Nun – im Hochsommer – ist das Sommerdreieck, bestehend aus den Sternen Deneb im Schwan, Atair im Adler und Wega in der Leier, die ganze Nacht über vollständig sichtbar. In den hellen Nächten des Juli ist es aber schwierig, lichtschwache galaktische Nebel und ferne Galaxien zu erkennen.
Stattdessen hat man die Möglichkeit am Nordhorizont sog. ‚Nachtleuchtende Wolken‘ zu beobachten, die in einem geheimnisvollen silbrigen Schein leuchten. Es handelt sich dabei um Wolken aus Eiskristallen, die sich in der Mesopause unserer Atmosphäre in 80-90 km weit über unserem Wettergeschehen befinden. Sie leuchten nicht von selbst, sondern werden von der Sonne, die sich in dieser Jahreszeit knapp unter dem Nordhorizont befindet, angestrahlt.
Die Frühlingssternbilder sind nun an den Westhimmel gerückt; das Sternbild des Löwen mit seinen Hauptsternen Regulus und Denebola steht steil kopfüber am Westhorizont. Auch das Sternbild der Jungfrau und der Bärenhüter sind nun am Westteil des Himmels aufzufinden und verschwinden in der 2. Nachthälfte bzw. im Morgengrauen im Dunst des Westhorizonts.
Ebenso mit den Frühlingssternbildern machen sich auch die Planeten Mars in der Jungfrau und Saturn in der Waage rar. Sie sind nur noch in der ersten Nachthälfte am Firmament gut sichtbar. Die Venus ist hingegen kurz am Morgenhimmel am Osthorizont auszumachen, wird aber von der schnell hereinbrechenden Dämmerung verschluckt. Auch der Merkur zeigt zur Monatsmitte eine beschränkte Morgensichtbarkeit.
Doch der Juli hat auch Sternschnuppen zu bieten; etwa die Delta-Aquariden (Wassermann) und die Alpha-Capricorniden (Steinbock). Es sind in diesen hellen Nächten jedoch nur die hellsten von ihnen zu erkennen.