Am 7. und 8. Kurstag standen die Planeten unseres Sonnensystems im Vordergrund. Insbesondere beschäftigten wir uns mit den Stellungen von Planeten, wie sie vom Beobachter auf der Erde aus wahrgenommen werden.
Um die Postition der Planeten und ihre Auf- und Untergänge am nächtlichen Himmel und die scheinbare Wanderung gegenüber dem fernen Sternenhintergrund zu verstehen, haben wir uns an besonderen Konstellationen orientiert…
Die inneren Planeten
Bei den inneren Planeten (Merkur und Venus) gibt es 4 besondere Positionen in Bezug auf die Erde: Die obere Konjunktion, die untere Konjunktion, die maximale östliche Elongation und die maximale westliche Elongation.
Sowohl bei der oberen als auch bei der unteren Konjuktion steht der Planet zur Mittagszeit zusammen mit der Sonne am Tageshimmel und ist somit nicht beobachtbar. Bei der oberen Konjunktion steht er räumlich hinter der Sonne und bestitzt die Maximaldistanz zur Erde; bei der unteren Konjuktion steht er mit minimalem Abstand zur Erde direkt zwischen ihr und der Sonne. Wir blicken dann auf seine unbeleuctete Rückseite.
Bei der maximalen östlichen Elongation weist er von der Erde aus gesehen den maximal östlichen Winkelabstand von der Sonne aus und ist als Abendstern in dieser Position am Abendhimmel ebenfalls mit maximalem Sichtwinkel von der Sonne entfernt. Bei der maximalen westlichen Elongation läuft er als Morgenstern der Sonne mit maximaler visueller Distanz am Morgenhimmel der Sonne voraus, ehe sie selbst am Osthorizont erscheint.
In der Zeit zwischen der maximalen westlichen und östlichen Elongation zeigt ein innerer Planet der Erde eine Sichel, die umso schmaler wird, je näher der Planet zur unteren Konjunktionsposition steht.
Die äußeren Planeten
Bei den äußeren Planeten (Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun(, Pluto)) gibt es hingegen die Opposition, die Konjunktion und zwei Quadratur-Positionen.
Steht ein äußerer Planet in Opposition, so befindet sich die Erde genau zwischen ihm und der Sonne. Er durchläuft dann gegen Mitternacht den Meridian, wo er seine höchste Stellung am Himmel erreicht. Gleichzeitig ist der Abstand zur Erde in dieser Phase am geringsten.
Bei der Konjunktion befindet sich der Planet in Bezug zur Erde genau hinter der Sonne und steht von der Erde aus gesehen mit ihr am Tageshimmel.
Die Quadratur-Position ist dann erreicht, wenn der Winkel Erde-Planet und Erde-Sonne einen 90-Grad-Winkel bildet. Hier kulminiert er entweder gegen 18:00 Uhr am Abend bzw. um 6:00 Uhr in der Frühe.
Die äußeren Planeten zeigen sich uns zwar nie in Sichelgestalt, jedoch vollführen sie gegenüber dem fernen Sternenhintergrund im Laufe von einigen Monaten seltsame Schleifenbewegungen am Himmel. Die Ursache für das Verhalten liegt im 3. Keplerschen Gesetz begründet, wonach die inneren Planeten die Sonne schneller umlaufen als die äußeren. Die scheinbaren Schleifenbewegungen geschehen genau dann, wenn die Erde den äußeren Planeten auf ihrer Innenbahn überholt.