Im August werden die Tage schon so langsam wieder etwas kürzer; die Dämmerung setzt früher ein und es wird dementsprechend endlich früher dunkel. Die kommende Astronomie-Saison wirft ihre Schatten voraus!
Die Nächte sind i.A. zu dieser Jahreszeit noch reativ warm und man kann ohne zu frieren es sehr lange des Nachts am Teleskop aushalten. Und es lohnt sich; denn die Sommermilchstraße und die in ihr eingebetteten Sternbilder und galaktischen Objekte ziehen nun alle Blicke auf sich.
Deep-Sky-Objekte
Insbesondere der Schwan mit dem Hauptstern Deneb, die kompakte aber einfach zu erkennende Leier mit ihrem Hauptstern Wega und schließlich auch der Adler mit seinem Hauptstern Altair, welche auch das makrante Sommerdreieck bilden. Um 22:00 MESZ durchschreitet Wega den Meridian und steht dabei fast über uns im Zenit. Unbedingt mit dem Fernrohr aufzusuchen ist der in diesem Sternbild beheimatete Ringnebel M57; es ist ein Planetarischer Nebel in ca. 2400 Lichtjahren Entfernung. Ein sterbender Stern hat dort seine äußeren Gashüllen bereits abgestoßen und die in ihm erbrüteten Elemente (Helium, Sauerstoff, Stickstoff) und der umhüllende Wasserstoff lassen den Nebel in seinen charakteristischen Farben erstrahlen. Als Energiequelle dient der ehemalige Fusionskern in seinem Zentrum, ein weißer Zwerg mit extrem hoher Oberflächentemperatur; etwa 120000 Kelvin!
Aber auch Schwan und Adler enthalten interessante galaktische Objekte insbesondere für den Astrofotografen. Berühmt ist etwa ein Nebelkomplex im Schwan, genannt Cygnus-Bogen. Es handelt sich dabei um die Reste einer Supernova-Explosion, die sich dort etwa vor ca. 15000 Jahren ereignete. Die Explosionswolke ist bereits sehr weit über den Himmel verteilt – ganze 3 Grad(!) -, so dass der Astrofotograf auf kleinere Brennweiten zurückgreifen muss, um dieses Areal komplett abzubilden. Die einzelnen Bereiche besitzen auch eigenständige Bezeichnungen (Cirrus-Nebel NGC 6992, Sturmvogelnebel NGC 6960) und machen dieses Sternbild zu einer Sehenswürdigkeit.
Planeten
Noch immer verläuft die Ekliptik sehr knapp über dem Südhorizont und lässt die Planetenbeobachtung nur unter schwierigen Bedingungen zu. Während Saturn und Mars bereits im Westen stehen steigt gegen 22:00 Uhr Neptun über den Osthorizont. Er befindet sich im Sternbild Wassermann. Ihm folgt etwa eine Stunde später Uranus in den Fischen. Beide Planeten sind von bläulich-grünlicher Färbung; Oberflächendetails lassen sich aufgrund ihrer enormen Entfernung (Uranus: 2.9 Mrd km, Neptun: 4.5 Mrd km) im Gegensaz zu Mars, Jupiter oder Saturn mit Amateurteleskopen i.a. nicht ausmachen.
Sternschnuppen
Der Augusthimmel bietet die Bühne für einen sehr ergiebigen Meterorenstrom, der aus den Auflösungsprodukten des Kometen 109P/Swift-Tuttle zurückzuführen ist: Die Perseiden, auch Tränen des Laurentius genannt. Es können bis zu 100 Meteore pro Stunde beobachtet werden. Sie sind mit etwa 60 km/s auch ziemlich schnell unterwegs. Sie sind, wie es der Name bereits andeutet, im Sternbild Perseus aufzufinden, welches sich zu dieser Jahreszeit weit im Nordosten befindet. Auch andere Meteorenströme sind im August aktiv: Z.B. die Kappa-Cygniden im Schwan, die Cepheiden im Kepheus oder die Alpha-Aurigiden im Fuhrmann.
Sonne und Mond
Der Sonnenmeridian durchläuft im August die Sternbilder Großer Bär, Jagdhunde, Löwe, und Wasserschlange. Sonnenaufgang ist um 05:50, Sonnenuntergang gegen 20:50 MESZ.
Neumond ist am Dienstag, den 02. August, Vollmond am Donnerstag, den 18. August (und damit findet unser Astro-Stammtisch am Dienstag, den 16. August statt. 🙂