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Obwohl die Nächte des Juli für Sternenjäger immer noch etwas zu hell sind, sollte man die mondlose Phase nutzen, um sich das Spektakel der faszinierenden Sommermilchstraße nicht entgehen zu lassen. Man hat in den Sommermonaten die Gelegenheit, tief in das Zentrum unserer Milchstraße einzudringen und sehenswerte Objekte zu erspähen. Auch am Nordhimmel lassen sich ab und zu zur Mitternachtsstunde filigrane Nachtleuchtende Wolken und am Morgenhimmel eine selten komplette Planetenparade beobachten. Also: Ran an die Optiken!

DeepSky

Im Juli steht das Sternbild Schütze tief im Süden nahe dem Horizont. Hier verbirgt sich, von Gas- und Staubwolken umhüllt, das Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße. Bei mondloser Nacht und bei dunklen Beobachtungsorten zieht sich ihr auffälliger Schimmer vom Zenit bis hinunter zum Südhorizont. Sie durchläuft dabei die Sternbilder Schwan, Adler, Schild und Schütze. Viele berühmte Himmelobjekte können dort mit bereits einfachen Teleskopen beobachtet und auch fotografiert werden: Angefangen vom Sichelnebel im Schwan bis hinunter zum Adler- Lagunen- und Trifidnebel in den südlicheren Regionen ist alles dabei. Aber auch viele offene Sternhaufen und Kugelsternhaufen laden zur Milchstraßenwanderung ein.

Trifidnebel Messier 20
Trifidnebel im Sternbild Schütze. Die Entfernung beträgt ca. 5200 Lichtjahre.

Planeten

Wer möglichst viele Planeten auf einem Blick sehen möchte, sollte in den Morgenstunden nach Osten und Südosten schauen. Dort stehen gegen 03:00 UHR MESZ (von Süd nach Ost) die Planeten Saturn, Neptun, Jupiter, Mars, Uranus und Venus ordentlich aufgereiht auf der Ekliptklinie. In dieser Reihenfolge treten sie auch zeitlich in der zweiten Nachthälfte über den Osthorizont.

Meteorenströme

In den südlich stehenden Sternbildern des Wassermanns und des Steinbocks können die Meteore der Delta-Aquariden (auch Juli-Aquariden genannt) und der Alpha-Capricorniden beobachtet werden. Für beide Meteorenströme fällt das Intensitätsmaximum von 10 – 20 Sternschnuppen pro Stunde auf den 30. Juli.
Ab Monatsmitte machen sich die ersten Perseiden bemerkbar. Ihr scheinbarer Ausstrahlungspunkt liegt zunächst in der Kassiopeia und wandert im Laufe der Zeit in den Perseus. Ihr spektakuläres Fallraten-Maximum werden sie aber ist im August erreichen.

Kometen

Im Zentralbereich des Schlangenträgers, nahe dem Kugelsternhaufen Messier 10, kann man den Kometen C/2017 K2 (PANSTARRS) zur Monatsmitte fast die gesamte Nacht über beobachten. Er erreicht voraussichtlich eine scheinbare Helligkeit von ca. 10.68 und ist, wie auch alle anderen Kometen in diesem Monat, ein reines Fernrohrobjekt bzw. nur fotografisch nachweisbar.

In der gleichen Himmelsregion, nahe α Oph zwischen Herkules und Schlangenträger steht Komet C/2020 K1 (PANSTARRS) mit einer Helligkeit von ca. 14.17. Er ist also schwächer als der zuvor beschriebene C/2015 K2 und damit auch schwieriger zu beobachten.

Das schwächste und am weitesten südlich stehende Objekt ist Komet 117P/Helin-Roman-Alu 1 im Sternbild Schütze. Dieser erreicht voraussichtlich eine Helligkeit von ca. 14.42; sollte jedoch fotografisch vor dem sternenübersäten Hintergrund der zentralen Milchstraße abbildbar sein.

Sonne & Mond

Sonnenaufgang ist zur Monatsmitte in Norddeutschland gegen 05:00, Sonnenuntergang um 21:40 MESZ. Die Sonne steht dabei im Sternbild Zwillinge. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Fuhrmann, Zwillinge, Kleiner Hund, Einhorn und Großer Hund.

Vollmond ist am Mittwoch, den 13. Juli weit südlich im Ostteil des Sternbilds Schütze, Neumond am Donnerstag, den 28. Juli im Sternbild Krebs.