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Am zweiten Kurstag des Kurses ‚Astronomie‘ an der VHS Berkenthin wurde der Themenverlauf für die kommenden acht verbleibenden Wochen besprochen. Das Motto lautet: ZoomOut! Denn zunächst befinden wir uns noch ganz in der astronomischen Nähe mit unseren astronomischen Betrachtungen…

Zunehmender Mond mit dem sog. ‚Goldenen Henkel‘

Wir beginnen unseren Astronomie-Kurs in dem unmittelbaren Umfeld von Erde und Mond. Doch in den folgenden Kurstagen werden wir uns immer weiter von der Erde entfernen, bis wir zum schlussendlich den intergalaktischen Raum erreichen werden – eben: ZoomOut!

Doch starten wir nun unsere Reise in den Kosmos auf unserem Planeten – der Erde. Zunächst wurden ein paar Eckdaten unseres grünen Heimatplaneten präsentiert, die für die Astronomie eine größere Bedeutung haben; hierzu gehört etwa der mittlere Abstand der Erde (Erddurchmesser ca. 12.730 km) von der Sonne von 149,6 Mio. km (Umlaufzeit 365,256 Tage) und der mittlere Abstand der Bahn des Mondes (Monddurchmesser ca. 3474 km) von der Erde von ca. 384.400 km (Umlaufzeit 27,3217 Tage).

Ebenso wurde auf den Unterschied zwischen siderischer und ’solarer‘ Rotationsperiode (also der Tageslänge) der Erde eingegangen; denn diese unterscheiden sich um etwa 4 Minuten (23h 56 Min vs. 24h). Zusätzlich hat die Neigung der Erdachse (etwa 23,5 Grad Abweichung zur Normalen) eine große Bedeutung; denn sie gilt als Ursache für die Jahreszeiten – und steht (zufälligerweise) mit einem speziellen Stern in Verbindung…

Danach gingen wir der Frage nach, welches die präferierte wissenschaftliche Theorie zur Entstehung des Mondes ist – nämlich der Zusammenstoß mit einem Himmelkörper namens ‚Thea‘ vor ca. 4 Milliarden Jahren, etwa 600 Millionen Jahre nach der Entstehung der Proto-Erde. Wenn diese Theorie zutrifft, wirft sie aber sofort die Frage auf, warum die Eigenrotation des Mondes in heutiger Zeit so mit der Erde synchronisiert ist, so dass der Mond der Erde immer die gleiche Seite zuwendet, wenn er die Erde umrundet. Denn direkt nach seiner Entstehung sollte der junge Mond ja noch seine eigene Umdrehung gehabt haben, oder?
Die Erklärung dafür ist in der Elastizität und räumlichen Ausdehnung von Erde und Mond zu suchen. Denn durch die unterschiedliche Stärke der Einwirkung der gegenseitigen Gravitationskraft werden Gezeitenkräfte in Form der sog. Gezeitenreibung aktiv, welche u. a. dazu geführt hat, dass die Eigenrotation des Mondes solange abgebremst wurde, bis die Dauer der Eigenrotationsperiode mit der Umlaufzeit des Mondes um die Erde übereinstimmte – und als Ergebnis der Mond heute der Erde immer nur sein ‚Mondgesicht‘ zuwendet.
Die gleichen Kräfte lassen auch die Gezeiten auf der Erde entstehen, die wir an vielen Küsten durch den Wechsel von Ebbe und Flut wahrnehmen. Hinzu kommen aber noch weitere, im täglichen Geschäft eher unmerkliche Erscheinungen, die durch die Gezeitenreibung verursacht werden; etwa die (minimale, aber beständige) Verlangsamung der Erdrotation, die zu einem Anwachsen der Tagesläge von mehreren Stunden über Jahrmillionen geführt hat oder die beständige Vergrößerung des mittleren Abstandes des Mondes von der Erde – pro Tag etwa 3-4 Zentimeter. Denn direkt nach seiner Entstehung war der Mond nur wenige zigtausend Kilometer von der Erdoberfläche entfernt! Weia.