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Sternenhimmel des Januar 2023 (Albireo Astronomy Toolbox V.1.4.3, Himmelskomplettansicht)

Der Nachthimmel des Januars gehört zu den prachtvollsten des gesamten Jahres. Das liegt nicht nur an der Wintermilchstraße, die in Gegenden geringer Lichtverschmutzung gut zu sehen ist, sondern auch an den vielen hellen Sternen, die der Nordhimmel in diesem Monat zu bieten hat. Die meisten von ihnen können im sogenannten Wintersechseck zusammengefasst werden.

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Star der Nacht ist immer noch das Sternbild Orion, welches zur Standardbeobachtungszeit um 22:00 MEZ direkt im Süden steht. Es ist anhand seiner Gürtel- und Schwertsterne und den hell leuchtenden Hauptsternen Beteigeuze, Rigel, Said und Bellatrix sehr gut zu erkennen und ist neben dem Großen Wagen eines der wenigen, auch dem Laien, bekannten Sternbilder.
Für Hobbyastronomen ist der große Orionnebel M42, der in den Schwertsternen unterhalb der Gürtelsterne auch mit bloßem Auge gesehen werden kann, eines der wichtigsten und schönsten Himmelsobjekte (s. Sternenhimmel im Dezember 2022). Aber auch in den Gürtelsternen, speziell im östlich stehenden Alnitak, gibt es berühmte Himmelsobjekte zu bewundern, etwa der Pferdekopfnebel oder der Flammennebel.

Östlich des Orions befindet sich eine Gegend mit schwächeren Sternen. Sie gehören dem Sternbild Einhorn. Auch hier gibt es für Astrofotografen ein wunderbares Objekt zu bestaunen: Den Rosettennebel. Er umfasst zusätzlich noch einen eigenen Sternhaufen, der aus ihm gerade entstanden ist und viele eingebettete Globulen, die filigrane Dunkelnebel-Fragmente innerhalb der großen Struktur darstellen.

Rosettennebel (NGC 2237 – 2239 und NGC 2246) im Sternbild Einhorn. Entfernung ca. 5200 Lj

Im Januar ist zu Standardbeobachtungszeit der Große Hund mit dem Hundsstern Sirius zu sehen. Es ist der Stern mit der hellsten scheinbaren Helligkeit. Dies liegt nicht an seiner Größe und Leuchtkraft sondern vielmehr an seiner Nähe zu unserem Sonnensystem. Es ist gewissermaßen ein Nachbarstern unserer Sonne in ca. 9 Lichtjahren Entfernung. Seine Größe und Leuchtkraft ist nur geringfügig größer als die unseres Zentralgestirns. Da er weit unterhalb (d.h. südlich) des Himmelsäquators liegt, erreicht er während seiner Sichtbarkeit nur geringe Horizonthöhen. Die Nähe zu Horizont lässt ihn aufgrund der Luftturbulenzen unserer Atmosphäre wie ein Diamant in allen Farben funkeln, obwohl er in Wirklichkeit ein eher weißliches Licht ausstrahlt. Darüber hinaus besitzt er einen mit bloßem Auge nicht sichtbaren Begleiter, einen sog. Weißen Zwerg.

Sirius
Sirius – hellster Stern am Nachthimmel und ein kosmischer Nachbar in 8.6 Lichtjahren Entfernung


Westlich vom Großen Hund, südlich des Orion, befindet sich ein weiteres, weniger bekanntes Sternbild, der Hase. Sonderbarerweise befindet sich dort ein Kugelsternhaufen (M79), der dort eigentlich nicht hingehören sollte. Forschungen haben gezeigt, das dieser Kugelsternhaufen zu einer fremden Galaxie gehörte, die unlängst von der Milchstraße ‚absorbiert‘ wurde. M79 ist also gewissermaßen ein ‚Alien‘-Kugelsternhaufen aus den tiefen des Universums.

Viel weiter nördlich, fast im Zenit, befindet sich das Sternbild des Fuhrmanns. Auch dort gibt es einen hellen Stern, die Kapella, zu bewundern. Sie strahlt in einem gelben Licht. In Wirklichkeit ist sie jedoch kein Einzelstern, sondern ein komplexes Mehrfach-Sternensystem.

Östlich des Fuhrmanns befindet sich das Sternbild der Zwillinge. In diesem Sternbild, das dem Zodiak angehört, steht im Monat Juni die Sonne und erreicht dort die höchste nördliche Ekliptik-Position zur Zeit der Sommersonnenwende.

Die meisten der hellen Sterne bilden das sogenannte Wintersechseck, welches aus den Sternen Rigel, Sirius, Procyon, Pollux, Kapella und Aldebaran zusammengesetzt ist.

