Obwohl die Nächte um diese Jahreszeit zum astronomischen Beobachten sehr hell sind, gibt es doch Attraktionen am Nachthimmel, die man nur in den Sommermonaten bewundern kann.
Denn wenn die Sonne im Norden um Mitternacht dicht unter dem Horizont steht und der Nordhimmel im glühenden Dämmerlicht glimmt, können die Sonnenstrahlen von Schwebstoffen, die sich weit oberhalb des normalen Wettergeschehens in unserer Atmosphäre befinden, in unsere südlich davon gelegenen Breiten reflektiert werden. In dieser eisigen Höhe der Mesopause von etwa 80 – 90 km befinden sich keine normalen Wetterwolken mehr. Und trotzdem lassen sich in manchen Nächten dort wolkenartige, feingliedrig strukturierte Gebilde erkennen, die in ein seltsam silberfarbenes Licht getaucht sind. Sie werden NLCs genannt, das bedeutet ’noctilucent clouds‘, also ‚Nachtleutende Wolken‘ oder auch ‚Leuchtende Nachtwolken‘. Man vermutet ihre Entstehung durch den Staub von Meteoriten, die in dieser Höhe häufig verglühen und Kristallisationskeime für Wassereis hinterlassen.
Wer NLCs fotografieren möchte, benötigt keine astrofotografische Spezialausrüstung. Es genügt eine auf ein Stativ montierte normale Digitalkamera. Die Belichtungszeit sollte auf 5-10 Sekunden eingestellt sein; etwa der Feuerwerkmodus. Um ein Verwackeln beim Fotografieren zu vermeiden, sollte man einen Fernauslöser verwenden oder den Selbstauslöser auf 2 Sekunden einstellen.