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Sternenhimmel im August 2017

Sternenhimmel im August 2017 – Albireo 0.9.5

Der August kann mit einer Besonderheit aufwarten; denn am Montag, den 21. findet eine totale Sonnenfinsternis statt. Allerdings nur in den USA; von Mitteleuropa ist nichts (nicht mal partiell) zu erkennen; daher überspringe ich hier blasphemisch dieses Thema und wende mich wieder dem Nachthimmel zu.
Denn im August verbessern sich die Beobachtungsbedingungen für Amateurastronomen deutlich. Die Nächte werden wieder länger und vor allem Dingen dunkler, da die Sonne gegen Mitternacht schon wesentlich tiefer unter dem Norhorizont verschwindet.

Das Band der Sommermilchstraße reicht nun vom Nord- bis zum Südhorizont und zeigt sich ab Monatsmitte schon zur Standardbeobachtungszeit ab 22:00 Uhr. Das Sommerdreieck – bestehend aus den Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler steht wieder direkt im Zenit über unseren Köpfen.

Südhorizontsicht

Südhorizontsicht mit galaktischen Nebeln und Kugelsternhaufen, Albire0 0.9.5

Tief im Süden erhebt sich nun das Tierkreissternzeichen des Schützen mit vielen interessanten Objekten; es weist in Richtung Zentrum unserer Milchstraße. Da das Sternbild recht weit südlich in Horizontnähe steht, sind bei uns im Norden die Beobachtungsbedingungen für einige Objekte im Schützen starkt eingeschränkt; z.B. sind die offenen Sternhaufen M6 und M7 fast gar nicht und nur sehr kurz im Horizontdunst auszumachen; mit Mühe kann man noch den Kugelsternhaufen M62 (RA 17h 01m 12.60s DEC –30° 06′ 44.5″) erkennen. Der größte Kugelsternhaufen, der von der nördlichen Hemisphäre aus zu beobachten ist, Messier 22, liegt ebenfalls im Schützen und ist wegen seiner tiefen Stellung ein ebenfalls nicht ganz einfaches Objekt.

Lagunennebel

Lagunennebel – Messier 8 im Sternbild Schütze

Wer auf der Suche nach dem Zentrum unserer Milchstraße ist, findet es im Schützen knapp über dem Südhorizont bei den Koordinaten RA 17h 45.7min und DEC −29,00°. Es kulminiert gegen Monatsmitte um 22:30 Uhr. In ihm befindet sich die starke Radio- und Röntgenquelle namens Sagittarius A*. Ursache ist das supermassive Schwarze Loch unserer Milchstraße genau an dieser Position. Allerdings versperren Dunkelwolken die Sicht, so dass das zentrale galaktische Inferno von der Erde nur stark gedimmt einsehbar ist.

Planeten

Die Zahl der sichtbaren Planeten erhöht sich im August. Während Jupiter nur noch in der Abenddämmerung im Westen zu sehen ist, steht Saturn zwischen Schlangenträger, Schütze und Skorpion und hat bei Einbruch der Dunkelheit seine höchste Stellung gegen 21:30 Uhr bereits überschritten. Er steht jedoch recht weit südlich, was die viuselle Beobachtung seiner Wolkenbänder und Ringe stark erschwert. Planetenfotografen mit ihren Webcams und der Zaubersoftware sind da schon besser dran.

Zwergplanet Pluto befindet sich ebenfalls in dieser Region, östlich Stern π Sgr im Schützen. Auch er hat eine stark horizontnahe Position mit geringer Kulminationshöhe.

Neptun steigt nun zur Monatsmitte gegen 22:00 Uhr über den Osthorizont. Der bläuliche, sonnenfernste echte Planet ist nördöstlich Stern λ Aqr im Wassermann auszumachen. Er kulminiert in der zweiten Nachthälfte gegen 02:30 Uhr.

Für ausdauernde Beobachter ist ebenfalls Planet Uranus in Sichtweite. Er steht in den Fischen nordwestlich Stern ο Psc und erklimmt die Horizontlinie kurz vor Mitternacht. Er leuchtet in anmutigem Türkis. Zur Zeit seiner höchsten Südstellung (Kulmination) um 05:15 Uhr verschwindet er am 15. August in der Morgendämmerung.

Sternschnuppen

Der August ist wieder ein ausgesprochener Sternschnuppenmonat; insbesondere am 13. August erhellen die Perseiden-Meteore den Nachthimmel. Es ist statistisch mit bis mehr als 2 Leuchterscheinungen pro Minute zu rechnen. Sie haben ihren scheinbaren Ausstrahlungspunkt in der 2. Nachthälfte im Sternbild Perseus am Nordorst-Horizont. Sie stammen aus dem Staubschweif des Kometen 109P Swift/Tuttle, der zu dieser Jahreszeit die Erdbahn kreuzt.

Die zenitnahen Sternschuppen gehören den Cepheiden an; sie haben ihren Ausstrahlungsort im polnahen Sternbild Kepheus. Allerdings sind sie mit 10 Meteoren pro Stunde wesentlich schwächer ausgeprägt.

Kometen

Kometenjäger und Astrofotografen sollten sich den Sternhaufen der Plejaden vornehmen. Denn südöstlich von ihm befindet sich am 15. August Komet C/2015 ER61 – PANSTARRS mit einer Magnitude von ca. 12.3. Er ist freiäugig nicht zu erkennen aber durchaus in der Reichweite von Amateurfernrohren. Der abnehmende Halbmond in der Nachbarschaft erschwert jedoch die Beobachtung.

Sonne und Mond

Sonnenaufgang ist am 15. August um 05:50 Uhr, Sonnenuntergang um 20:50 Uhr. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Großer Bär, Jagdhunde, Löwe und Wasserschlange. Die Sönne hält sich zur Monatsmitte im Sternbild Löwe auf.

Vollmond ist am Montag, den 7. August im Steinbock, Neumond am Montag, den 21. August, dem Tag der totalen Sonnenfinsternis in den USA, im Sternbild Löwe.