Aller Anfang ist schwer – das trifft auch (oder insbesondere) für die Astrofotografie zu. Um das erste Astrofoto zu schießen, sollte man sich ein möglichst einfaches Objekt aussuchen – z.B. den Mond.
Er ist ein dankbares Objekt und benötigt keine hohen Belichtungszeiten und damit keine aufwendige Nachführungstechnik. Um den Mond zu fotografieren, benötigt man nur ein stabiles Fotostativ, eine handelsübliche zoomfähige Digitalkamera – und jede Menge Geduld beim Experimentieren.
Die Kamera sollte in bequemer Höhe auf dem Stativ angebracht werden, so dass man ohne Verrenkungen mit der Kamera herumspielen kann. Das Stativ selbst sollte in einer windgeschützten Ecke aufgestellt werden.
Die Kamera sollte zunächst für ein Mondfoto wie folgt eingestellt werden:
- Genügend Speicher (mindestens 1 GByte) auf der SD-Karte! Ggf. formatieren
- ISO-Wert: 400 (maximal für Mondfotografie)
- Höchste Bildauflösung (Maximale Pixelzahl)
- Höchste Bildqualität
- Automatische Rauschunterdrückung einstellen
- Manueller Fokus (Autofokus ausgeschaltet!)
- Tv-Belichtungsprogramm (Blendenautomatik), falls einstellbar, sonst mit automatischer Programmwahl beginnen
- Den optischen Zoom so einstellen, das der Mond möglichst vollständig und ohne Verzerrungen das Bild ausfüllt
Ein ISO-Wert von maximal 400 ist wichtig für rauscharme Fotos. Eine hohe Bildqualität ist erforderlich, um auf dem Bild möglichst feine Details abbilden zu können, die erst beim digitalen Zooms ins Bild sichtbar werden.
Die Punkte, die jedoch am meisten Experimentierarbeit erfordern, ist die Einstellung des Belichtungsprogramms bzw. der optimalen Belichtungszeit und des optimalen Fokusses (der Bildschärfe), die von Hand durchgeführt werden müssen, da der Autofokus den Schärfeansprüchen in der Astrofotografie i.a. nicht gerecht wird. Auch die Einstellung der optimalen Belichtungszeit erfordert Geduld und einige Probeaufnahmen, ehe man den Mond kontrastreich (knackig schraf, nicht zu blendend hell oder zu dunkel) auf den Probeaufnahmen erkennt.
Um eine Aufnahme auszulösen, darf nicht etwa auf den Auslöseknopf gedrückt werden, da die dadurch verursachte Erschütterung das Bild verwackeln würde. Um dem vorzubeugen, sollte man den Selbstauslöser der Kamera verwenden und ihn auf etwa 10 Sekunden Verzögerung einstellen. Oder man verwendet einen Fernauslöser (soweit zur Hand). Dann kann mit dem Knipsen von Probeaufnahmen begonnen werden.
Nachdem eine Probeaufnahme angefertigt wurde, sollte die Zoomfunktion der Kamera verwendet werden, um das geschossene Bild auf dem Display zu vergrößern. Dann erst erkennt man, ob man noch am Fokus oder an der Belichtungszeit bzw. am Belichtungsprogramm optimieren muss.
Wenn alles eingestellt ist, kann man endlich den Mond fotografieren. Man sollte sich jedoch nicht mit einer einzigen Aufnahme begnügen sondern mindestens 10 – 20 Aufnahmen schießen. Warum – das werde ich Euch beim nächsten Mal erklären…