An den Kurstagen 8 und 9 stand die Planung von astronomischen Himmelsbeobachtungen und die grundlegende Bedienung von Teleskopen im Vordergrund. Auch die Bestimmung wichtiger Teleskopkennzahlen kam nicht zu kurz…
8. Kurstag
Am achten Kurstag beschäftigten wir uns zunächst mit der fachgerechten Bedienung von drehbaren Himmelskarten. Wir gingen dabei von der einfachen Frage aus, welche Sternbilder zum momentanen Tag um 22:00 Uhr MEZ Standardbeobachtungszeit zu sehen sind. Dies erreicht man dadurch, dass man die Uhrzeitangabe in Normalzeit (22:00 MEZ) der inneren, drehbaren Scheibe mit dem gewünschten Datum auf der äußeren Scheibe zur Deckung bringt.
Danach wurden die Fragen, die mithilfe der drehbaren Sternenkarte gelöst werden sollten, komplexer:
– Wann erreicht in der heutigen Nacht das Sternbild Orion die Höchststellung im Meridian?
– Wenn geht das Sternbild der Nördlichen Krone in der heutigen Nacht unter? Wie hoch steht es eine Stunde nach Sonnenuntergang?
– An welchem Datum lässt sich das Sternbild Skorpion am dunklen Himmel beobachten, um tiefe Aufnahmen zu machen?
Anschließend wurden die Komponenten, aus denen Teleskope aufgebaut sind, vorgestellt: Stativ, Montierung, Tubus. Auch auf bauliche Unterschiede wurde dabei eingegangen; etwa der Unterschied zwischen parallaktischen und azimutalen Montierungen. Zum besseren Verständnis wurden dazu zwei mitgebrachte Teleskope genauer unter die Lupe genommen.
9. Kurstag
Am neunten Kurstag ging es mit dem Thema ‚Teleskope‘ weiter. Zunächst wurde ein zerlegtes Teleskop von den Kursteilnehmern aufgebaut. Anschließend wurde auf die korrekte Einstellung des Sucherfernrohrs bzw. auf den Leuchtpunktsucher eingegangen und die Wichtigkeit dieser Hilfsinstrumente hervorgehoben.
Danach gab es einen theoretischen Teil: Denn ausgehend von den Basiseigenschaften der Teleskope, nämlich Objektivbrennweite fobj, Okularbrennweiten fok und Teleskopöffnung D (der Durchmesser der Objektivlinse bzw. des Hauptspiegels) wurden die wichtigsten Kennzahlen ermittelt:
Öffnungsverhältnis, Vergrößerung V (allgemein), minimale, optimale und maximale Vergrößerung in Abhängigkeit von der Teleskopöffnung, Auflösungsvermögen und Austrittspupille.
Es gilt dabei:Öffnungsverhältnis = fobj / D
(Rayleigh-Kriterium)
Vergrößerung = fobj / fok
Austrittspupille = D / V
Auflösungsvermögen (Trennschärfe), in Gradsekunden = 138 / D [mm]
und weiter die spezifischen Vergrößerungen:Vmin = D [mm] / 7
Vopt = D [mm] * 1.43
Vmax = D [mm] * 2
Der Grund, warum genau diese Zahlenwerte herangezogen werden, wurde ebenfalls an diesem Kurstag dargelegt: Es liegt an den Beschränkungen des menschlichen Auges, genauer gesagt an der Pupillenweitung, die (altersabhängig!) als Maßstab für die Austrittspupille herangezogen werden kann.