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Sternenhimmel im Februar 2015

Sternenhimmel im Februar 2015

Eine klare, kalte Nacht mitten im Winter zeigt uns ein überreichlich mit Sternen garniertes Firmament. Gegen 22:00 – es ist schon mehrere Stunden dunkel – erkennen wir das Sternbild Orion bereits auf der südwestlichen Himmelhälfte. Sehr markant sind neben seinen Schwertsternen, welche den berühmten Orionnebel beherbergen,  seine drei hell leuchtenden Gürtelsterne. Sie heißen – von Ost nach West – Alnitak, Alnilam und Mintaka. Insbesondere Alnitak (zeta Orionis) ist ein faszinierendes Objekt sowohl für visuelle Beobachter als auch für Astrofotografen.

Kosmischer Hochofen

Bei Alnitak handelt sich um einen sehr heißen O-Riesenstern – damit ist er an seiner Oberfläche mit 25000°C fast 5x so heiss wie unsere Sonne. Er weist einen 10-fach größeren Sonnendurchmesser auf und ist von uns etwa 800 Lichtjahre entfernt.

Alnitak und Umgebung

Alnitak (Zeta Orionis), der östliche Gürtelstern des Orion (mitte), mit Pferdekopfnebel (rechts) und Flammennebel (unten). Alnitak ist ein heißer O9-Stern und etwa 800 Lichtjahre entfernt.

Umrahmt wird der blaue Riese Alnitak vom Flammennebel (NGC 2024)  und vom berühmten Pferdekopfnebel; eine Dunkelwolke, die sich vor einen in hellem Hα-rot leuchtenden Wasserstoffnebel geschoben hat. Dabei ist Alnitak selbst nicht Teil der Nebelkomplexe sondern befindet sich auf etwa halber Strecke zwischen uns und den 1500 Lichtjahre entfernten Sternenstehungsgebieten.

Auch der große Hund mit dem hellsten Stern Sirius hat gegen 22:00 Uhr um Monatsmitte bereits den Meridian überschritten. Direkt auf dem diesem liegen nun die Hauptsterne der Zwillinge: Castor und Pollux. Auch dieses Sternbild ist reich an galaktischen Nebeln und Sternhaufen, etwa M35 (NGC 2168) am Fuße der westlichen Castor-Seite.

Die Planeten

Glanzpunkt der Nacht ist jedoch Jupiter. Er steht sehr hoch in der Winterekliptik  und nimmt eine optimale Beobachtungsposition ein; seine feingliedrigen atmosphärischen Bänder und insbesondere der Große Rote Fleck konnen nun bestens beobachtet und fotografiert werden; die Erdatmosphäre stört nun am wenigsten. Gegen Monatsmitte erreicht er seine Oppositionsstellung, d.h. die Erde befindet sich nun genau zwischen Jupiter und der Sonne.

Außer Jupiter gibt es des Nachts leider keine weiteren hellen Planeten. Am Abendhimmel zeigt sich die Venus – zusammen mit Uranus und Mars – bevor sie spätestens gegen 20:00 im Dunst des Westhorizonts verschwunden sind. Auch Saturn hält sich noch bedeckt; er erklimmt erst in den frühen Morgenstunden gegen 04:00 Uhr den Osthorizont, wobei er recht weit südlich steht.

Meteorenströme

Doch an mangelnden Sternschnuppen kann man sich in diesem Monat nicht beklagen; denn es sind gleich vier ausstrahlende Sternbilder aktiv: Die Februar-Eta-Draconiden im Drachen, die Alpha-Aurigiden im Fuhrmann, die Delta-Leoniden im Löwen und die Virginiden im Sternbild der Jungfrau.