Wir kennen ihn gut, unseren Mond. Etwa alle 4 Wochen steht er als Vollmond am Himmel und taucht die Nächte in ein silbriges Licht. Doch wie ist er eigentlich entstanden? Und wie groß ist sein Einfluss auf die Erde?
Die Geschichte des Mondes beginnt mit dem Tod eines Planeten. Doch lest selbst!
Die Katastrophe
So, wie jetzt er da am Himmel steht ist es nicht immer gewesen. Unser Mond entstand vor etwa 4.5 Milliarden Jahren bei einer gigantischen Kollision unserer Urerde mit einem etwa marsgroßen Planeten, Theia genannt. Dieser Zusammenstoß – es war eher ein Streifschuss – war der gewaltigste, den den Erde je erlebt hat. Er hinterließ nicht nur einen Krater; er pulverisierte Thea und schmolz die gesamte Erde auf; zahlreiche große und kleine Bruchstücke wurden aus der Erde geschlagen und in den Weltraum geschleudert.
Doch nicht alles weggeschleuderte Material verschwand in den Weiten unseres Sonnensystems. Vieles davon fiel als Meteoritenregen im Laufe der Zeit entweder zurück auf die Erde oder verdichtete sich zu einem Klumpen, der in einer engen Umlaufbahn von etwa 30.000 km Höhe um die Erde raste – dem Urmond. Heute dagegen umkreist der Mond die Erde in einem Abstand von etwa 384.000 km.
Immer elastisch bleiben!
Die Deformationen der Gezeitenwirkung, die der Urmond auf die Erde ausübte, mussten gigantisch gewesen sein. Er bremste die Rotation der Erde, so dass die Erdentage im Laufe der Jahrmillionen immer länger wurden. Der verlorene Drehimpuls ging auf den Mond über und hob ihn in eine immer höhere Umlaufbahn. Auch die Erdachse wurde durch den Zusammenprall in ihre heutige Richtung gedrückt und damit die Jahreszeiten auf der Erde eingeläutet.
Aber auch die Erde übte enorme Gezeitenkräfte auf den Mond aus und brachte ihn mit der Zeit dazu, der Erde immer die gleiche Seite zuzuweisen – die gebundene Rotation war erreicht.
Schau mir in die Augen…
Aber keine Sorge: Wir werden unseren Mond so nicht verlieren. Denn irgendwann wird der die Erde umrundende Mond auch die Erdrotation soweit abgebremst haben, dass sie ihm immer die gleiche Seite zuweist – wie ein tanzendes Paar, welches sich beim Drehen immer in die Augen schaut. Dann ist der Drehimplsaustausch abgeschlossen und der Mond hat seine endgültige Erdentfernung von etwa 560.000 km erreicht. Aber das dauert noch ein Weilchen. Aber in etwa 5 Mrd. Jahren wird es soweit sein. Man spricht dann von einer doppelt gebundenen Rotation.