Der Herbst ist nun endgültig angekommen; nicht nur des Wetters wegen. Ein Blick in den Sternenhimmel zeigt nun um 22:00 Uhr zur Standardbeobachtungszeit die typischen Sternbilder dieser Jahreszeit. Im Süden steht Pegasus, das geflügelte Pferd und im Schlepptau die Andromeda. Der berühmte Andromedanebel, auch M31 genannt, steht nun hoch im Süden.
Bereits mit bloßem Auge lässt sich unsere Nachbargalaxie als verwaschener Fleck knapp nördwestlich des Doppelsterns ν And. erkennen (ν And ist der 3. Stern der Sternenkette Mirach – μ – ν). Gleichzeitg ist der Andromedanebel (Messier 31) mit etwa 2.5 Millionen Lichtjahren das entfernteste Objekt, welches wir freiäugig erfassen können. M31 ist mindestens genauso massereich wie unsere eigene Galaxis, die Milchstraße; eher noch etwas größer.
Im Teleskop erkennen wir ein helles Zentrum und diffuse Außenbereiche. Auf fotografischen Aufnahmen offenbaren sich deutlich verschiedene Staubbänder und rote, im Hα-Licht leuchtende Gaswolkenareale. Sie müssen wahrhaft gigantisch sein! Die Andromedagalaxie wird von den zwei kleineren Satellitengalaxien M110 und M32 begleitet; beide sind bereits in kleineren Teleskopen klar auszumachen.
Weiter östlich erhebt sich ein markantes Herbststernbild in V-Form; es ist der Stier mit einem der auffälligsten Sternhaufen auf seiner ‚Schulter‘: Die Plejaden – auch Siebengestirn oder kurz M45 genannt.
Ein weiteres sehr einprägsames Objekt ist sein rötlich leuchtender Riesenstern: Aldebaran. Dieser Koloss ist etwa 67 Lichtjahre von der Sonne entfernt (er hat den 44-fachen Sonnenradius) und steht vor dem dahinter liegenden Sternhaufen der Hyaden, welche etwa 157 Lichtjahre entfernt sind. Die Verbindungslinie zwischen den Hyaden und Plejaden wird auch ‚Tor der Ekliptik‘ genannt, da die Sonne oder auch andere Planeten hier hindurchziehen (die Sonne durchschreitet dieses Tor jedes Jahr im Mai).
Planeten
Kurz nach Sonnenuntergang kann man tief im Süden den roten Planeten Mars erspähen. Er ist jedoch zur Standardbeobachtungszeit um 22:00 Uhr bereits wieder untergegangen. Dagegen sind Neptun im Wassermann oder Uranus in den Fischen geeignete Beobachtungsobjekte für Feldstecher und Fernrohr. Allerdings kann man aufgrund ihrer großen Entfernung zur Erde keine Oberflächendetails erkennen. Die anderen Planeten machen sich noch rar; nur Jupiter erscheint zur Monatsmitte am Morgen gegen 5:00 Uhr über dem Osthorizont.
Sternschnuppen
Im Sternbild Stier machen die Meteore der Tauriden auf sich aufmerksam, es ist mit etwa 10 Sternschnuppen pro Stunde zu rechnen. In den Morgenstunden, wenn das Sternbild Löwe über dem Osthorizont aufsteigt, lassen sich die Leoniden beobachten; sie sind mit 50 Meteoren pro Stunde sehr viel auffälliger.
Kometen
Tief am Nordhorizont steht zur Monatsmitte der Komet C/2015 Johnson; etwa unterhalb des Großen Wagens auf der Hälfte der Verbindungslinie zwischen den Sternen ε Uma (Alioth) und Cor Caroli (α CVn) in den Jagdhunden. Er ist ein Fernrohrobjekt mit einer scheinbaren Magnitude von etwa 12.6.
Sonne und Mond
Mitte November steht die Sonne im Sternbild Waage und nähert sich dem Skorpion. Der Sonnenmeridian durchläuft dabei die Sternbilder Bärenhüter, Nördliche Krone, Schlange und Waage.
Vollmond ist im November 2016 am Montag, den 14. in Erdnähe. Er steht dabei im Sternbild Widder an der Grenze zum Cetus, dem Walfisch. Neumond ist am Dienstag, den 29. November im Sternbild Waage/Skorpion.