Immer noch lange, dunkle Februarnächte! Und damit genügend Gelegenheit, auf ausgedehnte Himmelswanderungen zu gehen – mit bloßem Auge, mit Kleingeräten oder Feldstechern oder auch mit fortgeschrittenem Amateur-Equipment. Es ist für jeden etwas dabei: Funkelnde Sterne unterschiedlicher Couleur, Sternhaufen, Nebel und endlich wieder – Galaxien!
DeepSky
Gegen 22:00 MEZ, zur Standardbeobachtungszeit, befinden sich die Wintersternbilder bereits fast komplett auf der westlichen Himmelhälfte versammelt. Lediglich die Zwillinge, die zu dieser Zeit den Meridian durchschreiten und der Krebs sind noch weiter östlich anzutreffen. Noch weiter östlich ist bereits der majestätische Löwe zu sehen, der schon eine beachtliche Horizonthöhe erreicht hat. Weiter nördlich befindet sich der große Bär ebenfalls im Aufstieg.
Beide Sternbilder stehen abseits der galaktischen Ebene, so dass der Staub der Milchstraße den tiefen Blick ins All nicht mehr behindert und den Blick auf Millionen Lichtjahre entfernte Galaxien freigibt. Diesen fernen Welteninseln werden wir uns jedoch in den kommenden Monaten im Detail zuwenden.
Blickt man in mondloser Nacht gegen 22:00 gen Südwesten, so erkennt man mittig zwischen den Hauptsternen Pollux des Zwillings und Regulus im Löwen ein bauschiges Lichtfleckchen. Es ist der offene Sternhaufen der Praesepe (Messier 44), der sich inmitten des Sternbilds des Krebses befindet. Der Krebs selbst besteht nur aus relativ schwachen Sternen und gibt sich erst nach geduldigem Beobachten zu erkennen.
Unterhalb des Krebses erkennt man ein unregelmäßiges Sternenfünfeck, welches den Kopf der Wasserschlage darstellt. Hier im Norden erkennt man nur den vorderen Teil, der Schwanz ist nur Beobachtern des Südhimmels vorbehalten und befindet sich bei uns dauerhaft unter dem Südhorizont. Ihr rötlicher Hauptstern, Alphard, liegt im Mittelteil unterhalb des Kopfes des Wasserschlange. Sie ist eine orangefarbene Riesensonne mit einem schwachen Begleitstern in ca. 200 Lichtjahren Entfernung.
Planeten
Als Morgenstern kann immer noch die Venus beobachtet werden, die immer weiter ihrer oberen Konjunktion zustrebt und sich damit unserer Beobachtung demnächst entziehen wird.
Weiterhin sind noch die Planeten Jupiter und Uranus am Abendhimmel im Sternbild Widder vertreten. Während Jupiter mühelos freiäugig beobachtbar ist, lässt sich der türkisfarbene Uranus nur mit Ferngläsern oder Teleskopen erspähen.
Merkur, Mars, Saturn und Neptun kann man im Februar ’24 von der Beobachtungslist streichen, wobei Saturn am 28.02.2024 seine Konjunktionsstellung zur Sonne erreicht.
Meteorenströme
Im Februar gibt es die wenigsten Meteorenströme zu beobachten. Erwähnenswert sind die Alpha-Aurigiden mit scheinbarem Ausstrahlungspunkt im Sternbild Fuhrmann. Sie weisen Fallraten von ca. 6 Meteoren pro Stunde auf; sind aber starken jährlichen Schwankungen unterworfen. Das Maximum liegt am Ende der ersten Februarwoche. Trotzdem ist mit bolidenhaften Überraschungen zu rechnen!
Kometen
Um die folgenden Kometen beobachten zu können, ist eine lichtstarke Optik oder astrofotographische Ausrüstung erforderlich. Freiäugig ist auch im Februar 2024 kein Komet zu erkennen.
Zur Monatsmitte steht in der 2. Nachthälfte Komet Comet 62P/Tsuchinshan mit einer scheinbaren Helligkeit von ca. 8.2mag zwischen den Sternbildern Jungfrau und Löwe . Er gehört mit zu den hellsten Schweifsternen am Sternenhimmel des Februars.
In den Abendstunden kann im Sternbild Stier der Komet 144P/Kushida aufgespürt werden. Er erreicht eine scheinbare Helligkeit von ca. 10.2mag.
Weitaus schwächer ausgeprägt ist Komet 29P/Schwassmann-Wachmann mit einer Helligkeit von nur 12.0mag und kann im Februar zwischen den Sternbildern Zwillinge und Krebs in der 1. Nachthälfte beobachtet werden.
Auch im Orion ist in diesem Monat ein Komet zu beobachten. Es ist Komet C/2017 K2 (PANSTARRS) und steht in nördlicher Verlängerung der Gürtelsterne des Himmelsjägers. Seine Helligkeit beträgt aber nur etwa 12.6mag.
Sonne & Mond
Sonnenaufgang ist zur Monatsmitte gegen 07:30 MEZ und Sonnenuntergang gegen 17:30 MEZ. Die Sonne steht nun im Grenzgebiet der Sternbilder Steinbock und Wassermann. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Kepheus, Eidechse, Pegasus, Wassermann und Steinbock.
Neumond ist am Freitag, den 9. Februar im Sternbild Steinbock. Vollmond ist am Samstag, den 24. Februar im Sternbild Löwe.