Cookie-freie Webseite: Wir speichern keine Tracking-Daten auf Ihrem Computer!

Im Oktober 2023 gibt es viele berühmte DeepSky-Objekte zu bestaunen. Zu ihnen gehört u.a. das am weitesten entfernte Objekt, welches wir noch mit dem bloßen Auge wahrnehmen können. Aber auch Riesenplanet Jupiter erobert nun den gesamten Nachthimmel für seine Präsenz. Auch mehrere Sternschnuppenströme werden in diesem Monat erwartet. Neugierig geworden? Dann lest weiter …

DeepSky

Was sich im Vormonat bereits ankündigte, hat nun im Oktober zu Standardbeobachtungszeit um 23:00 MESZ bzw 22:00 MEZ beste Beobachtungsposition im Süden bezogen: Das Herbstviereck. Drei seiner Sterne (Scheat, Markab und Algenib) gehören dabei zum Sternbild Pegasus, der westlichste von ihnen, Alpheratz oder Sirrah genannt, wird von den Sternbildern Pegasus und Andromeda geteilt. Der Andromedanebel, von dem schon im Vormonat die Rede war, erreicht bereits gegen 23:00 MESZ/22:00 MESZ zur Monatsmitte fast den Zenit steil über unseren Köpfen.

Etwas weiter südlich, etwa auf der Verbindungslinie der Sterne Mirach in der Andromeda und Metallah im Dreieck, befindet sich eine weitere, äußerst imposante Galaxie: Der Dreiecksnebel (auch Triangulumgalaxie oder kurz M33 genannt). Sie ist etwa genauso weit entfernt wie die Andromedagalaxie und damit Mitglied unserer lokalen Galaxiengruppe. Von den drei Galaxien ist sie jedoch die kleinste. Mit bloßem Auge ist sie bei der heutigen Lichtverschmutzung i.a. nicht mehr sichtbar. Wohl aber mit einfachen Ferngläsern betrachtet offenbart sie sich als fahler Lichtfleck. Ihre farben- und formenreiche Schönheit gibt sie aber erst in Teleskopen mit 750-1000 mm Brennweite, ab 6 Zoll Öffnung und bei Langzeitbelichtungen preis.

Messier
Dreiecksgalaxie (Messier 33) im Sternbild Dreieck. Distanz zu unserem Sonnensystem ca. 2.7 Millionen Lichtjahre.

Unterhalb des Herbstvierecks befindet sich das Sternbild Fische. Es ist zwar recht langgestreckt aber aufgrund der schwachen Sterne für Anfänger schwerer am Nachthimmel zu erkennen. In diesem Sternbild treffen sich die Ekliptik und der Himmelsäquator. Eine besonders schöne Welteninsel ist auch hier zu nennen: Es handelt sich dabei um den 35 Millionen Lichtjahre entfernten Spiralnebel M74 im östlichen Teil des Sternbilds.

Planeten

Der Oktober 2023 bietet dem ambitionierten Planetenjäger eine große Auswahl an Beutestücken:

Anfang des Monats, bis zum 4. Oktober, kann der sonneninnerste Planet Merkur tief am Osthimmel zwischen 06:00 und 07:00 in der Morgendämmerung aufgespürt werden. Danach wir er für den Rest des Monats unsichtbar.
Die Venus kann hingegen den gesamten Oktober hindurch als weiterer ‚Morgenstern‘ am Osthimmel in den Morgenstunden beobachtet werden. Aufgrund ihrer auffälligen Helligkeit ist es fast unmöglich sie bei einem klaren Himmel zu übersehen.
Mars hingegen hat seine Unsichtbarkeitsperiode begonnen. Er betritt die Himmelsbühne erst wieder im Frühjahr des kommenden Jahres.
Jupiter hat hingegen fast die gesamte Nacht für sich und strebt seiner Opposition zur Sonne zu, die er im kommenden Monat erreicht. Er ist ein lohnenswertes Ziel für Anfänger und fortgeschrittene Hobbyastronomen gleichermaßen. Ein stativgebundenes Teleskop wird für seine Beobachtung empfohlen, um die Äquatorialbänder und die galileischen Monde gut zu erkennen.
Auch Saturn, der sich zwischen den Sternbildern Steinbock und Wassermann aufhält, kann in der ersten Nachthälfte sowohl freiäugig wie auch mit Instrumentarium beobachtet werden.
Uranus steht zur Zeit im Sternbild Widder an der Grenze zum Stier. Seine türkisfarbene Oberfläche kann bereits mit kleineren Teleskopen erkannt werden. Freiäugig ist er nicht zu beobachten, dafür ist er zu weit von der Erde entfernt, etwa 18.8 AU.
Auch Neptun kann mit Hilfe von Teleskopen am Abendhimmel aufgefunden werden. Der bläuliche Planet steht momentan direkt unterhalb des westlichen Fischkopfes. Wie Uranus kann er aufgrund der enormen Distanz von 29 AU zur Erde nicht freiäugig erkannt werden.

