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Für den hartgesottenen Sternenjäger wird es im November so richtig gemütlich. Frühe, dunkle Nächte sind die Voraussetzung für eine gelungene Astrosession. Und mit der richtigen Kleidung und einem alkoholfreien Heißgetränk lassen sich auch in diesem November wunderbare Himmelsbeobachtungen machen. Und was es alles zu sehen gibt am Nachthimmel erfahrt ihr in diesem Artikel…

Albireo 1.4.4.0 – Himmelsansicht (gesamt) am 15. November, 22:00 MEZ

DeepSky und Sternbilder

Schaut man zu unserer Standardbeobachtungszeit in den Nachthimmel, so erkennt man, dass sowohl das Sommerdreieck als auch das Herbstviereck bereits auf die Westhälfte gewandert sind. Das Sommerdreieck selbst befindet sich kurz vor seiner Auflösung, denn der am südlichsten stehende Altair steht tief am Westhimmel unmittelbar vor seinem Untergang.
Die Sternenkette der Andromeda hingegen weist von der östlichen Spitze des Herbstvierecks, das den Rumpf des Pegasus bildet, bis fast hinauf zum Zenit.
Gut zu beobachten stehen im Süden nun die Sternbilder Walfisch (auch Cetus genannt), die Fische und der Widder.
Direkt unter dem Knick der Fische, im Sternbild Walfisch stehend, befindet sich ein sehr sonderbarer Stern: Ist ist Omikron Ceti – auch Mira (der Wunderbare) genannt. Er vermag seine Leuchtkraft innerhalb von einigen Monaten dermaßen drastisch zu verändern, so dass er seine scheinbare Helligkeit zu seinem Maximum von respektablen 2mag bis für das Auge unsichtbar auf fast 10mag zu verringern imstande ist! Zur Zeit ist sie mit einer scheinbaren Helligkeit von 9mag tatsächlich nicht freiäugig zu sehen und strebt ihrem Minimum zu. Der rote Riesenstern gehört zur Gruppe der pulsierenden Sterne (Pulsationsveränderliche).
In den Fischen hingegen gibt die Spiralgalaxie M74 für Astrofotografen eine gute Figur ab. Die etwa 100.000 Lichtjahre ausgedehnte Welteninsel ist von unserem Sonnensystem ca. 34 Millionen Lichtjahre entfernt.

Galaxie M74
Spiralgalaxie M74 in den Fischen, etwa 30 Millionen Lichtjahre entfernt

Blickt man nach Osten, so sieht man schon viele Wintersternbilder emporsteigen; neben Stier und Fuhrmann sind sogar knapp über dem Osthorizont schon Orion und Zwillinge im Aufgang begriffen.

Planeten

Wer noch den Ringplaneten Saturn sehen möchte, der sei auf die frühen Abendstunden verwiesen. Der Ringplanet steht im Sternbild Wassermann und verschwindet ab 23:00 MEZ unter dem Südwesthorizont.
Die übrigen Gasplaneten lassen sich dagegen noch ziemlich gut beobachten. Der bläuliche Neptun ist südlich des westlichen Fischkopfes zu erspähen (mit einem Fernglas). Ebenfalls mit dem Fernglas zu bewundern ist Uranus, der sich zwischen den Sternbildern Widder und Stier aufhält. Sein türkisfarbenes, ruhiges Leuchten verrät ihn unter dem Sternengewirr. Er steht am 13. November in Opposition zur Sonne und bietet somit beste Bedingungen für Fernrohrbeobachter.
Jupiter hingegen fällt jedem sofort ins Auge. Er steht zur Standardbeobachtungszeit hoch im Sternbild Widder; knapp oberhalb des Kopfes vom Walfisch. Er erreicht seine Oppositionsstellung am 3. November und bietet somit ebenfalls optimalste Beobachtungsbedingungen!
Doch unser innerer Nachbarplanet Venus übertrifft selbst Jupiter bei Weitem an Glanz. Sie steht am Morgenhimmel im Osten im Sternbild Jungfrau, welches kurz vor Sonnenaufgang über den Osthorizont tritt.
Merkur, der sonnennächste Planet, ist im November 2023 von unseren nördlichen Breiten leider nicht beobachtbar.

Auch unser nächster äußerer Nachbarplanet, Mars, ist in diesem Monat unbeobachtbar, da er zusammen mit der Sonne auf gleicher Höhe am Himmel steht. Am 18. November erreicht er die Konjunktionsstellung zur Sonne und somit die größte Distanz zur Erde.

Kometen

Wie in fast allen Monaten zuvor, sind die hier aufgezählten Kometen nicht freiäugig zu beobachten. Es ist neben einem sehr dunklen Nachthimmel entweder ein Teleskop mit großer Öffnung (> 8 Zoll) erforderlich oder eine astrofotografische Ausrüstung, die Langzeitbelichtungen ermöglicht. Die hier dargestellten Kometen sind allerdings in großen Teilen der Nacht beobachtbar.

Komet 12P/Pons-Brooks steht zur Monatsmitte zwischen den Sternbildern Herkules und Leier am Westhimmel und kann in der ersten Nachthälfte beobachtet werden. Er erreicht eine scheinbare Magnitude von ca. 13.4mag.

In der zweiten Nachthälfte kann Komet 62P/Tsuchinshan beobachtet werden. Er steht am 15. November mit einer Magnitude von ca. 11.2 im Sternbild Krebs unmittelbar vor dem offenen Sternhaufen Praesepe. Eine interessante Ansicht für alle Hobbyastronomen und Astrofotografen!

Im Sternbild Einhorn lässt sich Komet C/2017 K2 (PANSTARRS) beobachten. Er erreicht eine Helligkeit von ca. 14.6 und befindet sich zur Monatsmitte etwa auf der Hälfte der Verbindungslinie Beteigeuze (Orion) und Sirius (Großer Hund).

Meteorenströme

Am 18. November erhellen die Leoniden im Sternbild Löwe den frühmorgendlichen Nachthimmel. Es können etwa 15 Meteore pro Stunde erwartet werden. Beobachtbar sind sie im Zeitfenster vom 13. -30. November. Ihr Ursprungskomet ist 55P/Temple-Tuttle.

Zwischen dem 5. und 10. November können die Nördlichen Tauriden im Sternbild Stier beobachtet werden. Die Fallrate liegt zwischen 5 und 10 Sternschnuppen pro Stunde.

Wer sich die Chance auf einen Meteorenstrom mit manchmal explosionsartigen Fallraten von 100 – 500 Meteoren pro Stunde wahren möchte, sollte das Sternbild Einhorn (östlich von Orion) ins Visier nehmen. Dort sind die Alpha-Monocerotiden aktiv. Ihr Maximum fällt auf den 22. November.

Sonne & Mond

Sonnenaufgang ist zur Monatsmitte gegen 07:45 MEZ, Sonnenuntergang um 16:20 Uhr. Die Sonne steht nun im Sternbild Waage. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Kleiner Bär, Drache, Bärenhüter, Nördliche Krone, Schlange (ihr westlicher Kopf) und Waage.

Neumond ist am Montag, den 13. November im Sternbild Waage. Der Vollmond steht am Montag, den 27. November im Sternbild Stier.