Sternenhimmel
Der Herbst hat am Sternenhimmel endgültig Einzug gehalten. Das Sommerdreieck, bestehend aus den hell leuchtenden Sternen Deneb, Wega und Altair, ist nur noch am Abend am Westhimmel zu beobachten. Es wird ersetzt durch das Herbstviereck im östlichen Teil des Himmels. Dieses besteht aus den Sternen Alpheratz, Scheat, Markab und Algenib, welche den Rumpf des Sternbilds Pegasus markieren.
Die Milchstraße überquert von Ost nach West über den Nachthimmel. Und während im Westen die Reste der Sommermilchstraße unter dem Horizont verschwinden, tauchen am gegenüberliegenden Ende im Osten bereits die ersten Wintersternbilder auf.
Am Nachthimmel befinden sich weitere typische Herbststernbilder. Doch nur einige sind leicht zu erkennen; hierzu gehören Kassiopeia, Pegasus, Andromeda und Widder. Im Süden hingegen stehen Sternbilder mit nicht ganz so hellen Sternen. Hierzu gehören Fische, Steinbock, Wassermann und Walfisch (Cetus). Doch aus sie enthalten viele interessante Objetke; hervorzuheben ist zum Beispiel Stern Mira Ceti – der Wunderbare – im Stenbild Walfisch. Er ist einer der extrem stark veränderlichen Sterne und gehört der Spektralklasse M an. Es handelt sich dabei in Wirklichkeit um ein rötliches Doppelsternsystem, wobei die Hauptkomponente, Mira A, für die Helligkeitsschwankungen verantwortlich ist. Im Sichtbarkeitsminium ist er für das menschliche Auge unsichtbar; im Maximum hingegen bringt sie es auf eine scheinbare Helligkeit von ca. 2 mag oder sogar besser. Zur Zeit (Oktover/November 2019) ist er nahe seines Maximums und sticht daher sofort ins Auge. Die Periode von ca. 332 Tagen ist stark schwankend; ebenso ihre Helligkeitsmaxima und -Minima. Verursacht werden die Helligkeitsvariationen von Rußwolken, die im Stern gebildet und ausgestoßen werden und ihn regelmäßig einnebeln. Derartige Sterne (die sogenannten Mira-Veränderlichen) gibt es relativ häufig unter den sogeannten Roten Überriesensternen.
Ein anderes, sehr leuchtkräftiges Objekt seiner Klasse befindet sich im Sternbild Wassermann. Es ist der Kugelsternhaufen M2. Er liegt fast genau auf dem Himmelsäquator knapp nördlich von Stern beta Aqr (Sadalsuud) bzw. südlich des Pegasus-Kugelsternhaufens M15. M2 ist ca. 50.000 Lichtjahre von uns entfernt und mit einer Magnitude von 6.3 fast noch mit dem bloßen Auge sichtbar.
Planeten
Merkur steht im November im Mittelpunkt des Interesses. Denn am 11. November erfolgt in unseren Breiten in der Zeit von 13:30 bis 19:00 MEZ ein Merkurdurchgang (Merkurtransit) quer über die Sonnenscheibe.
Die Planeten Venus und Mars weisen im November 2019 noch eine zu geringe Winkeldistanz zu Sonne auf, um sich aus ihren Strahlen zu lösen. Auch Beobachtungen an Jupiter und Saturn sind in diesem Monat kaum noch möglich; allenfalls Saturn kann noch in der Abenddämmerung tief im Südwesten ausgemacht werden.
Weiter gut mit einem Fernglas oder Fernrhohr zu beobachten sind Neptun im Wassermann und Uranus in den Fischen. Da Neptun zu weit westlich steht, ist er jedoch kein Planet für die zweite Nachthälfte mehr.
Meteorenströme
Der November weist eine interessante Sternschnuppen-Aktivität auf: Mit ca. 50 Meteoren pro Stunde können die Leoniden den morgendlichen Sternenhimmel mit ihren Leuchtspuren durchziehen. Scheinbarer Austrahlungspunkt ist das Tierkreissternbild Löwe.
Mit etwa 10 Meteoren pro Stunde erhellen, ausgehend vom Sternbild Stier, die Tauriden mit ihren Leuchtspuren den Nachthimmel.
Einen weiteren interessanten Strom bilden die Alpha-Monocerotiden. Sie können in den Nächten um den 22. November schwallartig zu regelrechten Meteorschauern anwachsen (mehrere hundert Meteore pro Stunde!!!). Zu finden sind sie im Sternbild Einhorn, welches östlich an Orion grenzt.
Kometen
Inmitten des Sternenfünfecks des Fuhrmanns kann man zur Monatsmitte den Kometen C/2017 T2 (PANSTARRS) beobachten. Er weist eine scheinbare Magnitude von ca. 11.8 auf und ist daher nur mit Fernrohren oder fotografisch beobachtbar.
Mit einer Magnitude von ca. 14.8 hält sich Komet 260P/McNaught zur Monatsmitte im Sternbild Perseus auf.
Auch nördlich der Sternenkette der Andromeda befindet sich am 15. November Komet C/2018 N2 ASASSN. Er ist mit einer Magnitude von ca. 13.3 ebenfalls ein reines Fernrohrobjekt bzw. fotografisch nachzuweisen.
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Sonne & Mond
Sonnenaufgang ist am 15. November 2019 gegen 07:45 MEZ, Sonnenuntergang um 16:20. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Bärenhüter, Nördliche Krone, Schlange und Waage.
Vollmond ist am Dienstag, den 12. November im Sternbild Stier. Er erreicht eine maximale Kulminationshöhe von 55° über dem Südhorizont. Neumond ist am Dienstag, den 26. November im Sternbild Skorpion.