Die Tage werden nun wieder merklich länger – es geht dem Frühling entgegen. Noch sind die Nächte für ausgedehnte Himmelswanderungen lang genug und die eisigen Temperaturen der letzten Monate liegen nun langsam hinter uns.
Ein Blick in den Sternenhimmel zeigt uns, dass die typischen Wintersternbilder Stier, Orion, Großer Hund und die Zwillinge zur Standardbeobachtungszeit um 22:00 Uhr an die westliche Himmelshälfte gerückt sind. Fuhrmann, Perseus und Kassiopeia sind im nordwestlichen Bereich zu finden. Pegasus, Andromeda und die Andromedagalaxie sind bereits vom Abendhimmel verschwunden.
Sichtbare Sternzeichen und Sterne
Hoch im Süden steht nun der Löwe, östlich gefolgt von der Jundgfrau. Der Große Wagen, ein Teilsternbild des Großen Bären, schickt sich an, den Zenit zu erklimmen. Auch Arkturus, Hauptstern des Bärenhüters, ist bereits im Osten aufgegangen.
Tief im Süden funkelt zur Standardbeobachtungszeit ein relativ heller Stern. Er befindet sich südlich der Sternbilder Löwe und Krebs. Es handelt sich um den etwa 200 Lichtjahre entfernten roten Riesenstern Alphard; gleichzeitig Hauptstern der Wasserschlange. Deren Kopf, ein auffälliger Sternenkreis, kann knapp südlich des Krebses direkt unterhalb des Sternhaufens Praesepe ausgemacht werden.
In der gemeinsamen Mitte zwischen dem Großen Bären, dem Bärenhüter und der Jungfrau liegt das Sternbild ‚Haar der Berenike‘. Was das Auge hier nicht erblickt, ist die Mannigfaltigkeit an Galaxien, die den Astronomen in diesen Sternbildern erwarten, denn das silbrige Band der Milchstraße ist nun and die Westhälfte gerückt, so dass galaktische Staub- und Gaswolken die freie Sicht ins Universum nicht mehr stören. Wir blicken vielmehr senkrecht aus unserer Milchstraßenebene hinaus auf den Rotationspol unserer Galaxis, der in Richtung ‚Haar der Berenike‘ liegt.
Wohl dem, der ein Fernrohr sein Eigen nennt, denn es ermöglicht bei dunkler Nacht den Blick auf diese Ansammlungen von Weltensinseln; jede einzelne von ihnen mehr als 100 Milliarden Sterne stark.
Planeten
‚Star‘ der Nacht ist natürlich Riesenplanet Jupiter, der seiner Oppositionsstellung im kommenden Monat entgegenstrebt. Er befindet sich knapp nordwestlich der Spica, Hauptstern der Jungfrau, und ist bereits ab 22:00 Uhr am Osthorizont zu erspähen.
Die übrigen Planeten machen sich rar; allenfalls Mars und Venus sind noch in der Abenddämmerung tief im Westen zu erspähen. Auch Saturn ist nur kurz vor Sonnenaufgang ab 05:00 Uhr am Osthorizont im Horizontdunst auszumachen ; bald darauf verschwindet er in der Morgendämmerung.
Sternschnuppen
Im März sind drei Meteorenströme aktiv und können fast die gesamte Nacht über beobachtet werden: Die Virginiden in der Jungfrau, die Hydraiden in der Wasserschlange und die Sigma-Leoniden im Sternbild Löwe; wobei die erstgenannten mit 5 Meteoren pro Stunde am aktivsten sind.
Kometen
Mit einer geschätzten Magnitude von etwa 9.2 kann Komet C/2015 V2 (Johnson) im Sternbild Herkules nahe Stern Tau, westlich vom Kugelsternhaufen M92 mit einem Fernrohr erspäht werden. Die nächtlichen Sichtbarkeitsbedingungen sind gut, da das Sternbild um 22:00 Uhr im Nordosten die Horizontlinie überschreitet.
Komet 41P/Tuttle-Gia-co-bini-Kresak befindet sich zur Monatsmitte unterhalb des Großen Wagens, nahe Stern Lambda UMa. Er errecht eine scheinbare Helligkeit von etwa 9.6. Auch er bietet für Fernrohrbeobachter die gesamte Nacht hindurch gute Beobachtungsmöglichkeiten.
Sonne und Mond
Sonnenaufgang ist am 15. März gegen 6:30 Uhr, Sonnenuntergang um 18:20 Uhr. Die Sonne befindet sich zu diesem Zeitpunkt im Sternbild Fische, der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Kassiopeia, Andromeda, Pegasus, Fische und Wassermann.
Vollmond ist am Sonntag, den 12. März im Sternbild Löwe, Neumond am Dienstag, den 28. März im Sternbild Fische.