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Die Sommernächte des Juli sind zwar kurz aber ergiebig. Denn im Süden macht sich die Sommermilchstraße breit und mit ihr der Blick in das Herz unserer Galaxie. Im Norden hingegen bleibt es hell und in den nördlichen Gegenden Deutschlands können mit Glück die sog. Leuchtenden Nachtwolken in Nordhorizontnähe beobachtet werden. Es ist also viel los am Nachthimmel…

Die markanteste Sternenkonstellation, das Sommerdreieck, ist in diesem Monat noch besser zu erkennen als im Juni; denn es steht zur Standardbeobachtungszeit um 23:00 MESZ bereits hoch am Südost-Himmel. Es ist aus den Sternen Deneb (Hauptstern des Sternbild Schwan), Wega (Hauptstern der Leier) und Altair (Hauptstern des Adlers) zusammengesetzt. In der Nächte des Schwans befindet sich das kleine Sternbild des Fuchses. Für Astrofotografen ist hier ein berühmtes Himmelsobjekt zu beobachten – M27, oder auch (großer) Hantelnebel genannt; ein uns relativ nah gelegener, sehr bunter und reich strukturierter planetarischer Nebel.

Messier 27 – Hantelnebel

Alle drei Sterne des Sommerdreiecks stehen im Band der Milchstraße, wobei deren hellste Ausprägung im Süden in Richtung des Sternbilds Schütze zu beobachten ist. Kein Wunder, denn hier ist auch das staub- und sternenreiche Zentrum unserer Milchstraße verortet. Besonders hell strahlt die Milchstraße im Bereich des kleinen Sternbilds Schild, da hier keine Dunkelwolken das Licht der Sternengesellschaft herabdimmen. Dieser Bereich wird in Fachkreisen auch als Schild- oder Scutumwolke bezeichnet.
Im Süden steht gegen 23:00 Uhr das Sternbild des Schlangenträgers und der Schlange. In diesem Bereich können viele Kugelsternhaufen beobachtet werden; die Entfernung zu diesen Himmelsobjekten beträgt viele Tausend Lichtjahre.

Der Norden hingegen ist sehr stark aufgehellt. Hier funkelt die helle Kapella, Hauptstern des Fehrmanns, knapp über den Nordhorizont. Zu ihr gesellen sich an manchen Nächten silbrig-bläuliche Wolken mit gespensterartiger Strukturierung – die sogenannten Leuchtenden Nachtwolken (NLCs). Diese sind keine Wetterwolken, denn sie befinden sich mit ca. 80 km über dem Boden in der sog. Mesosphäre weit über dem Wettergeschehen. Sind sind nur sichtbar, wenn sie, wie im Sommer, von ‚unten‘ von der Sonne beleuchtet werden, welche während der kurzen Nachtstunden nur wenige Grad unter dem Nordhorizont abgetaucht ist.

Leuchtende Nachtwolken (NLCs) im Juli

Planeten

Prominentester Planet des Juli 2024 ist der Ringplanet Saturn. Er kann fast die gesamte Nacht über freiäugig beobachtet werden und befindet sich in südlicher Position zwischen den Sternbildern Wassermann und Fische. Seine Ringe und auch seine Monde können freilich nur in Teleskopen aufgelöst werden.
Ihm folgt im Sternbild Fische der bläuliche Neptun, der am weitesten entfernte ‚echte‘ Planet. Dieser kann allerdings nur mit Fernrohren aufgespürt werden; sein ruhiges, bläuliches Licht verrät ihn aber in der umgebenden Sternengesellschaft.
Planet Mars hingegen kann bisher nur in den frühen Morgenstunden am Nordosthorizont beobachtet werden; er steht im sog. Goldenen Tor der Ekliptik zwischen den Sternhaufen der Plejaden und Hyaden im Sternbild Stier. Alle anderen Planeten machen sich noch ziemlich rar und werden erst in den kommenden Wochen und Monaten das nächtliche Himmelszelt betreten.

Kometen

Wie so oft, können auch in diesem Monat keine Kometen mit dem bloßem Auge und auch nicht mit Feldstechern beobachtet werden. Doch wer über ein Teleskop mit großer Öffnung (> 8“) oder über astrofotographische Ausrüstung verfügt, kann sich glücklich schätzen, den einen oder anderen der hier aufgelisteten Kometen beobachten bzw. ablichten zu können:

Fast in Zenitnähe, zwischen den Sternbildern Drache, Schwan und Kepheus, steht zur Standardbeobachtungszeit zur Monatsmitte Komet C/2021 S3 (PANSTARRS). Er erreicht eine scheinbare Helligkeit von ca. 10.85.
In seiner unmittelbaren Nachbarschaft – zwischen den Sternbilder Schwan, Kepheus und Eidechse, steht Komet C/2022 U1 (Leonard) mit einer Helligkeit von nur ca. 18.3mag.
Am Berührungspunkt der beiden Fische im gleichnamigen Sternbild steht Komet 130P/McNaught-Hughes mit einer Helligkeit von ca. 17.19mag. Er ist zu diesem Zeitpunkt ca. 270 Mio km von der Erde entfernt.
Im Sternbild Wassermann, an der Grenze zu den Fischen, kann Komet C/2022 N2 (PANSTARRS) beobachtet werden. Auch er erreicht nur eine scheinbare Helligkeit von ca. 16.48mag.

Meteorenströme

Ab der Mitternachtsstunde um den 10. Juli herum können die Meteore der Pegasiden mit scheinbarem Ausstrahlungspunkt im Sternbild Pegasus beobachtet werden.
Die Delta-Aquariden (oder auch Juli-Aquariden) haben ihren Ausstrahlungspunkt im südlich stehenden Wassermann. Sie können zwischen dem 12. und 19. Juli mit ihren Leuchtspuren den südlichen Himmel durchziehend beobachtet werden.
Ebenfalls südlich treten zwischen dem 3. Juli und 15. August die Alpha-Capricorniden auf. Sie scheinen dem Sternbild Steinbock zu entspringen.
Und ab dem 16. Juli beginnt der mächtigste Meteorenstrom des Jahres, die Perseiden, seine Aktivität zu entfalten. Diese frühen Perseiden des Juli haben aber noch ihren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Kassiopeia.

Sonne & Mond

Sonnenaufgang ist am 15. Juli gegen 05:05 MESZ, Sonnenuntergang um 21:40. Der Sonnenmeridian durchläuft zur Monatsmitte die Sternbilder Giraffe, Luchs, Zwillinge, Kleiner Hund, Einhorn und Großer Hund / Puppis. Die Sonne befindet sich zu diesem Zeitpunkt im Sternbild Zwillinge.
Neumond ist am Freitag, den 5. Juli im Sternbild Zwillinge. Der Vollmond, der am Sonntag, den 21. Juli erreicht wird, steht dabei im Ostteil des Schützen.