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Der Januar-Sternenhimmel gehört mit zu den prächtigsten Himmelansichten des gesamten Jahres. Neben der Wintermilchstraße ist der Nachthimmel übersät mit sehr vielen hell leuchtenden Sternen. Auch die Beobachtungsdauer ist phänomenal – sie reicht von den späten Nachmittagsstunden bis in die Morgenstunden hinein. Fast das gesamte Jahr zieht in dieser Zeit am Sternenhimmel vorüber – und damit fast alle Himmelsobjekte, die das Herz eines Hobbyastronomen höher schlagen lassen!

Himmelsansicht im Januar 2024 zur Standardbeobachtungszeit um 22:00 Uhr MEZ

DeepSky um 22:00 MEZ

Südlich und östlich des Orions, unserem winterlichen Himmelsjäger, befinden sich sowohl sehr auffallende als auch unauffällige Sternbilder. Zu Letzterem gehört z.B. der Hase, der sich südlich von Orion befindet. Hier steht etwas verloren der Kugelsternhaufen Messier 79 – weitab vom galaktischen Zentrum unserer Milchstraße, wo die überwiegende Anzahl unserer Kugelsternhaufen angesiedelt ist. Man nimmt an, dass es sich bei M79 um einen Kugelsternhaufen einer eingefangenen Fremdgalaxie handelt, gewissermaßen ein ‚Alien‘-Relikt aus den intergalaktischen Weiten.

Auf gleicher Höhe des Hasen, etwas weiter östlich gelegen, strahlt uns mit -1.46mag der hellste Fixstern entgegen, den der Nachthimmel zu bieten hat: Es ist Sirius, Hauptstern des Sternbilds Großer Hund. Der ‚Hundsstern‘ gehört zu den uns besonders nahe gelegenen Sonnen. Seine Distanz zu unserem Sonnensystem beträgt nur etwa 8.4 Lichtjahre. Er besitzt einen 8.4mag-hellen Weißen Zwerg als Begleiter, der aufgrund des enormen Helligkeitsunterschiedes nur von professionellen Geräten detektiert werden kann. Sirius ist zwar wie unsere Sonne auch ein sog. Zwergstern auf der Hauptreihe des Hertzsprung-Russell-Diagramms, aber ein wenig größer und heißer. Südlich unterhalb von Sirius gelegen lässt sich der 2300 Lichtjahre entfernte offene Sternhaufen M41 bewundern.

Östlich des Einhorns grenzt das Sternbild Kleiner Hund. Obwohl es sehr kompakt ist, leuchtet uns dort ebenfalls ein heller Stern entgegen. Es ist Procyon, ein Doppelstern in nur etwa 11.4 Lichtjahren Entfernung.

In nördlicher Nachbarschaft des Großen Hundes, östlich der Gürtelsterne des Orions, liegt eine Gegend mit relativ schwach leuchtenden Sternen. Sie gehören dem Einhorn an. Hier liegt der berühmte, etwa 5200 Lichtjahre entfernte Rosettennebel (NGC 2237), eine Kombination aus offenem Sternhaufen und einem rundlichen, reich strukturiertem Emissionsnebel. Während der Sternhaufen bereits mit einem Feldstecher zu erkennen ist, lässt sich der rötlich leuchtende Emissionsnebel am besten fotografisch einfangen.

Rosettennebel mit eingebetteten Sternhaufen im Sternbild Einhorn

Direkt auf halber Line zwischen den Sternbildern Einhorn und Kleiner Hund liegt der offene Sternhaufen M50. Die Distanz zu dieser Sternengesellschaft beträgt etwa 3000 Lichtjahre.

Planeten

Im Januar können wir mit Glück zwei Planeten kurz vor Sonnenaufgang erkennen. Zum Monatsanfang kann Merkur dicht über dem Südosthorizont aufgespürt werden. Besser beobachtbar ist am Morgen jedoch die Venus, die uns schon seit Ende des vergangenen Jahres als Morgenstern begleitet.
Uranus, Jupiter und Neptun können ebenfalls noch beobachtet werden. Bei Neptun sollte man sich beeilen, denn er ist nur noch in den frühen Abendstunden im Westteil der Fische mit einem Feldstecher aufzuspüren. Während Jupiter freiäugig unübersehbar knapp östlich der Fische am Himmel prangt, wird auch für Uranus ein Feldstecher benötigt. Er befindet sich unterhalb des Widders und westlich des Siebengestirns.
Für Mars und Saturn ergeben sich in diesem Monat noch keine guten Sichtbarkeiten; sie werden erst in den kommenden Monaten für den Morgenhimmel erwartet.

Kometen

Wie fast immer, sind auch im Januar keine freiäugig sichtbaren Kometen zu erwarten – was aber nicht bedeutet, das zur Monatsmitte keine am Himmel stehen. Insbesondere fallen zwei Kometen auf, die um den 15. Januar herum den offenen Sternhaufen M44 im Sternbild Krebs besuchen…

In der Morgenstunden kann Komet 62P/Tsuchinshan im Ostteil des Sternbilds Löwe beobachtet werden. Er erreicht eine scheinbare Helligkeit von ca. 9.46mag.

Im Sternbild Krebs, knapp nördlich des offenen Sternhaufens der Praesepe (M44), steht Komet 29P/Schwassmann-Wachmann; allerdings mit einer extrem schwachen Magnitude von nur ca. 17.2. Langzeitbelichtung von mehreren Minuten ist erforderlich, um ihn abbilden zu können; die Komposition zum Sternhaufen M44 im Hintergrund sollte jedoch Ansporn genug sein, denn: Ein weiterer Komet, der sich im gleichen Sternbild aufhält, und zwar südlich von M44, ist C/2022 E2 (ATLAS). Er erreicht eine scheinbare Helligkeit von ca. 13.77 und ist somit heller als Komet 29/P.

Ein weiterer, recht schwacher Komet steht zur Monatsmitte im Sternbild Orion westlich der Gürtelsterne. Es ist C/2017 K2 (PANSTARRS) mit einer scheinbaren Helligkeit von ca. 15.1mag.

Meteorenströme

In der zweiten Nachthälfte können die Quadrantiden, auch Bootiden genannt, im Sternbild Bärenhüter beobachtet werden. Ihr Maximum erreichen sie am 4. Januar mit Fallraten von bis zu 130 Meteoren pro Stunde. Als Ursprungskomet wird 96P/Machholz vermutet.
Nahe Stern Pherkad haben die Gamma-Ursae-Minoriden Uhren scheinbaren Ausstrahlungspunkt. Das Maximum wird zum 15. Januar erwartet.

Sonne und Mond

Sonnenaufgang ist am 15. Januar 2024 gegen 08:25 Uhr, Sonnenuntergang um 16:30. Die Sonne steht dabei im Ostteil des Sternbilds Schütze. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Drache, Schwan, Fuchs, Pfeil, Adler und Schütze.
Neumond ist am Donnerstag, den 11. Januar im Sternbild Schütze. Der Vollmond fällt auf den Donnerstag, 25. Januar, im Sternbild Krebs.