Cookie-freie Webseite: Wir speichern keine Tracking-Daten auf Ihrem Computer!

Sternenhimmel April 2019
Der Sternenhimmel im April 2019 – Albireo V.0.9.9

Der Sternenhimmel im April zeigt uns die meisten Frühlingssternbilder in voller Schönheit. Die hellen Sterne des Winterhimmels sind zur Standardbeobachtungszeit um 22:00 Uhr (nun MESZ) bereits weit auf die Westhälfte gerückt und mit ihnen auch die Milchstraße. Was bleibt, ist der Blick in den tiefen Kosmos! Wir haben in den kommenden Wochen die Möglichkeit, uns wieder auf die Galaxienpirsch zu begeben. Und der Tisch ist reichlich gedeckt.

Die charkteristischen Sterne des Frühlings, nämlich Arkturus im Bärenhüter, die südlich stehende Spica in der Jungfrau und Regulus, der ‚kleine König‘ im Sternbild Löwe, bilden das sogenannte Frühlingsdreieck. Und hoch über unseren Köpfen, im Zenit stehend, befindet sich der Große Wagen; es ist ein Teilsternbild (Asterismus) des viel umfangreicheren Großen Bären.

Für Fernglasbeobachter sind der Doppelstern Mizar und Alkor (das Reiterlein), dessen Hauptkomponente selbst wieder doppelt ist, ein lohnenswertes Ziel. Auch der imposante Kugelsternhaufen M3, nordwestlich von Arkturus gelegen, bietet bereits kleineren Instrumenten einen eindruckvollen Anblick.

Kugelsternhaufen M3
Kugelsternhaufen M3

Besitzer größerer Fernrohre können sich darüber hinaus auf die geheimnisvolle ferne Welt der Galaxien freuen. Im Frühling findet man sie gleich Grüppchenweise; etwas die Leo-Tripletts bestehend aus M65, M66 und NGC 3628 oder die Gruppe M95, M96 und M105 im Sternbild Löwe.

Galaxie Messier 95
Balkengalaxie M95 im Sternbild Löwe. Entfernung ca. 30 Mio. Lichtjahre.

Auch im Großen Bären und in den Jagdhunden sind viele Galaxien vertreten; die berühmtesten Vertreter sind M51, M101, M81 und M82 und viele, viele mehr.

Astrofotographisch ist sogar der Twin-Quasar für Amateurastronomen zu erreichen. Er liegt in der südlichen Verlängerungslinie der Sterne 23 – 29 UMa. Diese beiden Sterne (scheinbare Magnitude ca. 3.7) liegen westlich parallel zu den Kastensternen Dubhe und Merak. Das exotische Objekt weist eine Lichtlaufzeit von 9 Mrd. Jahre (!!!) auf und erscheint uns aufgrund des Einsteinschen Gravitationslinseneffektes doppelt. Grund dafür ist eine für den Hobbyastronomen nicht sichtbare, massereiche, ca. 4.5 Mrd Lichtjahre entfernte Galaxiengruppe auf etwa halber Strecke direkt auf der Sichtlinie.

Twin-Quasar im Großen Bären
Twin-Quasar im Großen Bären. Lichtlaufzeit: ca. 9 Mrd. Jahre. Aufgrund eines Gravitationslinseneffektes eines vorgelagerten Galaxienhaufens ist er überhaupt zu erkennen – und das auch noch doppelt.

Planeten

Planet Mars ist im Sternbild Stier noch in der Abenddämmerung am Westhorizont auszumachen. Er hat gerade das Goldene Tor der Ekliptik durchschritten und befindet sich knapp nordöstlich der Hyaden, dem Regengestirn.

Die Nacht ist überwiegend planetenfrei. Erst gegen Morgen im 04:00 Uhr erhebt sich Jupiter über dem Südost-Horizont. Ihm folgt etwa eine Stunde später der Ringplanet Saturn.

Kometen

Zwischen den Sternbildern Kleiner Bär, Kepheus, Kassiopeia und Camelopardis zieht Komet C/2018 (Africano) seine Bahn. Er erreicht eine geschätzte scheinbare Magnitude von ca. 16.2 und ist somit ein reines Fernrhohr- oder Foto-Bobjekt. Durch seine zirkumploare Position kann er die ganze Nacht über beobachtet werden.

Etwas heller mit einer scheinbaren Magnitude von ca. 14.45 ist Komet C/2017 M4 ATLAS. Er steht zur Monatmitte im Schlangenträger südwestlich von Jupiter. Durch seine horizontnahe Südposition ist er jedoch ein schwieriges Objekt.

Sternschnuppen

Im April entspringen dem Sternbild Jungfrau einzelne Sternschnuppen. Sie gehören dem Meteorenstrom der April-Virginiden an. Mehr als 5 Meteore pro Stunde werden es aber wohl nicht werden.

Etwas stärker ausgeprägt, mit ca. 15 Meteoren pro Stunde sind die sog. Lyriden mit Ausstrahlungspunkt im Sternbild Leier. Es handelt sich dabei mit ca. 50 km/s um relativ schnelle Objekte.

Sporadisch können auch die sog. Sigma-Leoniden mit Austrahlungspunkt im Sternbild Löwe und die Eta-Aquariden auftreten. Die letzteren haben ihren scheinbaren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Wassermann; sind im April also frühmorgendlich zu erwarten.

Sonne & Mond

Sonnenaufgang ist zur Monatsmitte um 06:20 MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit); Sonnenuntergang gegen 20:15 MESZ. Der Sonnenmeridian durchläuft im April die Sternbilder Kepheus, Kassiopeia, Andromeda, Fische und Cetus.

Neumond ist im April am Freitag, den 5. im Sternbild Fische/Cetus. Vollmond ist am Karfreitag, den 19. April, zwischen den Sternbildern Waage und Jungfrau.