Auch am 4. Kurstag stand das Leben der Sterne im Mittelpunkt. Nachdem wir uns in der letzten Woche mit dem Entstehen von Sternen in galaktischen Wolken und deren Beobachtung beschäftigt hatten, verfolgten wir nun deren weitere Entwicklung als ‚richtige‘ Sterne. Doch was ist ein ‚richtiger‘ Stern?
Ein echter Stern unterscheidet sich von den Vorläufersternen (Protosterne, Vorhauptreihensterne) insbesondere dadurch, dass seine Energiegewinnung nun auf der massenhaften Fusion von Wasserstoffatomen zur Heliumatomen beruht, anstatt von der gravitativen Sternkontraktion.
So wurde am 4. Kurstag ausführlich einer der Hauptmechanismen der Kernfusion in Sternen dargestellt: Der pp-Prozess. Er startet, wenn die Temperatur eines Sterns im seinem Inneren die 15-Millionen-Grad-Marke überschreitet. Es wurde gezeigt, dass nun bei der Verschmelzung von Wasserstoffatomen (Protonen) zu Helium (Kern aus 2 Neutronen, 2 Protonen) noch andere Produkte entstehen. Hierzu gehören Neutrinos, Positronen (die Antiteilchen der Elektronen) und harte Gammastrahlung. Die Positronen anhilieren nur kurze Zeit später bei Zusammenstößen mit freien Elektronen zu zusätzlichen, hochenergetischen Gamma-Quanten. Letztendlich wird die Massendifferenz zwischen den Ursprungs- und Endprodukten als Strahlungsenergie dem Stern zur Verfügung gestellt. Einsteins Formel E=mc2 lässt grüßen!
Auch auf das Hertzsprung-Russell-Diagramm wurde eingegangen und gezeigt, wo sich dort die Sterne befinden: Auf der sogenannte Hauptreihe, die das Diagramm von oben links nach unten rechts diagonal durchläuft. Auch unsere eigene Sonne befindet sich als sog. G4-Hauptreihenstern dort.
Anschließend wurden noch Fotos von Himmelsobjekten gezeigt, die viele junge Sterne enthalten: Es handelt sich vornehmlich um Sternhaufen, die noch in einem galaktischen Nebel eingebettet sind (z.B. der Orionnebel, der Rosettennebel oder der Pacman-Nebel) oder ihn z.T. als Reflexionsnebel beleuchten (z.B. die Plejaden).