Vom Sternenhimmel des März gibt es einige Besonderheiten zu vermelden. Denn am Vollmondtag, Freitag den 14. März, ereignet sich in den frühen Morgenstunden eine totale Mondfinsternis. Und am Neumondtag, Samstag, den 29. März , lässt sich von Mitteleuropa aus sogar eine partielle Sonnenfinsternis beobachten. Es ist also ein Monat der Finsternisse. Aber auch am Sternenhimmel zeigen sich Veränderungen, denn mehr und mehr galaxienreiche Sternbilder erscheinen auf der Himmelsbühne…

DeepSky
Die Sternbilder, die zur Standardbeobachtungszeit um 22:00 im Meridian stehen, sind Wasserschlange, Krebs, gefolgt vom Löwen und der zenitnahe Große Bar mit den Jagdhunden.
Der Krebs ist ein unauffälliges Sternbild, welches nur aus Sternen der Größenklasse 4 und schwächer zusammengesetzt ist. Doch in seinem Zentrum befindet sich ein berühmter offener Sternhaufen: M44 oder auch Praesepe (Krippe) genannt. Er kann in mondloser Nacht mühelos als trübes Lichtfleckchen mit bloßem Auge erkannt werden. Er ist ca. 600 Lichtjahre entfernt und besteht aus ca. 300 Einzelsternen. Der Krebs zählt dabei als letztes offizielles Wintersternbild.
Weiter östlich folgt der Löwe; er ist das erste Frühlingssternbild. Bekannt ist der Löwe durch seine Doppelsterne (Regulus, Algieba, Denebola) und seinem Galaxienreichtum. Hierzu gehört etwa das Leo Galaxientriplett (auch M66 Galaxiengruppe genannt), bestehend aus den Galaxien M65, M66 und NGC 3628 (Hamburger Galaxie) in ca. 32 Millionen Lichtjahre Entfernung zu unserem Sonnensystem. Eine andere ein wenig westlich davon gelegene Galxiengruppe umfasst die Galaxien M95, M96 und M105 in ca. 30 Millionen Lichtjahren Distanz.
Ganz im Süden schlängelt sich die ausgedehnte Sternenkette der Wasserschlange. Sie ist das flächenmäßig größte und mit 100° längste Sternbild. Die Wasserschlange enthält viele kleinere Galaxien aus dem NGC-Katalog. Ihr 200 Lichtjahre entfernter, orangener Hauptstern Alphard, ein heller Riese, kann mühelos mit dem freien Auge erkannt werden.
Das zirkumpolare Sternbild des Großen Bären befindet sich nun nahe dem Zenit hoch über unseren Köpfen. Es ist ebenfalls ein äußerst galaxienreiches Sternbild. Zu den berühmtesten Galaxien gehört u.a. die Feuerradgalaxie M101. Sie steht nordöstlich der Deichselsterne Benetnasch und Mizar und bildet geometrisch mit ihnen ein fast gleichseitiges Dreieck, was das Auffinden dieser Spiralgalaxie sehr erleichtert. Die Entfernung beträgt etwa 22 Millionen Lichtjahre.
Aber auch die nördlich von h UMa, dem Kopfstern des Großen Bären, gelegenen Galaxien M81 (Bodes Galaxie) und M82 (Zigarrengalaxie) gehören zum Standardrepertoire eines jeden Galaxienjägers. Sie sind vom Sonnensystem ca. 14-15 Millionen Lichtjahre entfernt.

Planeten
Zu Monatsanfang, um den 9. März herum, ist Planet Merkur kurz nach Sonnenuntergang am Westhorizont zu sehen – gemeinsam mit der Venus, die wiederum ihrer unteren Konjunktion zustrebt. Bis gegen 19:30 kann das Spektakel der zwei ‚Abendsterne‘ am Westhorizont bestaunt werden.
In den Abendstunden kann auch noch Planet Jupiter, der sich im Sternbild Stier aufhält, betrachtet werden.
