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M42 - Orionnebel
M42 – Orionnebel im ‚Schwert‘ des Sternbild Orion.

Am 2. Kurstag standen die großartigen Sternbilder des Wintersternenhimmels im Vordergrund. Da der Himmel bedeckt war, haben wir für unsere Sternenwanderung das Astronomieprogramm ‚Albireo‘ verwendet. Unsere Route führte uns durch die Sternbilder Orion, Stier und Zwillinge. Sie liegen alle in der Nähe zur Milchstraße und beinhalten viele auffällige galaktische Nebel und Sternhaufen.

Die schönsten Perlen des Nachthimmels – und wo man sie findet

Als Leitsterne dienten uns die Hauptsterne Castor und Pollux in den Zwillingen, Beteigeuze und Rigel im Orion und Aldebaran im Sternbild Stier. Aber auch der Hauptstern Sirius im Großen Hund wurde nicht vergessen. Im Albireo-Programm schalteten wir die Option ‚Messier Objekte‘ ein, damit uns sofort die wichtigsten Nebel und Sternhaufen in dieser Himmelsregion angezeigt wurden. Die meisten von Ihnen sind auch mit kleineren Teleskopen und mit dem Fernglas sehr gut zu erkennen; etwa der Große Orionnebel (M42) im Sternbild Orion, die offenen Sternaufen der Hyaden und Plejaden (M45) und der Krebsnebel; ein Supernova-Überrest M1 im Sternbild Stier oder der imposante offene Sternhaufen M35 in den Zwillingen.

Offener Sternhaufen M45
Offener Sternhaufen M45 im Sternbild Stier
Krebsnebel
Krebsnebel (M1) im Sternbild Stier, ein Supernova-Überrest. Entfernung: 6300 Lichtjahre.
M 35
Offener Sternhaufen Messier 35; im Hintergrund der offene Sternhaufen NGC 2158

Aber auch die Planeten kamen nicht zu kurz: Denn Mars und Uranus sind am Abend noch gut im Westen stehend auszumachen; Uranus freilich nur unter Zuhilfenahme eines Feldstechers. Sie stehen sehr dicht im östlichen Bereich des Sternbilds Fische zusammen. Für den morgendlichen Frühaufsteher lohnt sich ebenfalls der Blick auf die Planeten; denn Jupiter, Saturn und Venus stehen dann in recht südlicher Himmelsposition.

Astronomische Distanzen

Berechtig war die Frage, welches denn eigentlich die Längenmaßstäbe sind, die in der Astronomie verwendet werden – sicherlich sind es nicht die Kilometer!

Betrachtet man die Objekte unseres Sonnensystems, so verwendet der Astronom die Längeneinheit ‚AE‘ (Astronomische Einheit). Sie entspricht dem durchschnittlichen Abstand Erde – Sonne; also etwa 149.6 Mio. km. Es gelten die folgenden Entfernungen:

Sonne – Merkur: 0.39 AE

Sonne – Venus: 0.72 AE

Sonne – Erde: 1 AE

Sonne – Mars: 1.52 AE

Sonne – Jupiter: 5.19 AE

Sonne – Saturn: 9.51 AE

Sonne – Uranus: 19.13 AE

Sonne – Neptun: 30 AE

Sonne – Pluto: 39.3 AE

Für die interstellaren Distanzen wird entweder das Lichtjahr (Strecke, die das Licht in einem Jahr bei 300.000 km/s zurücklegt) und das Parsec (Entfernung, in der die Erddistanz von 1AE unter einem Winkel von einer Bogensekunde erscheint; auch Parallaxensekunde). Dabei gilt:

1 Lichtjahr = 63271 AE = 9460800000000 km = 9460,8 Mrd. km

1 Pc = 3.26 Lichtjahre

Ein Einstieg in die Astrofotografie

Und zu guter Letzt sollten auch unsere angehenden Astrofotografen nicht zu kurz kommen. Es wurde das einfachste Equipment für die Astrofotografie vorgestellt: Das Ablichten des Mondes mit einer Digitalkamera.

Möchte man den Mond fotografieren, ist zunächst ein fester Stand erforderlich; am besten man behilft sich mit einem einfachen Fotostativ. Damit auch beim Auslösen ein Verwackeln auszuschließen ist, sollte immer mit einer Auslöseverzögerung (Selbstauslöser) von mindestens 2 Sekunden gearbeitet werden (oder mit einem Fernauslöser).

Ebenfalls entscheidend für gute Astrofotos ist die Schärfe des Bildes. Hier sollte man grundsätzlich auf die Unendlich-Einstellunng oder den Autofokus verzichten, sondern den Mond manuell fokussieren. Das ist zwar etwas fummelig; man erreicht aber in Endeffekt damit die besseren Bilder.

Kameraseitig sollte man bei der Mondfotografie immer eine geringe ISO-Einstellung (etwa 100) verwenden. Hier ist das Rauschen am geringsten. Damit die Belichtungszeit frei eingestellt werden kann, sollte man vom Automatikprogramm in das Programm ‚Blendenautomatik‘ (S oder Tv) wechselm, sofern verfügbar. Auch die Rauschunterdrückung sollte immer eingestellt sein und die Belichtungsmessung auf ‚Spot‘ oder ‚Mittenbetont‘ – sofern ebenfalls verfügbar.

Aufgehender Mond knapp über dem Horizont
Aufgehender Mond knapp über dem Horizont

Hat man diese Einstellungen getroffen, ist es nur noch eine Frage der Geduld und der Experimentierfreudigkeit, bis man ein schönes Mondbild ‚im Kasten‘ hat…