Am 11. September begann endlich wieder eine neue Astronomie-Kursserie an der VHS Berkenthin. Wie am ersten Kurstag üblich, nahm die Vorstellung des Kurses und des Kursleiters einige Zeit in Anspruch. Aber dann ging es endlich los; wir starteten zunächst mit einem Warmup in Form einer Slideshow rund um das Thema ‚Astronomie im Sommer in der Stecknitzregion‘. Natürlich waren auch viele Bilder von der Errichtung unseres Beobachtungsplatzes bei Sierksrade dabei. Doch als wir uns anschließend dem Mond und seinen Mondphasen widmeten, begann der Absturz in die tiefste Vergangenheit unseres Sonnensystems!
Sturz in die Vergangenheit
Da der Vollmond nun unmittelbar bevorsteht, haben wir uns als einfachen Start in unseren Kurs zunächst mit unserem Mond und den Mondphasen beschäftigt: Zunehmender Mond, Vollmond, abnehmender Mond, die Mondsichel und Neumond. Auch das scheinbare Paradoxon, warum bei (fast) jedem Vollmond keine Mondfinsternis und bei (fast) jedem Neumond keine Sonnenfinsternis stattfindet, wurde erörtet. Doch das Thema explodierte geradezu; denn über die Entstehung unseres Mondes vor ca. 4.5 Mrd Jahren kamen wir zur Entstehung unseres Sonnensystems aus einer Gas- und Staubwolke ca. 60 Mio Jahre früher. Doch was war davor? Woher kam diese Wolke?
Der Ursprung der Wolke
Unsere Neugier führte uns zu einem Riesenstern, der Milliarden Jahre vorher statt unserer Sonne in diesem Areal unserer Milchstraße geleuchet hatte. Als sein Energievorrat vor ca. 6 Mrd. Jahren (geschätzt) aufgebraucht worden war, kam sein Ende in Form einer gigantischen Explosion – einer Supernova. Es entstand ein chemisch komplex zusammengesetzer Gas- und Staubnebel; gewissermaßen die Explosionswolke des nun nicht mehr existenten Riesensterns. Sie enthielt neben Wasserstoff aber auch viele andere chemische Elemente, die der vorangegangene Stern und die Sternexplosion selbst ‚erbrütete‘: Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Eisen und auch Gold, Silber, sogar Uran und viele andere Stoffe!
Wie ein reisender Stern Geburtshelfer wird
Die Wolke breitete sich, getrieben von der Wucht der Sternenexplosion, immer weiter ins All aus, kühlte langsam ab und verband sich schließlich relativ gleichmäßig mit dem umgebenden interstellarem Medium. Dann, vor etwa 5 Milliarden Jahren (wieder geschätzt) zog ein fremder Stern durch diese Wolke oder in ihrer Nähe vorbei. Er verursachte aufgrund seiner Massenanziehung Verformungen – Dichteschwankungen – in der ansonsten ziemlich homogenen Wolke.
Die Wolke begann anschließend an den Stellen mit erhöhter Materiedichte, ebenfalls getrieben von der Gravitation, in sich zusammenzufallen und auszufransen: Dort, wo die Materie der Wolke sich erneut konzentrierte wurde es wieder sehr heiß; es bildeten sich über einen im Detail sehr komplizierten Mechanismus neue Sterne. Einer davon war unsere Sonne. Sie besaß eine umgebende diskusförmige Scheibe aus glühendem Gas und Geröll, woraus sich später unser Sonnensystem formen sollte. Aber auch Ihre ‚Schwestersterne‘ entwickelten sich und diffundierten im Laufe der folgenden Jahrmilliarden aus ihrem Entstehungbereich heraus und sind heute kaum noch auffindbar im Sternenmeer der Milchstraße.