Der Sternenhimmel im November 2017 zeigt gegen 22:00 Uhr zu unserer Standardbeobachtungszeit gigantische Riesensterne und ferne Galaxiengruppen.
Das Sternbild des Pegasus, das Quadrat des Herbstvierecks und Ausgangpunkt unserer Himmelswanderung, ist bereits auf die westliche Himmelshälfte gerückt. Im Meridian stehend, dem Höchststand im Süden, erreichen zu dieser Zeit die Sternbilder Cetus (der Walfisch), Fische, Widder und die schöne Prinzessin Andromeda.
Die Sternbilder des Herbstes
Da es um diese Jahreszeit recht früh dunkel wird, hat der abendliche Beobachter genügend Zeit, sich den Pegasus einmal genauer anzuschauen. Das Sternbild ist griechischen Ursprungs und stellt ein geflügeltes Pferd da, das merkwürdigerweise am Himmel auf dem Rücken (f)liegt. Das westliche Ende markiert der rote Riesenstern Enif, knapp nordwestlich davon befindet sich der Kugelsternhaufen M15. Das Sternenquadrat des Pegasus – auch Herbstviereck genannt – besteht aus den Sternen Alpheratz (Sirrah), Scheat, Markab und Algenib. Den östlichen Stern – Alpheratz – teilt sich der Pegasus mit der Andromeda, deren Sternenkette sich östlich davon anschließt. Scheat, der sich westlich von Alpheratz befindet, ist ähnlich Enif ein roter Riesenstern mit etwa 100-fachem Sonnenradius und ca. 200 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Markab und Algenib sind etwas kompakter aber deutlich heißer; sie leuchten in einem bläulichen Weiß.
Galaxienjäger werden sicher mit Stephans Quintett auf ihre Kosten kommen; dabei handelt es sich um eine etwa 300 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxiengruppe nördlich des Sterns Matar (nordwestlich von Scheat). In unmittelbarer Nachbarschaft ist auch die Galaxie NGC 7331 anzutreffen; sie steht uns näher (etwa 49 Millionen Lichtjahre) als der Galaxienhaufen und erscheint uns daher auch wesentlich größer und imposanter.
Fast im Zenit stehen das Himmels-W (die Kassiopeia) und der Perseus.
Im Osten hingegen sind schon die ersten leuchtenden Sternbilder des Winterhimmels aufgegangen; zu ihnen gehören Stier und Fuhrmann. Auch der Himmelsjäger Orion erklimmt im Osten gerade die Himmelsbühne.
Planeten
In den frühen Abendstunden kann noch Planet Neptun beobachtet werden. Erst steht im Sternbild Wassermann nahe Stern Hydor (lambda Aqr). Er ist jedoch nur noch in der ersten Nachthälfte beobachtbar. Planet Uranus in den Fischen (nahe Stern μ Psc) ist noch die fast ganze Nacht am Sternenhimmel vertreten. Die übrigen Planeten machen sich rar; am ehesten lässt sich noch Planet Mars im Osten im Sternbild Jungfrau bei Stern Porrima (γ Vir) gegen 4:30 Uhr ausmachen. Jupiter und Venus folgen ihm erst gegen 06:30. Durch den hellen Glanz der Planeten sind beide am morgendlichen Dämmerungshimmel für einige Zeit deutlich erkennen.
Kometen
Gegen Monatsmitte um 4:30 kann man nahe Stern ν Vir den Kometen 24P/Schaumasse ausmachen. Er leuchtet mit einer Helligkeit von ca. 9.5 und ist damit für das bloße Auge nicht sichtbar; wohl aber mit einem Fernrohr oder für die fotografische Beobachtung. Fotografisch bietet sich die Möglichkeit, ihn am 20. November vor dem dahinterliegenden Virgo-Galaxienhaufen zwischen M49 und M61 abzulichten; am 28. November befindet er sich nahe δ Vir nördlich von Mars.
Sternschnuppen
Auch im November wird der Nachthimmel von Meteoren erleuchtet. Schwerpunktmäßig haben die Tauriden in der ersten Nachthälfte mit etwa 10 Meteoren pro Stunde im Sternbild Stier ihren Ausstrahlungspunkt. In der zweiten Nachthälfte erhellen die aktiveren Leoniden mit etwa 50 Meteoren pro Stunde den Sternenhimmel mit scheinbarem Ausstrahlungspunkt im Sternbild Löwe.
Sonne und Mond
Der Sonnenmeridian durchläuft zur Monatsmitte die Sternbilder Bärenhüter, Nördliche Krone, Schlange und Waage. Sonnenaufgang ist am 15. November um 7:45 MEZ, Sonnenuntergang um 16:20 MEZ.
Vollmond ist am Samstag, den 4. November zwischen den Sternbildern Widder und Cetus, Neumond am Samstag den 18. November im Sternbild Waage.