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Emissionsnebel IC 405 und IC 410
H-Alpha-Nebelgebiete IC 405 (unten) und IC 410 (oben) im Sternbild Fuhrmann. Entferung ca. 2200 Lichtjahre. Aufnahmeort: Neutschland/ Schleswig-Holstein/Berkenthin

Während der Normalbürger in dieser dunklen Jahreszeit den lichten Tagen des vergangenen Sommers nachtrauert, sind die Hobbyastronomen ganz aus dem Häuschen. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes!
Denn in der Zeit zwischen der gegen 16:00 Uhr einsetzenden Abenddämmerung und der Morgendämmerng um 8:30 Uhr öffnet die Himmelsbühne ihre Show – in 3 fasziniernden Akten!

Als ‚Vorgruppe‘ betritt ab ca 17:00 Uhr der vergangene Herbsthimmel die Himmelsbühne. Blickt man nach Westen, so kann man gar noch einen Blick auf das komplette Sommerdreieck werfen. Es besteht aus den Sternen Altair im Adler, Deneb im Schwan und Wega im Sternbild Leier. Sogar die Sommermilchstraße ist weit im Westen stehend, gute Sichtbedingungen vorausgesetzt, noch eindeutug zu erkennen. Im Süden steht das Herbstviereck des Pegasus, gefolgt von der angeketteten Andromeda, dem Perseus und der Kassiopeia; letzeres Sternbild steht zusammen mit dem Kepheus zu dieser Stunde nahe dem Zenit. Die Andromeda- und Dreiecksgalaxie, die Begleiter unserer Milchstraße, können jetzt noch sehr gut für einige Stunden beobachtet werden.
Tief südlich stehend lassen sich die Spätsommer- und Herbststernbilder Steinbock, Wassermann und Walfisch (Cetus) erkennen.

Als Hauptgruppe betreten die Wintersternbilder gegen 22:00 Uhr von Osten her hochziehend, die Himmelsshow. Zu Ihnen zählen Furhmann, Stier, Orion, Zwillinge, Großer und Kleiner Hund und mit Ihnen die Wintermilchstraße. Sie sind gespickt mit vielen Astronomischen Leckerbissen; etwa den Großen Orionnebel M42 oder die vielen offenen Messier-Sternhaufen des Fuhrmanns. Der hellste Stern überhaupt am Nachthimmel ist der südlich stehende Sirius des Großen Hundes. Sein auffälliges Flackern ist keine Eigenschaft des Sirius selbst, sondern den Dunstschichten unserer Atmosphäre aufgrund seiner tiefen Stellung über dem Südhorizont geschludet.

M45-Plejaden
Offener Sternhaufen M45 – Plejaden – im Sternbild Stier mit vordergründigem Reflexionsnebel

In den frühen Morgenstunden ziehen auch die Wintersternbilder im Westen ab und es erscheinen die Frühlingssternbilder des kommenden Jahres am Osthimmel. Zu ihnen zählen insbesondere Löwe und Jungfrau. Sie enthalten viele sehenswerte Galaxiengruppen, die bereits in kleineren Fernrohren am ca. 90mm Öffnung zu erkennen sind.

Planeten

Die langen Nächte des Dezembers laden zwar zu ausgedehnten DeepSky- und Sternbeobachtungen ein, jedoch machen sich die Planeten immer noch etwas rar. Lediglich Neptun und Uranus können noch bequem am Abendhimmel beobachtet werden. Sie stehen in den Sternbildern das Wassermanns bzw. des Widders.
Erst in den frühen Morgenstunden können Frühaufsteher den Planeten Mars den Osthorizont erklimmen sehen. Er kann sich gegen 6:00 Uhr aus den Dunstschichten befreien und steht im Sterbild Waage nahe Hauptstern Zubenelgenubi.

Kometen

Mitte Dezember steht etwa auf halber Strecke zwischen Kapella (Fuhrmann) und Mirfak (Perseus) Komet C/2017 T2 (PANSTARRS). Mit einer Magnitude von 10.94 ist er zwar nicht freiäugig zu beobachten; jedoch mit einem mittleren Teleskop oder fotografisch sollte er gut zu erfassen sein.
In den Abendstunden kann man auch den mit Mag 13.0 schwächeren Komenten C/2018 N2 (ASASSN) im Sternbild Andromeda aufspüren. Er bildet mit den Sternen Alpheratz und Scheat des Herbstvierecks ein etwa gleichseitiges Dreieck und befindet sich nördlich von ihnen.

In der gleichen Himmelsregion hält sich schließlich Komet 260P/McNaught auf. Er ist mit einer Helligkeit von ca. 16.0 der schwächste von ihnen und liegt auf der Hälfte der Verbindungslinie der Sterne gamma And (Alamak) und Mirfak.

Meteorenströme

Herausragender Meteorenstrom des Dezembers sind die Geminiden. Sie haben ihren scheinbaren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Zwillinge. Es ist mit ca. 120 Meteoren pro Stunde zu rechnen!

Auch aus Richtung des Polsterns scheinen ebenfalls Meteore zu entspringen. Sie gehören den Ursiden an und sind mit ca. 15 Meteoren pro Stunde etwas weniger auffällig.

In den frühen Morgenstunden kann man auch in dem Haar der Berenicke Sternschnuppenaktivität erkennen. Sie treten mit einer Fallrate von etwa 7 Meteoren pro Stunde hervor.

Dem Kopf der Wasserschlange, südlich des Krebses gelegen, scheinen ebenfalls Meteore zu entspringen. Sie gehören dem Strom der Sigma-Hydriden an; ihr Maximum fällt auf den 11. Dezember.

Sonne und Mond

Mitte Dezember ist Sonnenaufgang gegen 08:30 Uhr Sonnenuntergang um 16:00 Uhr. Die Sonne steht in den südlichen Regionen des Sternbilds Schlangenträger. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Drache, Herules und Schlangensträger.
Vollmond ist am Donnerstag, den 12. Dezember zwischen den Sternbildern Stier und Zwillinge.
Neumond ist am 2. Weihnachtstag, den 26. Dezember, im Sternbild Schütze.

Kategorien: Sternenhimmel