Kometen zur Monatsmitte – für Beobachter mit Fernrohr und für Astrofotografen

In den frühen Morgenstunden kann Komet C/2023 H2 (Lemmon) zwischen den Sternbildern Großer Bär und Jagdhunde stehend, beobachtet werden. Er erreicht eine scheinbare Magnitude von ca. 9.18.
Ein gutes Fotomotiv ab der 2. Nachthälfte gibt der Komet 29P/Schwassmann-Wachmann ab, der sich im Zentralbereich des Krebses nahe des offenen Sternhaufens Praesepe (M44) aufhält. Er erreicht eine scheinbare Helligkeit von nur etwa 17.6 mag. Langzeitbelichtung erforderlich.
Mit einer ebenfalls schwachen Magnitude von 16.6 steht Komet C/2022 A2 (PANSTARRS) im Ostteil des Sternbilds Wassermann / Fische etwas nördlich von Saturn. Auch östlich davon, knapp östlich außerhalb des westlichen Fischkopfes liegt ein weiterer Komet. Es ist C/2021 X1 (Maury-Attard) mit einer Helligkeit von ca. 15.0. Aufgrund ihrer Lage in den Fischen können beide Kometen bis in die zweite Nachthälfte hinein abgelichtet werden.

Meteorenschauer

Die Giacobiniden, auch Delta-Draconiden oder Oktober-Draconiden bezeichnet, bilden einen Meteorenstrom mit Ausstrahlungspunkt im Sternbild Drache, nahe δ Draconis. Sie sind zwischen dem 6. und 10. Oktober aktiv; ihr Maximum fällt auf den 9. Oktober mit Fallraten von zwischen 2 und 12 Meteoren pro Stunde. Ursprungskomet ist, wie ihr Name verrät, Komet 21P/Giacobini-Zinner. In den Jahren 1933 und 1946 sind hier rekordverdächtige Fallraten von ca. 3 Meteoren pro Sekunde (!!!) beobachtet worden.
Auch Komet Halley hat seine Spuren am Nachthimmel hinterlassen. Auf ihn lassen sich die Meteore der Orioniden zurückführen, die den gesamten Oktober beobachtet werden können und ihren scheinbaren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Orion haben. Das Maximum wird am 22. Oktober erwartet.
Vom 14. – 27. Oktober können im Sternbild Zwillinge der Epsilon-Geminiden beobachet werden. Das Maximum mit nur ca. 2-3 Sternschnuppen pro Stunde am 18. Oktober ist jedoch nicht sehr spektakulär.

Sonne & Mond

Sonnenaufgang ist zur Monatsmitte gegen 07:45 MESZ, Sonnenuntergang gegen 18:20 MESZ. Die Sonne steht dabei im Sternbild Jungfrau. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Drache, Großer Bär, Jagdhunde, Haar der Berenike, Jungfrau und Wasserschlange.
Neumond ist am Samstag, den 14. Oktober Im Sternbild Jungfrau. Vollmond am Samstag, den 28. Oktober im Sternbild Fische. An diesem Tag findet in den Abendstunden gegen 21:00 Uhr MEZ (bzw. 22:00 MESZ) eine partielle Mondfinsternis statt. Beginn der Finsternis ist gegen 19:00 MEZ (20:00 MESZ), Finsternis-Ende um 23:30 MEZ (00:30 MESZ). Dabei streift der Erdschatten die Oberfläche und erreicht einen Bedeckungsgrad von etwa 13% der Vollmondfläche.

Und nicht vergessen: Die Uhren werden in der Nacht zum Sonntag, den 29. Oktober von Sommer- auf Winterzeit umgestellt!