Die Milchstraße ist in den Sommermonaten besonders eindrucksvoll, denn sie ist reich an hellen Sternen, Sternhaufen, planetarischen und galaktischen Nebeln. Besonders ihr südliches Ende am Horizont ist gespickt mit astronomischen Deep-Sky-Objekten. Hier ein Bericht für Astrofotografen und solche, die es werden möchten.
Im August spielen uns Himmelsjäger nun die länger werdenden Nächte und die immer bessere Mitternachtsdunkelheit in die Karten. Für den Astrofotografen liegen Objekte für jede Brennweite bereit. Im unteren Bereich bis ca. 20 mm lassen sich große Areale der Milchstraße samt Sternbilder ablichten.
Astronomische Einzelobjekte, etwa der Nordamerikanebel oder der Cygnusbogen, sind sehr gut für Brennweiten von 150 mm bis zu 300 mm geeignet. Beide Objekte, über die hier auch schon des Öfteren berichtet wurde, liegen im Sternbild Schwan. Physikalisch entstammen sie jedoch aus verschiedenen Welten, denn der Nordamerikanebel ist ein ausgedehnter Wasserstoffnebel mit großen undurchdringlichen Staubgebieten, in denen viele neue Sterne entstehen. Er ist knapp südöstlich des Hauptsterns Deneb auszumachen.
Der ausgedehnte Cygnusbogen ist die noch immer expandierende Explosionswolke einer Supernova-Explosion, welche sich dort vor etwa 15000 Jahren ereignete.
Ab Brennweiten von ca. 750 mm erwarten den Astrofotografen viele weitere, etwas kompaktere Objekte. Erwähnenswert ist etwa der Sichelnebel, ebenfalls im Schwan oder die Nebelkomplexe am Sternbild Schütze. Zu diesem Objekten gehören etwa der Trifidnebel oder der Lagunennebel.
Für alle diese hier beschriebenen Objekte gilt: Je mehr Belichtungszeit desto besser! Besonders feingliedrige Filamente der Gasnebel lassen sich nur bei hohen Belichtungszeiten ab ca. 8-10 Minuten ausmachen. Ist der Himmel hierfür aufgrund der an vielen Orten anzutreffenden Lichtverschmutzung zu hell, kann man auch zu geringeren Belichtungszeiten und Mehrfachaufnahmen der Objekte zurückgreifen, welche dann in einem weiteren Arbeitsschritt am Comuter ‚gestackt‘ werden – aber das ist ein weiteres Universum, auf das hier nicht näher eingegangen werden soll.
Aber auch planetarische Nebel sind im Spiel; etwa der Hantelnebel M27, der sich im Sternbild Füchschen im Grenzgebiet zum Schwan befindet. Er stellt einen sterbenden Stern dar, dessen erbrütete Elemente in ihren charkteristischen Farben zum Leuchten angeregt werden. Für mittlere Brennweiten ist er wegen seiner großen Ausdehnung und leuchtkräftgen Erscheinung ein begehrtes Objekt, welches sich in etwa 1400 Lichtjahren Entfernung befindet.
Ich hoffe, meine Leser etwas mit der Faszination der Astrofotografie angesteckt zu haben; denn in diesem Zusammenhang gibt es dieses Jahr einen neuen Kurs an der VHS Berkenthin, der am 14. September beginnt und an insgesamt 10 Abenden einen praktischen Überblick über diese Materie gewährt. Laien sind wie immer ausdrücklich erwünscht!