Der Sommer neigt sich nun dem Ende zu und die Erwartungen der Hobby-Astronomen an längere und dunklere Nächte steigen. Am Sternenhimmel kündigt der Pegasus, das geflügelte Pferd, mit der Sternenkette der Andromeda im Schlepptau vom herannahenden Herbst.
Doch noch prangt das Sommerdreieck, bestehend aus den Sternen Deneb, Wega und Altair, zur Standardbeobachtungszeit um 22:00 direkt über unseren Köpfen. Und mit ihm die Sommermilchstraße. Bereits mit einem kleinen Feldstecher funkeln in dieser Himmelsregion dem Beobachter zigtausende Sterne entgegen. Besonders im Sternbild Schwan, wo Dunkelwolken die Milchstraße in zwei Arme aufteilen, sind eine Vielzahl an Sternen auch mit kleineren Instrumenten zu erkennen.
Von den Sommersternbildern hat sich das Sternbild Skorpion größtenteils von der Himmelsbühne verabschiedet; es ist nur noch direkt nach Einbruch der Dunkelheit tief am Südwesthorizont mit seinem Leitstern Antares auszumachen. In der Osthälfte steht nun unübersehbar das Pegasus-Sternenquadrat, welches aus den Sternen Alpheratz, Scheat, Markab und Algenib besteht. Der Stern Alpheratz gehört eigentlich schon zur Sternenkette der Andromeda.
In diesem Sternbild befindet sich der gleichnamige Andromedanebel; es ist unsere nächst gelegene Nachbargalaxie; auch als Messier 31 bezeichnet in etwa 2.5 Millionen Lichtjahren Entfernung.
Unterhalb der Andromeda befindet sich das Sternbild Dreieck und dazwischen eine weitere, relativ nahe Galaxie: Der Dreiecksnebel (oder M33). Auch er ist etwa 2.5 Millionen Lichtjahre entfernt.
Milchstraße, Andromedagalaxie und die Dreiecksgalaxie bilden – zusammen mit einigen kleineren Zwerggalaxien – die sogenannte Lokale Gruppe.
Südöstlich des Riesensterns Enif im Kopf des Pegaus (Achtung: Das Pferd fliegt auf dem Rücken!) befindet sich das Sternbild Wassermann. Dicht über dem Horizont befindet sich darin der uns nächst gelegene Planetarische Nebel in etwa 695 Lichtjahren Entfernung: Der Helixnebel, auch Sonnenblumennebel, Auge Gottes oder auch kurz NGC 7293 genannt.
Er hat am Himmel eine beträchtliche Ausdehnung; allerdings macht seine Horizontnähe die Beobachtung nicht ganz leicht. Bei Langzeitbelichtungen erkennt man in seiner Mitte einen blau leuchtenden Weißen Zwerg und neben der blau/rot lechtenden, reichlich strukturierten Haupthülle eine weitere, sehr viel schwächer ausgeprägte Hα-Wellenfront. Es ist ein lohnendes Objekt für kleine bis mittlere Brennweiten und lange Belichtungszeiten. Empfehlenswert für astrofotografische Aufnahmen sind Lichtverschmutzungsfilter aufgrund seiner Horizontnähe.
Planeten
Die Planeten des Nachthimmels im September sind die fernen Welten des Uranus und Neptuns. Uranus ist im Ostteil der Fische aufzufinden, Neptun befindet sich im Sternbild Wassermann und kulminiert zur Monatsmitte gegen 00:20, während Uranus am Osthorizont gegen 21:30 Uhr beobachtbar wird. Die übrigen Planeten machen sich rar, allenfalls können am frühen Abend noch Mars und Saturn im untergehenden Skopion weit im Südwesten beobachtet werden.
Kometen
Im Sternbild Steinbock hält sich zur Monatmitte der Komet 53P/Van Biesbroeck auf. Er ist jedoch nicht sehr hell, etwa Mag. 14, nördlich des Sterns θ Cap.
Der Komet C2016 A8 (LINEAR) hält sich knapp nördlich des Sterns γ Aql zwischen den Sternbildern Schwan und Adler auf. Er ist mit Mag. 14.3 jedoch recht lichtschwach.
Sternschnuppen
Im September 2016 sind drei schwach ausgeprägte Meteorenströme aktiv: Die Tauriden im Sternbild Stier, die Pisciden in den Fischen und die Delta-Aurigiden im Sternbild Fuhrmann. Es ist mit etwa 5-7 Meteoren pro Stunde zu rechnen.
Sonne und Mond
Sonnenaufgang ist zur Monatsmitte um 6:50 MESZ, Sonnenuntergang bereits um 19:33. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Großer Bär, Löwe/Jungfrau und Becher.
Neumond ist am Donnerstag, den 1. September in den Sternbildern Löwe/Jungfrau, Vollmond am Freitag, den 16. September im Sternbild Fische/Wassermann.