Hobbyastronomen, die einmal fernab unserer heimischen Milchstraße mit ihren Teleskopen auf die Pirsch gehen möchten, haben zwischen März und Mai reichlich Gelegenheit dazu. Viele Millionen Lichtjahre entfernte Objekte gibt es nun am Nachthimmel zu erspähen. Eine Mindestbrennweite von 750 mm und eine mittelgroße Teleskopöffnung ab 6 Zoll ist allerdings sehr zu empfehlen. Doch dann kann es auch schon losgehen mit der Jagd…
Fündig wird man durch den vom fehlenden Staub unserer Milchstraße geweiteten Blick in den Kosmos in den Sternbildern Löwe, Jungfrau, im Haar der Berenike und im Großen Bären: Es gibt in diesen Gegenden viele Einzelgalaxien und sogar ganze Galaxiengruppen zu entdecken.
Das Jagdrevier: Die Jungfrau
Als besonderes Jagdrevier für astronomische Ausflüge am Nachthimmel ist insbesondere das Tierkreis-Sternbild Jungfrau zu empfehlen. Sie ist nach Einbruch der Dunkelheit im Monat April bereits weit am Südosthimmel empor gestiegen und passiert gegen Mitternacht den Meridian (Süddurchgang). Ihr dominanter und extrem leuchtkräftiger Stern Spica befindet sich schon recht weit südlich. Weiter nördlich – im Grenzgebiet zwischen Löwe, Jungfrau und dem Haar der Berenike – trifft man auf die wohl bekannteste und uns nächstgelegene Galaxienansammlung überhaupt: Es ist der Virgohaufen. Er wird elegant von den Sternen Vindematrix, Porrima, Zaniah und Zavijava umfasst. Stern Denebola, der bereits dem Löwen zugeordnet ist, markiert die westliche Grenze der Galaxiengesellschaft.
Den Virgohaufen aufs Korn genommen
Mehrere tausend Einzelgalaxien werden dem sog. Virgohaufen zugeordnet und ganze sechzehn von ihnen tragen eine Messier-Nummer; sind also recht gut schon mit einfacheren Teleskopen aufzustöbern. Alle Galaxien dieser gewaltigen Galaxienherde (um im Jägerlatein zu bleiben) sind von unserer Milchstraße zwischen 50 und 70 Millionen Lichtjahre entfernt.
Der Virgohaufen wird unterteilt in einen nördlichen und südlichen Bereich. Der nördliche Haufen wird dominiert durch die Zentralgalaxie M87 und der Markajanischen Galaxienkette; der südliche durch die elliptische Riesengalaxie M49.
Auch die morphologischen Typen der Virgo-Galaxien sind recht unterschiedlich. Während die massereichsten von ihnen den sog. elliptischen Galaxien angehören, können auch viele Spiral- und Balkengalaxien beobachtet werden.
Die nun folgende Zusammenstellung zeigt nur einige wenige dieser faszinierenden Sterneninseln – jede von ihnen mehrere hundertmilliarden Einzelsterne schwer.
Und nun ran ans eigene Teleskop – viel Erfolg bei Eurer Galaxienjagd wünscht Euch Euer
Albireo!