Auch zum 6. Kurstag leuchteten wieder die Sterne von einem fast wolkenlosen Nachthimmel. Auch war es windstill und so gab es keine Alternative: Wir gingen wieder hinaus zu unserem Beobachtungsplatz. Dort waren schon einige Geräte für die Instrumenten-Beobachtung vorbereitet: Ein 80mm Refraktor mit manueller Bedienung und ein 150 Newton-Reflektor auf einer GoTo-Montierung. Da wir uns nun ein wenig mit den Sternbildern auskannten, konnten wir uns dieses Mal mit Hilfe der Teleskope direkt auf unsere Lieblingsobjekte stürzen.
Doch zunächst gab es die obligatorische Orientierung am Sternenhimmel: Welches Sternbild steht gerade wo am Himmel? Zu Beginn unserer Beobachtungen gegen 19:30 Uhr konnten wir tief im Westen sogar noch die letzten Frühlingssternbilder erkennen; unter ihnen die Nördliche Krone, gefolgt vom Herkules. Das letztere war besonders interessant, weil dort ein beliebtes astronomisches Objekt aufzufinden ist: Der Kugelsternhaufen M13; auch Herkuleshaufen genannt, welches auch unser erstes Ziel für unseren Newton-Reflektor war.
Natürlich wurde auch die Andromeda-Galaxie mit Hilfe der Goto-Montierung angefahren. Bei 750mm Brennweite füllte unsere Nachbargalaxie das gesamte Sichtfeld in unserem 20mm-Okular aus. Sehr deutlich trat ihr helles Zentrum hervor; aber auch schwächere Ausläufer am Rand des Gesichtsfeldes konnten von unseren Astro-Laien gut erkannt werden.
Schwieriger war es schon bei der visuellen Beobachtung der Dreiecksgalaxie (M33). Sie trat aus dem Hintergrund sehr viel schwächer hervor. Insbesondere der ungeübte Beobachter musste schon genau hinschauen, um sie im Newton-Teleskop zu erkennen.
Hoch im Südwesten konnten wir im Sternbild Leier den Ringnebel M57 beobachten; im Teleskop zeigt sich dieser planetarische Nebel wie ein zartes gräuliches, ringförmiges Rauchwölkchen. Ein weiterer Kugelsternhaufen (M2) erwartete uns im Sternbild Wassermann. Er ist ähnlich wie der Herkuleshaufen ein ziemlich helles Objekt, welches für Fernrohre und Ferngläser gleichermaßen geeignet ist. Er ist mit ca. 50.000 Lichtjahren jedoch viel weiter entfernt als M13 (22.000 Lichtjahre) und erscheint daher ein wenig kompakter.
Später am Abend könnten wir noch viele weitere Objekte ‚abgrasen‘, etwa die Plejaden im Stier oder auch den Doppelstern Albireo im Sternbild Schwan.
Natürlich haben wir an diesem Kurstag wieder einmal mächtig überzogen. Aber zum Glück gab es heißen Tee, so dass die Teilnehmer ob der frostigen Temperatur nicht allzusehr frieren mussten. Die letzten Gäste und Teilnehmer verließen schließlich gegen 22:00 Uhr den Beobachtungsplatz.