In zwei weiteren Kurstagen gab es ganz unterschiedliche Kost; einmal Theoretisches über unser äußeres Sonnensystem und dann ganz praktisch mit unseren Teleskopen unter dem Sternenhimmel unserer Stecknitz-Region – einschließlich Komet.
Am 7. Kurstag, kurz vor unserer Astronomieshow, war das Wetter leider nicht für den Außeneinsatz geeignet. So machten wir dort weiter, wo wir das letzte Mal aufgehört hatten: Beim Planetensystem. Dieses Mal schauten wir uns die äußeren Planeten an: Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Auch die Kleinkörper zwischen den Planeten – die Planetoiden, Asteroiden und Kometen wurden besprochen; insbesondere ihre Bahnen im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter und die TNOs; die transneptunischen Objekte bis hin zur spährischen Oortschen Wolke an der Grenze des Sonnensystems im interstellaren Raum. Hierzu gehören neben Pluto auch Eris, Makemake, Haumea oder Sedna; allesamt sehr lichtschwache Objekte und mit Ausnahme von Pluto nur mit professionellen Hochleistungsinstrumenten und -Verfahren zu identifizieren.
Am 8. Kurstag war es endlich wieder sternenklar, so dass wir mit unseren Instrumenten vom Beobachtungspunkt in Kühsen ab 19:30 Uhr in den Sternenhimmel schauen konnten. Richtig kalt war es zum Glück nicht; dafür sorgten auch die mitgebrachten Heißgetränke und Schaumküsse!
Dieses Mal standen nicht nur die Sternbilder im Vordergrund, sondern eine Auswahl ein Einzelobjekten. Hinzu kam der Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak, der im Großen Wagen an diesem Tag zwischen den Sternen Merak und Phecda in der Nähe des Eulennebels M97 und der Spiralgalaxie M108 zu sehen war. Zwar nicht freiäugig; aber bereits mit einem Feldstecher und erst recht mit einem Teleskop ab 70mm Öffnung. Ein Scheif war nicht auszumachen; eher eine den Kometenkern rundlich umhüllende Wolke. In seiner Nähe war auch die Galaxie M108 eindeutig auszumachen.
Der Himmel war zu unserer Beobachtungszeit richtig schön transparent. Nachdem wir den Kometen mit unserem Teleskop sowohl visuell bestaunt als auch fotografisch erfasst hatten, wendeten wir uns noch anderen Objekten zu. Die Aufsucharbeit erleichterte uns die GoTo-Montierung des Teleskops, so dass wir nur die entsprechende Bezeichnung in die Handsteuerungsbox eingeben brauchten und das Teleskop automatisch das Objekt anfuhr. Auf diese Weise schwenkten wir zu den Galaxien M81 und M82 im Großen Bären und zu dem Leo-Triplett M66, M67 und NGC 3628 im Löwen. Anschließend fuhren wir noch die Offenen Sternhaufen in den Zwillingen (M35) und im Fuhrmann (M36) ab.
Auch der kleine 70/700-Refraktor kam zum Einsatz. Mit Ihm schauten wir in die bläulich leuchtenden Plejaden, die sich schon in Richtung Westhorizont bewegten. Andere Kursteilnehmer nutzen ihre mitgebrachten Optiken, trainierten deren Aufbau und Kalibrierung und unternahmen als Belohnung ausgedehnte Safaris in den Sternenhimmel. Doch ein Blick zur Uhr lieferte dann die Erkenntnis, dass wir wieder maßlos überzogen hatten; es war mittlerweile 21:30 Uhr. Aber erst gegen 21:45 Uhr verließen die ersten Teilnehmer die Veranstaltung; Detlev und ich habe noch bis gegen 22:15 Uhr ausgehalten und die letzten Schaumküsse verdrückt.