Zu dieser Jahreszeit sind die Nächte bekanntlich zu kurz und zu hell für uns Hobby-Astronomen. Allerdings bieten sie eine Sehenswürdigkeit, die manchmal zu mitternächtlicher Stunde am aufgehellten Nordhorizont erscheint.
Es sind bläulich-silbrig glänzende, reich strukturierte Wolken, die, wenn sie denn sichtbar sind, sich nur knapp eine Handbreit über dem Nordhorizont aufhalten; noch seltener ragen sie bis in den Zenit hinein.
Sie werden Leuchtende Nachtwolken – abgekürzt auch NLCs – genannt. NLCs leuchten jedoch nicht von selbst (wie etwa galaktische Emissionsnebel) sondern stehen uns sehr viel dichter als diese in etwa 80 km Höhe weit über dem Wettergeschehen und werden von der Sonne beleuchtet. Diese steht zwischen Mai und August gegen Mitternacht knapp unter dem Nordhorizont und Ihre Strahlen erreichen die sog. Mesosphäre, eine Atmosphärenschicht, die über der Stratosphäre liegt und in etwa 50 km Höhe beginnt. Dieses schon recht weltraumnahe Areal unserer Erdatmosphäre enthält manchmal Staub von zerstobenen Meteoriten und Wasserrückstände, aus denen die Leuchtenden Nachtwolken bestehen.
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So gesehen sind NLCs keine irdischen Wolken, sondern überbringen Grüße aus dem extraterristischen Raum zwischen den Planeten unserers Sonnensystems.