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Im September beginnt nach dem Sommerurlaub für die meisten Hobbyastronomen wieder die Zeit der heimischen Himmelsbeobachtung. Ausgedehnte Wanderungen durch die Milchstraße sind möglich, ebenso können im September 2024 viele Planeten beobachtet werden. Die besten Beobachtungstipps mit und ohne Teleskop findet Ihr in diesem Artikel.

Gegen 23:00 MESZ Standardbeobachtungszeit erstreckt sich das Band der Milchstraße von Nordosten kommend über den Zenit bis tief in den Südwesten hinein. Hier steht auch noch das Sommerdreieck, welches aus den hellen Sternen Deneb (im Schwan), Wega (in der Leier) und Altair (im Adler) zusammengesetzt ist. Direkt im Süden befinden sich nun die unauffälligen Sternbilder des Steinbocks und des Wassermanns. Etwas höher im Südosten, steht das Sternenquadrat des Pegasus, welches auch gleichzeitig das sogenannte Herbstviereck darstellt. In seiner oberen, östlichen Spitze steht Stern Alpheratz oder Sirrah, der Hauptstern des daran angehefteten Sternbilds der Andromeda.
Die Andromeda ist eine sich nordöstlich erstreckende Sternenkette, die aus den Sternen Sirrah, Mirach und Alamak – ein prächtiger Doppelstern – zusammengesetzt ist. Zwei Sterne oberhalb (nördlich) von Mirach befindet sich das mit freiem Auge am weitesten entfernte knapp sichtbare Objekt: Die ca. 2.2 Millionen Lichtjahre entfernte Andromedagalaxie (M31). Aber erst in einem Teleskop offenbart sie ihre wahre Größe. Bereits mit kleinen Geräten erkennt man ein helles Zentrum und einen großen angrenzenden schwächer leuchtenden Bereich. Mit größeren Teleskopen (ab ca. 6 Zoll) kann man sogar ihre beiden Begleitgalaxien M32 und M110 erkennen.

Andromedagalaxie Messier 31
Andromedagalaxie im Sternbild Andromeda. Entfernung ca. 2.2 Mio. Lichtjahre.


Weiter nördlich des Pegasus befinden sich noch die Sternbilder der Kassiopeia (das Himmels-W) und der Kepheus. Diese beiden Sternbilder sind, wie der Schwan, die Leier und der Adler, in der Milchstraße eingebettet und enthalten viele interessante Einzel- und Doppelsterne, offene Sternhaufen und galaktische Nebel.

Planeten

Im September 2024 ist Saturn der dominanteste Planet. Der berühmte Ringplanet unseres Sonnensystems erreicht am 8. September seine Oppositionsposition. Hier, im Grenzbereich der Sternbilder Wassermann und Fische, erreicht er die dichteste Distanz zur Erde und damit seine größte scheinbare Ausdehnung und Helligkeit.
Aber auch Jupiter, der unübersehbar hell im Sternbild Stier gegen Mitternacht die nordöstliche Horizontlinie überschreitet und Planet Mars, der im kurz darauf folgt, sind die Planetenhighlights der Nachtstunden.
Aber auch Neptun und Uranus können in den Abendstunden beobachtet werden; allerdings ist ein Fernrohr erforderlich, da sie aufgrund ihrer geringeren Größe (im Vergleich zu Jupiter und Saturn) und weiten Entfernung nicht freiäugig beobachtet werden können. Währen Urans sich im Grenzgebiet von Stier, Widder und Cetus aufhält, kann Neptun südöstlich des westlichen Fischkopfes in den Fischen beobachtet werden. Er erreicht seine Oppositionsposition – und somit die kürzeste Distanz – zur Erde am 21. September.
Auch der sonneninnerste Planet, Merkur, zeigt sich im Sternbild Löwe zwischen dem 6. und 11. September am Morgenhimmel.
Planet Venus hingegen steht im Sternbild Jungfrau und kann nur kurz nach Sonnenuntergang tief am Südwesthorizont für wenige Minuten erscheinen, bevor sie im Horizontdunst verblasst.

Kometen

Die folgenden Kometen, für die zum 25. September die Positionen berechnet wurden, lassen sich auch in diesem Monat leider nicht freiäugig beobachten. Man benötigt mindestens ein Teleskop mittlerer Öffnung oder eine astrofotografische Ausrüstung – und natürlich eine dunkle, mondlose Nacht mit wenig Lichtverschmutzung:

Komet 13P/Olbers steht unterhalb des Riesensterns Arktur im Bärenhüter mit einer scheinbaren Helligkeit von ca. 8.8mag. Er zählt dabei noch zu den helleren Kometen.
Im Sternbild Luchs, gelegen zwischen den Sternbildern des Großen Bären und des Fuhrmanns, steht Komet Comet C/2022 E2 (ATLAS). Er erreicht am 25. September eine Helligkeit von ca. 14.3mag und kann in der zweiten Nachthälfte beobachtet werden.
Im Sternbild Schwan, etwa auf halber Strecke zwischen dem Hauptstern Deneb und dem Hauptstern der Leier, Wega, steht mit einer scheinbaren Helligkeit 12.6mag Komet C/2021 S3 (PANSTARRS).
Schließlich ist noch Komet C/2022 N2 (PANSTARRS) zu erwähnen. Er steht im Sternbild Wassermann, knapp nordwestlich vom Saturn. Er erreicht leider nur eine Helligkeit von ca. 15.8 und ist daher nur mit besonderer Optik auszumachen.

Quelle: TheSkyLive.com

Meteorenströme

Die Delta-Aurigiden mit Fallraten von etwa 5 Meteoren pro Stunde haben ihren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Fuhrmann. Die zweite Nachthälfte bietet sich zur Beobachtung an. Ihr Fallraten-Maximum erreichen sie Ende September.
Ebenfalls zu diesem Zeitpunkt können die Süd-Tauriden mit scheinbarem Ausstrahlungspunkt im Sternbild Stier beobachtet werden. Es ist mit Fallraten von ebenfalls ca. 5 Meteoren pro Stunde zu rechnen. Als Ursprungskomet wurde 2P/Encke identifiziert.
Im Sternbild Fische herrscht ebenfalls Sternschnuppen-Aktivität. Diese Objekte gehören den Pisciden an mit Fallraten von ca. 7 Meteoren pro Stunde.
Schließlich sind noch die Epsilon-Perseiden zu erwähnen. Sie scheinen mit Fallraten von etwa 10 Meteoren pro Stunde dem Sternbild Perseus zu entspringen.

Sonne & Mond

Zur Monatsmitte ist Sonnenaufgang gegen 06:50 MESZ, Sonnenuntergang um 19:30 MESZ. Die Sonne steht nun im Sternbild Jungfrau; der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Drache, Großer Bär, Löwe, Jungfrau und Becher.
Neumond ist am Dienstag, den 3. September im Sternbild Löwe. Der Vollmond fällt auf Mittwoch, den 18. September und befindet sich an diesem Tage im Grenzgebiet der Sternbilder Wassermann und Fische. An diesem Tag ereignet sich am frühen Morgen gegen 04:45 MESZ eine partielle Mondfinsternis.