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Zum beginnenden Frühling zeigen sich am Abendhimmel die ersten Sternbilder, die dem (Hobby-) Astronomen einen tiefen Blick in den Kosmos ermöglichen. Hierzu gehören insbesondere der Löwe und der Große Bär. Sie sind mit außerordentlich vielen Galaxien bestückt, die bereits mit einfachen Fernrohen in dunklen, mondlosen Nächten gut beobachtet werden können.

DeepSky

Zieht man zwischen den Sternen Pollux in den Zwillingen und Regulus im Löwen eine gedachte Linie, so erkennt man auf halber Strecke nur relativ schwach leuchtenden Sterne. Sie gehören zum Tierkreis-Sternzeichen Krebs. In seinem Zentrum lässt ich eine schwache Sternenwolke bereits mit bloßem Auge wahrnehmen: Die Krippe (oder Praesepe oder auch kurz M44). Es ist ein uns relativ nah gelegener Sternhaufen, der etwa fünfzig Einzelsterne umfasst. Etwas südlich davon steht ein weiterer Sternhaufen: M67. Er ist im Gegensatz zur Praesepe nur mit Ferngläsern und Teleskopen aufzuspüren.
Östlich des Krebses beginnt das Gebiet der Galaxien. Hier ist die Milchstraße nicht mehr vertreten und der Beobachter hat den Blick frei in die Weiten des Kosmos.
Die Galaxien M81 und M82 im Großen Bären (auch Bodegalaxie bzw. Zigarrengalaxie genannt) befinden sich zur zur Standardbeobachtungszeit gegen 22:00 MEZ fast im Zenit knapp nördlich des Sterns h UMa.
Weitere Galaxien aus dem Messier-Katalog, die im Großen Bären aufzufinden sind, sind M101 (Feuerrad-Galaxie), M109 nahe Stern Phecda und M108 beim unteren Kastenstern Merak.

Messier 82 und 81
Messier 82 und 81 – Ein Galaxienpärchen im Großen Bären.

Auch im Sternbild Löwen sind gleich mehrere Galaxiengruppen anzutreffen: M95, M96 und M105 auf etwa halber Strecke zwischen den Sternen Regulus und ι Leo, der den Hinterlauf des Löwen darstellt.
Zwischen ι Leo und dem nördlich gelegenen Stern Chertan befindet sich eine weitere Gruppe von Galaxien – das sogenannte Leo-Triplett, das aus den Galaxien M65, M66 und der Hamburger-Galaxie NGC 3628 besteht.

Planeten

Die Planeten Jupiter und Uranus, die noch in den vorangegangenen Wochen auf der Westhälfte des Himmels zur Standardbeobachtungszeit gut zu beobachten waren (für Uranus wird ein Fernrohr benötigt!) ziehen sich nun langsam vom Abendhimmel zurück und streben ihrer Konjunktion zur Sonne zu. Auch Neptun, Venus, Saturn und Mars sind noch nicht oder nicht mehr beobachtbar. Der einzige Stargast unter den Planeten ist dieses Mal der sonnennächste Planet Merkur, der kurz nach Sonnenuntergang tief im Westen stehend zwischen dem 21. und 26. März beobachtet werden kann.

Kometen

Kometen können leider auch im März 2024 nicht mit bloßem Auge beobachtet werden. Für diejenigen, die sich momentan am Himmel aufhalten, ist entweder ein lichtstarkes Fernrohr oder eine astrofotografische Ausrüstung erforderlich:
In den frühen Abendstunden lässt sich der relativ helle Komet 12P/Pons-Brooks im Sternbild Andromeda im Westen beobachten. Er steht zur Monatsmitte zwischen den Sternen Mirach und δ And und weist eine Helligkeit von ca. 6.25 auf. Er liegt damit knapp unterhalb der Grenze zum freiäugig Sichtbaren!
Fast inmitten des Virgohaufens, im Sternbild Jungfrau, liegt am 15. März der Komet 62P/Tsuchinshan. Er ist gut in der 2. Nachthälfte mit entsprechenden Equipment beobachtbar und erreicht eine scheinbare Helligkeit von ca. 13.3 mag.
Zwischen den Sternbildern Zwillinge und Orion, nahe Stern γ Gem (Alhena), steht Komet 144P/Kushida mit einer scheinbaren Helligkeit von ca. 15.12 mag und ist somit ein Beobachtungsobjekt für die erste Nachthälfte.

Meteorenströme

Sternschnuppenströme gibt es im März recht wenige. Erwähnenswert sind die Virginiden, die ihren Ausstrahlungspunkt um Sternbild Jungfrau haben und Fallraten von ca. 5 Meteoren pro Stunde aufweisen.
In der Wasserschlange südlich des Löwen können noch die Hydraiden beobachtet werden. Sie sind jedoch ein recht schwacher Strom mit nur etwa 2 Meteoren pro Stunde.
Ebenfalls ein schwacher Meteorenstrom sind die weiter nördlich gelegenen Sigma-Leoniden, die ihren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Löwe haben.

Sonne und Mond

Die Sonne steht am 15. März im Westteil des Sternbilds Fische. Sonnenaufgang ist um 06:30 MEZ, Sonnenuntergang gegen 18:20. Der Sonnenmeridian durchläuft dabei die Sternbilder Kepheus, Andromeda, Pegasus und Fische. Am 20. März ist die Tag- und Nachtgleiche erreicht – es ist Frühlingsbeginn. Die Sonne steht um 04:06 im Frühlingspunkt genau auf dem Schnittpunkt der Ekliptik mit dem Himmelsäquator im Sternbild Fische: Von nun an werden die Tage wieder länger als die Nächte!
Neumond ist am Sonntag, den 10. März im Sternbild Wassermann. Vollmond ist am Montag, den 25. März im Sternbild Jungfrau.