Die frühsommerlichen Nächte werden nun immer kürzer. Für DeepSky-Fotografen wird es wieder richtig eng, da eine astronomisch dunkle Nacht für die nächsten 3 Monate nicht mehr wirklich zu erwarten ist. Die Zeit, die einem zum Scopen zur Verfügung steht, ist auf 01:00 nachts plusminus 1.5 Stunden beschränkt. Da heisst es sich genau zu überlegen, was das gewünschte Zielobjekt sein soll.
Ende Mai habe ich mich mit 3 Gleichgesinnten um 22:30 an unserem alternativen Beobachtungsort am Elbe-Lübeck-Kanal verabredet. Wir waren bis etwa 23:30 damit beschäftigt, unsere Teleskope in Stellung zu bringen. Es standen Saturn und Mars auf dem ‚Tages‘-Programm meiner Kollegen. Ich jedoch habe mir ein einfaches, helles und farbenfrohes DeepSky-Objekt ausgesucht: Messier 27, den Hantelnebel, im Sternbild des Fuchses gelegen – südöstlich vom auffälligen Schwan ist es. Der Wind wurde leider immer böhiger, so dass meine Aufnahme leicht verwackelt ist. Aber mein Guider hat es doch noch ganz gut wegstecken können; da meine Optik nicht allzuviel Angriffsfläche dem Wind entgegenstellt.
Bei dem etwas 1360 Lichtjahre entfernten Hantelnebel handelt es sich dabei um einen sogenannten Planetarischen Nebel; ein Stern mittlerer Masse (etwa 1-3 Sonnenmassen) in seinem letzten ‚Lebensabschnitt‘. Nach der Übergangsphase zum Roten Riesen wirft ein Stern seine äußeren Gashüllen ab und sein heißer ‚Fusionsreaktor‘-Kern wird sichtbar. Die Hüllen, die er abstößt, bestehen neben Kohlenstoff-Staub zu einem großen Teil aus Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und werden durch den heißen Kern im Inneren in roten, blauen und grünen Farben zum Leuchten angeregt. Die Bewegung dieser Gaswolken erfolgt nicht immer gleichmäßig vom Stern weg, sondern wird durch die Dynamik des Kerns und der Wechselwirkung mit der Materie in der Umgebung des Sterns beeinflusst, so das mannigfaltige Formen entstehen können. Hier beim Hantelnebel kann man das besonders schön erkennen.