Am Sternenhimmel wird es nun immer mehr Frühling. Die Wintersternbilder haben den Zenit gegen 22:00 schon längst überschritten und nähern sich langsam aber sicher dem Westhorizont, unter den sie nächsten Wochen verschwinden werden.
Bereits im März konnten wir den Blick vorbei an unserer Milchstraße in das tiefe Universum richten. Nun im April ist dieses Fenster mit weiteren Frühlingssternbildern noch mehr geöffnet.
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Insbesondere der Löwe steht jetzt hoch im Meridian, gefolgt von der Jungfrau und ihrem hellen Hauptstern Spica. Beide Sternbilder sind bekannt für Ihren Galaxienreichtum; z.B. das Leo-Triplett (auch M66-Gruppe genannt), bestehend aus den Objekten M65, M66 und NGC 3628). In der Jungfrau ist besonders die Markarians Galaxienkette hervorzuheben; ein winziger Teil des etwa 10000 Mitglieder umfassenden Virgohaufens.
Südöstlich des letzten Deichselsterns des Großen Wagen, Alioth, leuchtet ein roter Stern; es ist Arktur; Hauptstern des Bärenhüters. Bei ihm handelt es sich um einen roten Riesenstern, der einen 22-fachen Sonnenumfang aufweist und eine relativ hohe Relativgeschwindigkeit zur Sonne besitzt. Er hat nun fast den zur Sonne dichtesten Abstand, nur etwa 36 Lichtjahre, erreicht. Vor etwa 500000 Jahren war dieser hell leuchtende Stern aufgrund seiner damaligen Entfernung mit bloßem Auge für unsere steinzeitlichen Ahnen noch gar nicht auszumachen.
Die Planeten zeigen sich bereits am frühen Abend. Während Jupiter im Süden strahlt, leuchtet über dem Westhorizont die Venus unübersehbar in vollem Glanz. Gegen Ende des Monats wird sogar Merkur in unseren Breiten als zweiter Abendstern tief im Westen zu sehen sein.
Meteoritenströme sind ebenfalls zu im April zu verzeichnen: Die Virginiden in der Jungfrau, die Sigma-Leoniden im hochstehenden Löwen und schließlich die Eta-Aquariden im Wassermann am morgendlichen Himmel.
Die Sonne steht im April im Sternzeichen Fische. Vollmond ist am 4. April; zugleich findet eine totale Mondfinsternis statt, die allerdings nur vom Pazifik aus beobachtet werden kann. Aber keine Bange; die nächste totale Mondfinsternis, die in Mitteleuropa stattfindet, ist schon am 28. September. Neumond ist am 18. April.