Wer über ein Fernrohr verfügt, kann, ebenfalls in den Abendstunden im Grenzbereich der Sternbilder Stier und Widder, fündig werden; hier hält sich noch Planet Uranus auf, der jedoch freiäugig nicht sichtbar ist.
Unserer äußerer Nachbarplanet Mars, der im Januar in Opposition zur Erde stand, befindet sich am Abend hoch im Süden in den Zwillingen. Sein helles, rötliches Leuchten hebt ihn gut vom Sternenhintergrund ab.
Kometen
Auch im März 2025 stehen Kometen am Himmel; allerdings sind sie so schwach, das sie mit bloßem Auge nicht erkannt werden können. Um sie zu detektieren, ist entweder ein Teleskop mit großer Öffnung oder eine astrofotografische Ausrüstung für Langzeitbelichtungen erforderlich.
Im Sternbild Löwe, knapp südwestlich vom Hauptstern Regulus, steht zur Monatsmitte Komet 29P/Schwassmann-Wachmann mit einer scheinbaren Magnitude von ca. 11.9.
Komet Tsuchinshan-ATLAS, der im Vorjahr freiäugig beobachtet werden konnte, steht im März zwischen den Sternbildern Delphin und Adler. Er weist nur noch eine scheinbare Magnitude von ca. 12.8 auf.
Im Sternbild Jungfrau, direkt vor dem Virgo-Galaxienhaufen, steht zur Monatsmitte Komet P/2010 H2 (Vales). Er besitzt eine scheinbare Helligkeit von ca. 13.8.
In der zweiten Nachthälfte kann Komet C/2021 G2 (Atlas) im Sternbild Waage, östlich der Jungfrau gelegen, beobachtet werden. Mit einer scheinbaren Helligkeit von ca. 14.3 ist er aber eher schwach.
Meteorenströme
Im Monat März gibt es nur wenige und schwach ausgeprägte Meteorenströme. Zu ihnen gehören die Virginiden, die ihren scheinbaren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Jungfrau haben. Es sind zur Monatsmitte ca. 5 Meteore pro Stunde zu erwarten.
Die Hydraiden hingegen scheinen dem Sternbild Hydra, der Wasserschlange zur entspringen. Dieses recht unauffällige Sternbild, welches wir bereits weiter oben besprochen haben, befindet sich südlich des Löwen und erreicht keine großen Horizonthöhen, daher sind auch die Sternschnuppen aus dieser Richtung eher unauffällig, die etwa zweimal in der Stunde dort aufflammen können.
Und schließlich gibt es noch die Sigma-Leoniden, bei denen sich ihr scheinbarer Ausstrahlungspunkt im Sternbild Löwe befindet. Die Fallraten sind jedoch sehr gering.
Sonne & Mond – Mond und Sonnenfinsternis!
Sonnenaufgang ist Mitte März gegen 06:30 MEZ, Sonnenuntergang um 18:20 MEZ. Die Sonne befindet sich im Sternbild Fische und der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Kepheus, Kassiopeia, Andromeda, Pegasus, Fische und Wassermann. Am 20. Februar befindet sich die Sonne auf der Ekliptik im Schnittpunkt mit dem Himmelsäquator – es ist Tag- und Nachtgleiche erreicht und damit der astronomische Frühlingsbeginn. Von nun an sind die Tage wieder länger als die Nächte.
Am Freitag, den 14. März ist Vollmond; der Mond steht dabei im Sternbild Löwe an der Grenze zur Jungfrau. Es ereignet sich an diesem Tag gegen 08:00 eine totale Mondfinsternis, die von Mitteleuropa aus sichtbar ist!
Am Samstag, den 29. März ist Neumond, wobei sich der Mond zusammen mit der Sonne im Sternbild Fische aufhält. Auch hier gibt es eine Finsternis, nämlich eine partielle Sonnenfinsternis, deren Höhepunkt in Norddeutschland gegen 12:20 erwartet wird und einen Bedeckungsgrad von ca. 20% erreicht.