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Krebsnebel
Krebsnebel (M1)

Am 6. Kurstag standen zwei Kategorien von DeepSky-Objekten im Vordergrund: Offene Sternhaufen und galaktische Nebel. Wir trugen dazu im Laufe der Kursstunde eine Menge Informationen zusammen: Die physikalischen Eigenschaften von Sternhaufen, das Aussehen, ihre Klassifikationen – und wie man sie beobachtet und fotografiert.

Unsere Übersichtstabelle der astronomischen Objekte nimmt nun langsam Gestalt an. Am 6. Kurstag kamen nun die sogenannten offenen Sternhaufen und galaktische Nebel hinzu.

Offene Sternhaufen

Durch die Konzentration von Sternen auf ein enges Gebiet in unserer Milchstraße heben sich die offenen Sternhaufen vom Sternenhintergrund mehr oder weniger deutlich ab. Sie können verschiedenartige (und verschiedenfarbige) Sterne enthalten und kommen in ganz unterschiedlichen Ausprägungen vor. Zur Charakterisierung dient die sog. Trumpler-Klassifikation, die aus 4 Symbolen zusammengesetzt ist:
– Eine römische Ziffer von I – IV, welche die Stärke der Sternenkonzentration bemisst: I steht für hohe Sternendichte und IV für Sternhaufen mit sehr schwacher Sternenkonzentration.
– Eine arabische Zahl von 1 – 3: Sie beschreibt die Helligkeitsunterschiede der Sterne innerhalb des Sternhaufens. 1 bedeutet eine gleichmäßige Helligkeit; während 3 für unterschiedlich helle Mitgleider des Sternhaufens steht.
– Die Buchstaben p, m, r: Sie bedeuten ‚p’oor für sternarme Sternhaufen, ‚m‘ steht für moderat viele Sterne und ‚r’ich für sternenreiche offene Sternhaufen.
– EUN: Der 4. Buchstabe beschreibt die Gestalt eines Sternhaufens: E – Elongated: gestreckt/oval, U – Unsymmetrisch und N steht für Nebelreste, die sich innerhalb bzw. in der Nähe des Sternhaufens noch aufhalten können.

M45-Plejaden
Offener Sternhaufen M45 – Plejaden – im Sternbild Stier mit vordergründigem Reflexionsnebel
Trumpler-Klassifikation: II3rn

Auch wurde besprochen, wie man Sternhaufen beobachtet und fotografiert. Sie sind i.a. sehr leicht – viele sogar mit bloßem Auge – zu erfassen. Hierzu gehören die Hyaden, die Plejaden und auch die Praesepe. Möchte man Sternhaufen fotografieren, sollte man keine Filter benutzen, da diese Objekte das Licht in allen Spektralfarben ausstrahlen und die Verwendung von Filtern nur abdunkelnde bzw. einfärbende Effekte hätten. Das gilt auch für Lichtverschmutzungsfilter (CLS)!

Galaktische Nebel

In der noch übrigen Zeit wurden die sog. galaktischen Nebel kurz angerissen. Es handelt sich dabei um ausgedehnte Staub- und Gaswolken innerhalb unserer Milchstraße. Es gibt aber auch galaktische Nebel, die in fremden Galaxien beobachtbar sind; so z.B. in der Andromeda-Galaxie oder in der Bode-Galaxie.

Galaktische Nebel können ebenfalls in Kategorien unterteilt werden. Hier stehen jedoch die physikalischen Aspekte im Vordergrund:
– HII – sind rot leuchtende Gaswolken, die vornehmlich aus Wasserstoff bestehen
– RN – Reflexionsnebel, die selbst kein eigenes Licht wie die HII-Wolken emittieren, sondern von Sternen angestrahlt werden. Sie sind zumeist von bläulicher Färbung.
– SNR – SuperNovaRemnants – also Supernovaüberreste. Diese Explosionswolken von sterbenden Riesensternen können sowohl kompakt als auch sehr ausgedehnt erscheinen. Auch ihre Farbenpracht kann enorm vielfältig sein.
– HH – Herbig-Haro-Objekte. Massereiche oder junge Sterne können extrem starke Sternenwinde entfesseln, die große Materienmengen ihrer Oberfläche über mehrere Lichtjahre hinweg in ihre Umgebung befördern. Um diese Sterne herum bildet sich im Laufe der Zeit ein HH-Nebel, der meistens rötlich leuchtet, da er zu großen Teilen aus Wasserstoff besteht.

Messier 78
Reflexionsnebel M78 im Sternbild Orion. Entfernung ca. 1600 Lichtjahre

Leider konnte am 6. Kurstag nicht mehr auf die Frage eingegangen werden, warum und wie diese galaktischen Nebel in Rot oder in anderen Farben leuchten. Das wird sich am folgenden, 7. Kurstag klären!