Die Winternächte sind bekannt für ihren überreichlichen Sternenhimmel. ‚Schuld‘ daran ist die Wintermilchstraße mit ihren prominenten Sternbildern Orion, Fuhrmann, Stier und Perseus.
So ist das Tierkreis-Sternbild Stier mit dem imposant leuchtenden Hauptstern Aldebaran, den Hyaden und Plejaden an klaren Winterabenden noch hoch über unseren Köpfen zu erkennen. Auch der hellste Stern der nördlichen Hemisphäre, Sirius, ist ein nicht zu übersehender Hauptdarsteller des Ensembles.
Als das wohl prägnanteste Wintersternbild darf jedoch Orion gelten; den man am südlichen Himmel sofort an seinen Hauptsternen Beteigeuze und Rigel erkennt – und natürlich an seinen Gürtel- und Schwertsternen.
Innerhalb dieses ‚Schwertes‘ ist der wohl bekannteste galaktische Nebel beheimatet: M42 – oder besser bekannt als Orionnebel. Er ist schon mit bloßem Auge sichtbar und offenbart sich als ausgedehntes Objekt bereits im normalen Feldstecher. Doch der Anblick durch ein Teleskop verzückt! Weit ausladende Schwingen um ein hell leuchtendes Zentrum werden erkennbar. Auf fotografischen Aufnahmen wird darüber hinaus eine Mannigfaltigkeit an Rottönen erkennbar; das gesamte Objekt erinnert an eine lebende Kreatur. Und in der Tat: In seinem Inneren gärt es. Viele junge Sterne, erst wenige Millionen Jahre alt, bevölkern den ca. 1300 Lichtjahre entfernten Orionnebel und machen ihn zu einer der nächst gelegenen kosmischen Kinderstuben.
Etwas nördlich des Großen Hundes mit dem Hauptstern Sirius und östlich vom Orion – aber offensichtlich noch in seinem Bann gelegen – liegt das lichtschwache Sternbild des Einhorns. Obwohl es recht unscheinbar daherkommt; enthält es jedoch eine beachtliche Zahl ausgedehnter galaktischer im Hα-rot leuchtende Nebel; ebenfalls aktive Sternentstehungsgebiete. Hier sind die Berühmtheiten wie der Christbaumnebel oder der Rosettennebel zu Hause; allerdings handelt es sich hier eher um astronomische Feinschmecker-Köstlichkeiten; deren faszinierende Formenvielfalt sich unter länger belichteten Aufnahmen enthüllt.
Obwohl auch beim Rosettennebel die nebelhafte Komponente erst fotografisch erlebbar wird, ist der eingebettete Sternhaufen NGC 2244 bereits ein lohnendes Objekt für Feldstecher und kleinere Fernrohre.