Am 2. Kurstag ging es dann richtig los! Alle hatten sich offenbar gut in das Skype-Tool eingearbeitet, so dass wir nicht viel Zeit mit dem Zusammensammeln der Teilnehmer verbringen mussten.
Schwerpunkt an diesem Kurstag war das Sternbild der Woche, dass zunächst erraten werden sollte, während der Kursleiter Stern für Stern auf die virtuelle Malfläche zeichnete: Es waren die Zwillinge. Und dieses Sternbild ist randvoll gefüllt mit astronomischen Leckerbissen!
Zunächst wurde auf die sehr unterschiedlichen Distanzen der Sterne in diesem Sternbild hingewiesen: Sie erstrecken sich von einigen dutzend bis hin zu mehr als tausend Lichtjahren. Auch auf die Spektralklassen (d.h. die Sternfarben und -Typen wurde eingegangen.
Ganz speziell wurde der Hauptstern, Castor, unter die Lupe genommen. Denn dieser erscheint dem bloßem Auge als einzelner Stern; im Fernrohr jedoch sieht man 2 und bisweilen sogar 3 Sterne: Die in weiß strahlenden, relativ dicht zusammenstehen Sterne Castor A und B und schließlich Castor C, ein kleiner rötlicher Stern in etwas größerem Abstand, aber trotzdem noch sehr nahe an den beiden inneren Sternen liegend.
Doch die Überraschung lieferte Wikipedia: Denn jeder dieser drei Sterne ist nochmals doppelt! Es handelt sich also um ein – recht seltenes – sechsfaches miteinander interagierendes Sternensystem!
Aber auch auf die DeepSky-Objekte, die sich in den Zwillingen aufhalten, wurde ausführlich eingegangen:
- Nordwestlich von Stern η Gem befindet sich der offene Sternhaufen M35, der bereits in mondloser, dunkler Nacht mit bloßem Auge knapp gesehen werden kann (Entfernung ca. 2800 Lichtjahre).
- Der Quallennebel IC 443, ein Supernova-Überrest im Hintergrund (Entfernung ca. 5000 Lichtjahre) zwischen den Sternen η und μ Gem. Trotz seiner Größe ist er ein reines fotografisches Objekt, da er recht schwach leuchtet.
- und schließlich der Eskimonebel NGC 2392, ein planetarischer Nebel eines kleineren sterbenden Sterns in ca. 3000 Lichtjahren Entfernung in visueller Nähe des Sterns δ Gem.
Zum Ende des Kurstages hin wurde noch die Struktur unserer Übersicht über die astronomischen Objekte besprochen und ansatzweise mit Leben gefüllt. Dies soll nun als Basis für den weiteren Kursverlauf dienen.