Im Sternbild Jungfrau, welches zur mitternächtlichen Beobachtungszeit den Meridian passiert, lassen sich haufenweise Galaxien beobachten – ein größeres Teleskop vorausgesetzt. Sie gehören dem Virgo-Galaxienhaufen an; es ist die uns am nächsten gelegene größere Galaxienansammlung. Astronomen zählen in ca. 50 Millionen Lichtjahren Entfernung mehr als 2000 Einzelgalaxien, die diesem Haufen angehören.
Das Himmelsareal des Virgohaufens liegt zwischen den Sternbildern Jungfrau, Löwe und dem Haar der Berenike. Bereits mit mittelgroßen Fernrohren ab ca. 8“ Öffnung lassen sich bei dunkler, mondloser Nacht bereits die hellsten Galaxien visuell beobachten. Abträglich hingegen ist die allgegenwärtige Lichtverschmutzung. Sie verhindert das Beobachten schwächerer Galaxienstrukturen; etwa zart schimmernde Spiralarme oder kleinere Begleitgalaxien. Hat man eine Galaxie aufgespürt, lohnt es sich, eine Zeit bei ihr zu verweilen, da bei einer längeren visuellen Beobachtung sich immer mehr galaktische Details unseren Gehirn zu erkennen geben.
Die bekannteste und größte unter den Virgo-Mitgliedern ist die elliptische Galaxie M87 (s. helle Galaxie im Titelbild). Sie liegt im Zentrum des Galaxienhaufens. Sie besitzt in ihrem Zentrum sogar einen bläulich schimmernden Materiejet, der seinen Ausgangpunkt in dem supermassiven Schwarzen Loch im Galaxienzentrum von M87 findet. Erst kürzlich konnte dieses schwarze Loch mit Hilfe des Einsatzes von weltweit synchronisierten Hochleistungsteleskopen sichtbar gemacht werden.
Natürlich geben insbesondere die Messier-Galaxien des Virgohaufens für den Astrofotografen ein lohnendes Ziel ab. Es lassen sich viele verschiedene Galaxientypen unterscheiden, von elliptischen Galaxien bis hin zu sphärischen und Spiralgalaxien ist alles zu beobachten. Ein wahrer Genuss!