Der Januar ist aufgrund der früh einsetzenden Dunkelheit der Monat aller Sternbilder. Denn wer glaubt, im Januar nur typische Wintersternbilder sehen zu können, der irrt!
Denn durch den frühen Sonnenuntergang kann man noch um 17:30 Uhr im Westen stehend die Reste des Sommersternenhimmels erkennen, etwa Deneb im Schwan oder Wega in der Leier, sogar Atair im Adler ist tief am Westhorizont noch zu erkennen – und somit das gesamte Sommerdreieck!
Deneb und Wega sind übrigens zirkumpolare Sterne, die in den Nachtstunden des Winters knapp über dem Dunst des Nordhorizonts flimmern. gegen 17:30 Uhr kulminieren gerade die typischen Sternbilder des vergangenen Herbstes; so sind Pegasus, Andromeda und Widder im Süden aufzufinden.
Wintersternbilder
Doch mit voranschreitender Zeit erheben sich die Winterstenbilder und mit ihnen die Wintermilchstraße über den Osthorizont: Fuhrmann, Stier, Zwillinge und schließlich Orion. Alle diese Sternbilder enthalten reichlich Sternhaufen und Nebel; der bekannteste unter ihnen ist zweifellos M42 – der Orionnebel. Diese rötlich leuchtende sehr aktive Sternengeburtsstätte im ‚Schwert‘ des Sternbilds Orion ist von uns nur etwa 1300 Lichtjahre entfernt. Aber auch im Fuhrmann sind interessante Nebel und Sternhaufen aufzufinden, die man in klaren Winternächten bereits mit bloßem Auge als verwasche Fleckchen wahrnehmen kann: M36, M37 und M38. Auch das Sternbild der Zwillinge kann mit imposanten Sternhaufen aufwarten; etwa M35 am westlichen Zwillingsfuß gelegen.
In der zweiten Nachthälfte wagen sich auch schon die ersten Frühlingssternbilder auf die Himmelbühne, allen voran der Löwe, der bereits um Mitternacht über den Osthorizont klettert. Auch die Jungfrau mit dem Hauptstern Spica ist im 2. Teil des Nachtensembles des Januars im Osten stehend auszumachen. Sie folgt unmittelbar auf den vorangegangenen Löwen.
Planeten & Co.
Bereits kurz nach 22:00 Uhr Standardbeobachtungszeit erhebt sich Jupiter über den Osthorizont. Er wird nun zum Planeten der 2. Nachthälfte. Er kulminiert in der Monatsmitte gegen 04:30 Uhr. Im folgt, östlich gelegen, der Mars. Gegen 6 Uhr ist die Venus, unser Morgenstern, zu erkennen. Ihr folgt, kurz vor Sonnenaufgang, der Ringplanet Saturn. Eine nennenswerte Horizonthöhe erreicht er noch nicht; denn er verschwindet bald wieder im zunehmenden Sonnenlicht.
Im Januar ist auch ein freiäugig sichtbarer Komet zu sehen. Es handelt sich um Catalina C/2013 US10. In diesem Monat durchschreitet er in nördlicher Richtung den westlichen Bereich des Sternbilds Bärenhüter. Dieses ist jedoch erst in der 2. Nachthälfte gut zu beobachten. Catalina ist allerdings mit bloßem Auge nur unter dunklen Bedingungen sichtbar; für Feldstecher und Fernrohre jeglicher Größe aber ein lohnendes Ziel.
Sternschnuppenströme im Januar sind die Quadrantiden (Bootiden) im Bärenhüter mit etwa 130 Meteoren pro Stunde und die weniger spektakulären Delta-Cancriden im Tierkreis-Sternbild Krebs (etwa 5 Meteore pro Stunde).
Mond und Sonne
Der Neumond im Januar ist am Sonntag, den 10. Januar, Vollmond am Sonntag, den 24. Januar. Der Sonnenmeridian verläuft am 15. Januar durch die Sternbilder Leier, Schild und Schütze.