Halloween ist ja deshalb so schön gruselig, weil es im November am frühen Abend bereits schon dunkel wird und viele Zeitgenossen sich dann besonders gern erschrecken lassen. Bereits gegen 16:30 geht die Sonne unter, um halb sieben ist auch die astronomische Dämmerung vorbei und es zeigt sich der Nachthimmel mit allen seinen Geistern, Göttern und Sagengestalten.
Spielen die Wetterbedingungen mit, kann man während der gesamten Nacht in den Monaten November bis Januar ein umfangreiches Spektrum an Sternbildern beobachten – vorausgesetzt, es wird für den ausharrenden Beobachter nicht arg zu kalt.
Der frühe Abend
Während im 19:00 sogar noch Teile der Sommersternbilder gut sichtbar im Westen stehen – etwa das Sommerdreieck bestehend aus den Sternbildern Schwan, Leier und Adler, ist um diese Zeit am Osthimmel bis in den Zenit und Meridian hinein der gesamte herbstliche Sternenhimmel präsent. Auch Teile der Sommermilchstraße mit ihrem übergroßem Reichtum an Nebeln und Sternhaufen laden zum Stöbern mit dem Feldstecher ein. Über dem Osthorizont erhebt sich gerade das Sternbild Stier mit Aldebaran, dem rot leuchtenden Hauptstern, und mit ihm die matt leuchtende Sternenwolken der Hyaden und Plejaden. Auch Planet Neptun kulminiert zu dieser Zeit am frühen Abend im Sternbild des Wassermanns.
Erste Nachthälfte
Zur ‚Standardbeobachtungszeit‘ gegen 22:00 Uhr sind die Sternbilder des Sommersternenhimmels allerdings schon, wenn überhaupt noch sichtbar, über den Westhorizont herabgesunken. Stattdessen überschreiten jetzt die Herbststernbilder Pegasus und die Andromeda den Meridian und in ihrem Gefolge Dreieck, Widder und schließlich Perseus. Planet Uranus kulminiert in den Fischen. Im Osten stehen schon die Wintersternbilder bereit; allen voran Fuhrmann, Stier und Zwillinge mit ihren Hauptsternen Castor und Pollux. Auch der Orion erhebt sich gerade vollständig über den Osthorizont. Kassiopeia, das Himmels-W steht nun direkt über uns im Zenit. Nun lässt sich trefflich darüber streiten, ob es ein W oder ein M ist…
Zweite Nachthälfte und Morgenhimmel
In der zweiten Nachthälfte stehen die meisten Wintersternbilder im Süden; nur Nachzügler Krebs hält sich noch in der Osthälfte auf. Zum Sprung über den Osthorizont setzt auch der Löwe an, eigentlich der Frühlingsvorbote; er kündigt schon das nächste Jahr an. Vor seinem Hintergrund hält sich zur Zeit der Riesenplanet Jupiter und unser Nachbarplanet Mars auf. Gegen Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, schafft es sogar noch die Jungfrau mit ihrem hellen Hauptstern Spica komplett über den Osthorizont, bis sie schließlich in morgendlichem Dämmerlicht verblasst.
Meteorenströme
Markante Sternschnuppenströme im November bilden die Tauriden in der ersten Nachthälfte und die Leoniden, die in der 2. Nachthälfte zu bestaunen sind.
Sonne & Mond
Am 15. November ist Sonnenaufgang gegen 07:45 und Untergang bereits schon um 16:20 Uhr (die Zeiten variieren je nach geographischer Breite). Der Sonnenmeridian verläuft durch die Sternbilder Drache, Bärenhüter, Nördliche Krone, Schlange und Waage. Vollmond ist am Mittwoch, den 25. und Neumond am Mittwoch, den 11. November.