Die Wintersonnenwende: Unsere Sonne erreicht zu Beginn der kalten Jahreszeit ihre tiefste Position auf der Ekliptik. Doch wo ist das eigentlich genau? Und wann ist and diesem besonderen Tag Sonnenauf- und Untergang und wo steht sie zur Mittagszeit am Himmel? Alle diese Fragen sollen hier in diesem Artikel kurz erörtert werden.
Meteorologischer Winterbeginn ist bereits 1. Dezember. Doch der kalendarische bzw. astronomische Winteranfang ist offiziell auf den 21. Dezember datiert; um diesen Tag herum – die Wintersonnenwende – durchschreitet die Sonne von der Nordhemisphäre aus gesehen ihren tiefsten Punkt.
Diese Position wird im Jahr 2019 jedoch nicht im Verlauf des 21. Dezembers eingenommen. Erst in der Frühe zum 22. um 5:19 Uhr erreicht sie mit -23,4 Grad Deklination südlich des Himmelsäquators ihren tiefsten (südlichsten) Punkt auf der Ekliptik. Könnte man zur Mittagszeit gleichzeitig den Sternenhimmel sehen, so würde man sie im Sternbild Schütze etwa 3 Grad südwestlich des blauen Riesensterns Polis (mu Sgr) verorten. Der offene Sternhaufen M21 steht ihr sogar noch näher; er ist von der Sonne nur etwa 1.5 Grad entfernt.
Westlich der Sonne befinden sich in diesem Jahr die Planeten Jupiter, Saturn, Venus und Neptun als ‚Abendsterne‘ und östlich davon Merkur und Mars als ‚Morgensterne‘ (jeweils mit zunehmendem Winkelabstand von der Sonne). Der sichelförmige, abnehmende Mond befindet sich an diesem Tag noch ein paar Grade weiter westlich zusammen mit Mars im Sternbild Leier.
In dieser speziellen Ekliptikposition schafft es unser Zentralgestirn nicht, besonders weit über den südlichen Horizont hinauf zu steigen. Gerade maximal 10-15 Grad Höhe sind es um 12:15 Uhr in unserer Region; abhängig vom Breitengrad der Beobachtung.
Sonnenaufgang am 22. Dezember ist gegen 8:35 Uhr in Norddeutschland kurz nach Durchschreiten der tiefsten Position (um 5:19 Uhr) und Sonnenuntergang um etwa 15:57 Uhr. Das entspricht einer Tageslänge von 7 Stunden und 22 Minuten, exklusive Dämmerungszeiten. Der Tagbogen der Sonne ist an diesem Tag ebenfalls am kleinsten; denn nur etwa 50 Grad östlich der Südrichtung bzw. 50 Grad westlich davon geht die Sonne auf bzw. schon wieder unter.
Es sind also wahrhaft lange Dezembernächte mit viel Raum für astronomische Beobachtungen – wenn das Wetter einmal mitspielen sollte.