Planeten

Für Beobachter des Ringplaneten Saturn wird es langsam eng. Er steht im Sternbild Steinbock und kann nur noch in den frühen Abenstunden kurz nach Sonnenuntergang tief im Südwesten gefunden werden. Er strebt nun seiner Konjunktionsstellung hinter der Sonne zu.
Neptun und Jupiter stehen etwas weiter östlich in den Fischen und können ebenfalls am besten in den Abendstunden beobachtet werden. Auch sie verabschieden sich langsam vom Nachthimmel. Für die Beobachtung von Neptun ist ein Teleskop erforderlich, da er freiäugig zu keiner Zeit beobachtet werden kann.
Planet Mars hingegen hatte im Dezember seine Oppositionsstellung erreicht und kann noch gut im Sternbild Stier stehend betrachtet werden. Er kann in dieser Himmelsgegend leicht mit dem Hautptstern des Stiers, Aldebaran, verwechselt werden, da auch er eine orangefarbene Tönung ausweist.
Auch Uranus, zwischen den Sternbildern Widder, Stier und Walfisch gelegen kann noch gut mit einem Feldstecher oder Teleskop gefunden werden. Seine türkisfarbene Oberfläche und sein ruhiges Licht verrät ihn unter den umgebenden Hintergrundsternen der Milchstraße.

Kometen im Januar

Man glaubt es kaum, aber auch im Januar wie in jedem anderen Monat, stehen Kometen am Himmel. Allerdings nicht mit langem Schweif und leider nicht einmal mit bloßem Auge zu sehen – mit vermutlich einer Ausnahme (s.u.). Wer aber astrofotografisch unterwegs ist oder ein lichtempfindliches Teleskop mit größer Öffnung sein eigen nennen kann, kann diese besonderen Himmelsobjekte einfangen.

Als hellster Komet für den Januar/Februar 2023 scheint sich C/2022 E3 ZTF zu entwickeln. Er steht zur Monatmitte zwischen den Sternbildern Herkules und Bärenhüter und kann ab 22:30 Uhr beobachtet werden. Er erreicht eine scheinbare Helligkeit von ca. 8.9. Dies ist ein sehr guter Wert – und steht somit fast am Rand der freiäugigen Sichtbarkeit! Mit dem Teleskop oder fotografisch sollte er eine imposante Erscheinung, inklusive Gas- und Staubschweif, abliefern. Seine Helligkeit wird dabei noch etwas zunehmen. Die kürzeste Erddistanz von ca. 0.28 Astronomischen Einheiten (42 Mio. km) wird er am 2. Februar erreichen.

Ein relativ heller Komet, C/2020 V2 (ZTF), mit einer scheinbaren Helligkeit von ca. 10.8, steht zur Monatsmitte zwischen den Sternbildern Kepheus und Kassiopeia vor dem Sternenmeer der Milchstraße. Fotografisch sollte er sich gut einfangen lassen, zumal er in dieser Himmelsposition die gesamte Nacht über abzulichten ist.

Ebenfalls die ganze Nacht über zu beobachten ist Komet C/2022 A2 (PANSTARRS). Er steht im Kopf des Sternbilds Drache und weist eine scheinbare Helligkeit von ca. 12.3 auf.

Der weitaus schwächere Komet C/2021 Y1 (ATLAS) steht zur Monatsmitte zwischen den Sternbildern Cetus und Eridanus. Er erreicht nur eine scheinbare Helligkeit von 16.0 und ist aufgrund der Nähe zu südlichen Horizont recht schwierig zu beobachten.

Sternschnuppen

Die Meteorenaktivität im Januar ist spürbar geringer als die des vorangegangenen Dezembers. Doch es gibt zwei erwähnenswerte Ströme von Meteoren, auf die man achten sollte. Da sind zunächst die Quadrantiden, die ihren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Bärenhüter haben und insbesondere in der zweiten Nachthälfte zur Geltung kommen. Sie sind relativ zahlreich; man rechnet etwa mit 130 Meteoren pro Stunde; also durchschnittlich mehr als zwei Sternschnuppen pro Minute, die diesem Sternbild zu entspringen scheinen.
Eine weitere Quelle von Sternschnuppen, die Delta-Cancriden, liegen im Sternbild Krebs, welche bereits zur Standardbeobachtungszeit gegen 22:00 auf der Osthälfte des Himmels erscheinen. Die Aktivität ist jedoch weitaus geringer als die der Quadrantiden; man rechnet bei den Delta-Cancriden mit nur ca. 5 Meteoren pro Stunde.

Sonne und Mond

Sonnenaufgang ist zur Monatsmitte gegen 8:25, Sonnenuntergang gegen 16:30 Uhr MEZ.
Die Sonne steht an diesen Tagen zwischen den Sternbildern Schütze und Steinbock. Der Sonnenmeridian durchläuft dabei die Sternbilder Drache, Schwan, Füchschen, Pfeil, Adler und Schütze.
Vollmond im Januar ist am Samstag, den 7. Januar zwischen den Sternbildern Zwillinge und Krebs.
Neumond ist am Samstag, den 21. Januar im Sternbild Schütze.