Man kann es kaum fassen. Schon wieder kündigt sich nach einem sonnigen Vorfrühlingstag eine ebenso klare Nacht an. Zufällig direkt am 8. Tag des VHS-Kurses ‚Astronomie‘ an der Stecknitz-Schule in Berkenthin. Und diese Einladung haben wir uns für eine besondere Unternehmung natürlich nicht entgehen lassen.
Während in den vorherigen Astronomie-Kursen ein klarer Sternenhimmel eher eine seltene Ausnahme darstellte, die wir von den 10 Kurstagen höchstens zweimal genießen konnten, öffnete sich der Sternenhimmel bereits zum vierten Mal in unserem Kurs-Semester. Und diesmal richtig lange! Also – nichts wie raus nach Kühsen zu unserem Astro-Beobachtungsplatz. Auch die Temperaturen gingen nicht mehr so in den Keller wie einige Tage zuvor, so dass man es draußen auf dem Feld mit Winterkleidung gut aushalten konnte.
Die Teilnehmer, die zum ersten Mal dabei waren, waren von der Dunkelheit an diesem Ort überrascht. Und kein Mondlicht störte unsere Beobachtungen, da wir fast Neumond hatten.
Als wir ankamen, erwarteten uns bereits Jörg, Detlev und Burkhardt – mit bereits aufgebautem Equipment. Ich selbst hatte ein Fotostativ, den Polarie-Startracker und zwei Fotoapparate dabei. Während ich einige Zeit mit den Einstellungen meiner Canon und der Polarie zu tun hatte, übernahmen Detlev und Burkhard die Himmelsführungs-Regie und lenkten den Blick der Teilnehmer auf interessante astronomische Objekte, etwa die Hyaden und Plejaden mit Aldebaran im Stier oder den Andromeda-Nebel M31 im gleichnamigen Sternbild. Auch die Praesepe im Krebs wurde anvisiert.
Danach unternahmen wir gemeinsam wieder einen Streifzug durch die Wintersternbilder Fuhrmann, Orion und Zwillinge im Westen und die ’neuen‘, galaxienreichen Frühlingssternbilder, die im Osten aufstiegen: Löwe, Haar der Berenike und die ersten Ausläufer der Jungfrau. Natürlich wurde auch Jupiter auf Korn genommen. Er nimmt nun im März die Oppositionsstellung zur Erde ein und weist daher seine dichteste Distanz zu unserem Heimatplaneten auf. Er ist die ganze Nacht am Himmel zu bestaunen. Zu unserer Überraschung waren zunächst keine Monde zu sehen. Schließlich aber konnten wir Io, den innersten der Galileischen Monde, mit dem Spektiv von Jörg entdecken. Die anderen waren wohl in den Planeten gestürzt ;).
Die Zeit verging wie im Flug. Auch Renata hatte ihren Fotoapparat und ein Stativ mitgebracht und fotografierte die Himmelsregion im Haar der Berenike mit kleiner Brennweite. Die Vorschaubilder auf ihrer Kamerra sahen sehr vielversprechend aus. Hoffentlich hat sie die Bilder beim nächsten Astrokurs dabei!
Ich selbst hatte wohl meinen schlechten Tag erwischt und kämpfte mit den Tücken der Technik. Das galt auch für das Gruppenfoto mit Sternenhintergrund, für das meine Teilnehmer sehr, sehr viel Geduld aufbringen mussten. Schließlich hat es doch – nicht – geklappt; aber so ist es eben mit dem Fotografieren im Dunkeln. Das nächste Mal kann’s nur besser werden!
Doch gefallen hat es sichtlich allen, die dabei waren. Denn – obwohl Kursende um 21:00 Uhr war – begannen die ersten unseren Beobachtungsplatz gegen 21:30 Uhr den Heimweg anzutreten. Norbert und ich waren schließlich die letzten, die gegen 22:00 Uhr Richtung Heimat aufbrachen.