30, zog plötzlich dichter Hochnebel auf. Das war’s! Den bereits im Wagen eingepackten Goto-Newton samt Equipment wollte ich allerdings auch nicht wieder auspacken und so ging es damit zum Astrokurs in die Schule – mit der Möglichkeit einer detaillierten Einführung in die Teleskopbedienung für visuelle Beobachtung & Astrofotografie…
Nachdem die Einzelteile des Teleskops und das zugehörige Equipment in das Klassenzimmer geschleppt wurden, begann die Kursstunde mit dem Stück-für-Stück-Aufbau eines Goto-Spiegelteleskops auf einem Stahlrohrstativ mit parallaktischer Montierung:
– Aufbau des Stativs mit Montierung
– Grobausrichtung der Stundenachse der Montierung nach Norden
– Nivellierung der Montierungsebene mit der eingebauten Libelle
– Auflegen der Optik
– Prüfen der Achsengleichgewichte
– Parallelisierung des Sucherfernrohrs
– Kollimierung der Newton-Optik mit einem Laser-Kollimator
– Einnorden über den Polsucher (mit der Kochab-Methode)
– Anschluss der Spannungsversorgung (Akku)
– Einschalten der Handsteuerung und Teleskop-Kalibration an hellen Sternen
Zu allen oben genannten Punkten konnten die Teilnehmer ihre Fragen stellen, wovon auch ausführlich Gebrauch gemacht wurde. Anschließend wurde das erweiterte Setup für die fokale DeepSky-Astrofotografie vorgestellt. Hierzu gehörte:
– Anschluss der Kamera an den Teleskop-Okularauszug
– Präzises Goto über die Celestron Handsteuerung
– Fokussierung über den Live-View der Kamera im Vergrößerungsmodus an einem Nachbarstern
– DSLR-Kamera- Einstellungen (Astromodifikation, BULB-Betrieb, Ausschalten der Korrekturen bei Langzeitbelichtungen (Dunkelbild), RAW-Modus, ISO-Einstellung usw.)
– Anschluss und Konfiguration eines Fernauslösers für die Kamera (USB oder Line-In)
– Autoguiding
Obwohl wir an diesem Tag ziemliches Pech mit dem Wetter hatten, konnten die Teilnehmer – im Gegensatz zur nächtlichen Beobachtung am Astroplatz – viel mehr über die Aufstellung, Bedienung and Kalibration eines Amateurteleskops erfahren. Und das nicht nur vom Kursleiter; denn auch die anderen, langjährigen Teilnehmer konnten viele Tipps und Tricks für unsere Anfänger beisteuern. Es hat sich also trotzdem für alle gelohnt!