Der Sternenbeobachtung im Juli 2018 ist zwar aufgrund der kurzen Nächte immer noch zwischen Mitternacht und 2:00 begrenzt; allerdings gibt es am 27. des Monats gleich zwei bedeutende Ereignisse: Die totale Mondfinsternis und die Mars-Opposition mit einer fast minimalen Marsentfernung von der Erde.
Blickt man gegen 23:00 Uhr in den Sternenhimmel, so ist festzustellen, dass sich die typischen Frühlingssternbilder mittlerweile alle auf der Westseite des Himmelsgewölbes befinden. Im Zenit steht zu dieser Zeit der Kopf des Drachen; südlich gefolgt vom Herkules und dem Schlangenträger.
Der Bärenhüter mit dem roten Riesenstern Arkturus, die Waage, Jungfrau und der weit südlich stehende Skorpion mit dem ebenfalls roten Sternengigant Antares stehen schon deutlich auf der Westhälfte. Der Löwe ist nur noch knapp am Westhorizont auszumachen.
Auf der östlichen Himmelshälfte sind nun die typischen Sommersternbilder vertreten; von Süd nach Nord etwa Schütze, Adler, Schwan und Kepheus. Das Sommerdreieck, bestehend aus den Sternen Wega (Sternbild Leier), Deneb (Sternbild Schwan) und Altair (Sternbild Adler) prägt nun den Sternenhimmel – zusammen mit der Sommermilchstraße, die sich quer von Südost nach Nordost über den Himmel erhebt und im Laufe der Nacht rasch an Höhe und Sichtbarkeit gewinnt.
Planeten
Planet Venus und Jupiter sind noch gut in den Abendstunden im Westen bzw. Südwesten zu beobachten. Spätestens ab Mitternacht 0:00 sind sie bereits von der Himmelsbühne verschwunden. Stattdessen ist der Ringplanet Saturn über die ganze Nacht hinweg im Sternbild des Schützen zu beobachten. Und am 27. des Monats erreicht Planet Mars seine Oppositionsstellung – und zwar ganz in der Nähe seines Perihels, also dem dichtesten Abstand von der Sonne. Und auch von der Erde, denn sie überhölt ihn an diesem Tag auf der Innenbahn. Aufgrund seiner Erdnähe ist Mars sehr hell und zeigt bei guten Wetterbedingungen im Teleskop sogar Details auf seiner Oberfläche.
Auch Zwergplanet Pluto kann beobachtet werden. Er steht östlich des Sterns π Sgr im Schützen. Aufgrund der stark südlichen Himmelsposition erhebt er sich nur wenig über die Horizontlinie.
Kometen
In der zweiten Nachthälfte westlich von Stern δ Aqr hält sich zur Monatsmitte der Komet 48P/Johnson im Sternbild Wassermann auf. Er erreicht eine Helligkeit von etwa 13.4 und ist daher nur ein Objekt für Fernrohrbeobachter. Seine stark südliche Position erschwert seine Beobachtung. Er überschreitet ab ca. 00:00 den Osthorizont.
Ein etwas schwächerer Komet namens C/2017 M4 (ATLAS) ist im Sternbild Herkules auf etwa halber Strecke zwischen den Kugelsternhaufen M13 und M92 westlich von Stern π Her fast die gesamte Nacht zu beobachten. Er erreicht eine Helligkeit von etwa 15.2 und ist somit nur ein Fernrohrobjekt und freiäugig nicht zu beobachten.
Sternschnuppen
Zur Monatsmitte lassen sich in der 1. Nachthälfte nur wenig Sternschnuppen zählen. Dies kann sich jedoch in der 2. Nachthälfte ändern; dann sind die Meteorenströme der Delta-Aquariden und Alpha-Capricorniden zu beobachten. Sie haben ihre scheinbaren Ausstrahlungspunkte in den Sternbildern Wassermann und Steinbock. Ihre stark südliche Position lässt sie jedoch nicht sehr auffällig erscheinen.
Sonne, Mond und totale Mondfinsternis am 27. Juli
Sonnenaufgang ist zur Monatsmitte gegen 05:00 Uhr und Sonnenuntergang gegen 21:40 in den Zwillingen. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Fuhrmann, Zwillinge, Kleiner Hund, Einhorn und Großer Hund.
Neumond ist am Freitag, den 13. Juli im Sternbild Zwillinge.
Vollmond ist am Freitag, den 27. Juni im Sternbild Schütze. Da er an diesem Tag durch den Kernschatten der Erde tritt, erleben wir eine totale Mondfinsternis. Es ist ein eindrucksvolles Himmelsschauspiel mit einem kupferfarbenen Mond und zusätzlich einem stark leuchtenden Mars in der gleichen Himmelsregion! Stativ und Fotoapparat sollten in dieser Nacht bereitliegen.